Andreas Welz heißt der neu gewählte Ortssprecher von Buch am Forst. Bei der mit einer Bürgerversammlung verbundenen Ortssprecherwahl im nördlichsten Stadtteil von Lichtenfels setzte sich der 70-Jährige mit knapper Mehrheit gegen die ehemalige SPD-Stadträtin Hannelore Knorr durch.
Derzeit kein Bucher Stadtrat
Letztmalig hatte Buch am Forst mit Alfred Schramm von 1980-84 einen Ortssprecher, der anschließend 18 Jahre Stadtrat war. In den folgenden 30 Jahren nach 1984 war Buch am Forst mit mindestens einem Stadtrat, eine Zeit lang sogar mit drei Räten im Stadtratsgremium vertreten, zuletzt mit Johannes Angermüller (Junge Bürger), der aber nach zwölfjähriger Zugehörigkeit bei der letzten Kommunalwahl knapp scheiterte.
Erster Bürgermeister Andreas Hügerich freute sich als Versammlungsleiter über die große Resonanz unter der Bucher Bevölkerung, aber auch über das Interesse der zahlreich erschienenen Stadträte. Nach der bayerischen Gemeindeordnung müssten ein Drittel der wahlberechtigten Bürger einer Ortschaft die Wahl eines Ortssprechers beantragen, mit den 155 eingegangenen Unterschriften entsprechend 34 Prozent der wahlberechtigten Bürger habe man eine Punktlandung hingelegt.
Ortssprecher ohne Stimmrecht
Der Ortssprecher vertrete die Interessen der Stadtteile und dürfe an allen Sitzungen des Stadtrats und seiner Ausschüsse teilnehmen, habe aber kein Stimmrecht. Er verstehe sich als Ansprechpartner für die Bürger, könne aber auch eigene Ideen einbringen.
Oberverwaltungsrat Manfred Diller leitete die Wahl. Von den sieben vorgeschlagenen Personen stellten sich letztlich Andreas Welz (CSU) und die ehemalige Stadträtin Hannelore Knorr (SPD) für eine Kandidatur zur Verfügung. In der geheimen Wahl entschieden sich von den 61 anwesenden wahlberechtigten Bürgern 32 für Andreas Welz, 26 für Hannelore Knorr und einer für Martin Dominik bei zwei ungültigen Stimmen, womit Welz, der noch als freiberuflicher Journalist tätig ist, zum Ortssprecher gewählt war.
Andreas Hügerich gratulierte dem neuen Ortssprecher, überreichte ihm ein kleines Geschenk und wünschte ihm eine erfolgreiche Arbeit.
Problem Trinkwasser
In der anschließenden Bürgerversammlung war das Trinkwasser von Buch das Hauptthema.
Christian Freiherr Stockmar von Wangenheim sprach von einer braun-schwarzen Brühe, die sich im Filter absetzt, so dass dieser alle drei Wochen gewechselt werden müsse. Der Bürgermeister betonte, dass gerade hinsichtlich des hohen Härtegrades zurzeit drei Möglichkeiten geprüft würden: Einbau einer Enthärtungsanlage bei den Quellen oder Anschluss an die FWO-Wasserleitung in Untersiemau oder Anschluss an das Wasserleitungsnetz in Lichtenfels. Dabei sollte die wirtschaftlichste Lösung gesucht werden.
Verschmutzung durch Autobahn
Andreas Welz befürchtet eine mögliche Verschmutzung der Bucher Quellen durch Schmutzwasser von der in der Nähe vorbeiführenden Autobahn, da das anschließende Gelände Richtung Wasserschutzgebiet abschüssig ist.
Ein Bürger prangerte das an den Bordsteinkanten von manchen Grundstücken wachsende Unkraut an und fragte nach einer Kehrmaschine. In dieser Hinsicht konnte ihm der Bürgermeister mitteilen, dass der Stadtrat erst kürzlich den Kauf einer Kehrmaschine beschlossen habe.
Ein anderer Mann monierte die zu kurze Ampelschaltung an der Kreuzung Mainau. Der Bürgermeister stellte hierzu fest, dass die Kreuzung für diesen starken Verkehr nicht ausgelegt sei, Abhilfe könne nur ein Kreisverkehr schaffen. Dies wäre der erste Kreisel, den er angehen würde.
Ein Bürger wünschte sich bei der Forsthuber Straße eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer, die schon einmal beantragt wurde, aber nicht zustande kam. Der Bürgermeister versprach, sich darum zu kümmern.