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Ungeduldig und laut: Wenn Heidschnucken aufs Futter warten

Lichtenfels

Ungeduldig und laut: Wenn Heidschnucken aufs Futter warten

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    Meine Güte ist das ein Lärm, der vom Stall herüberschallt. Mähhhh, Mähhh, rufen die Schafe so laut, dass man sie schon vom Weiten hört. Was ist denn da los? Ein Blick durch die Tür erklärt, warum die Schafe so aufgeregt sind: Es gibt gerade Futter.

    Man sieht außerdem noch etwas: Die Schafe haben schwarze Beine, schwarze Gesichter und ein zotteliges, langes graues Fell. Einige – die männlichen Schafe – haben große Hörner. Sie sind schneckenförmig gedreht. Diese Schafrasse heißt Heidschnucke. Genauer: Graue Gehörnte Heidschnucke.

    Der Schäfer kommt ziemlich ins Schwitzen. Er arbeitet auf dem Hof Tütsberg in der Lüneburger Heide im Norden Deutschlands. Mit einer Forke schleppt er Gräserfutter heran. Daran knabbern die Schnucken sofort. Einige springen sogar in die Raufe und schnappen das Futter von oben. Die Raufe ist das Gestell, in dem das Futter steckt. Es sind viele kleine, pechschwarze Lämmer dabei. Sie versuchen, sich zwischen die großen zu drängeln, obwohl sie eigentlich auch noch Muttermilch trinken. Zwischendurch machen sie Bocksprünge und spielen. Bis sie müde sind und schlafen.

    Zwei bis drei Stunden dauert so eine Fütterung. Der Schäfer und sein Helfer arbeiten sich von einer Stall-Bucht zur nächsten vor. Der Lärm der blökenden Schafe wird dabei weniger. Am Ende murrt kein Schaf mehr. Alle fressen sich genüsslich satt. Es sind viele Hundert Schafe, die kauen und mit der Einstreu rascheln.

    „Normalerweise sind die Heidschnucken nicht im Stall“, erzählt Schäfer Uwe Storm. Das sei nur so, weil gerade die ganzen Lämmer geboren worden seien und es draußen so kalt sei. Sobald es etwas wärmer wird, läuft die ganze Herde draußen herum – immer gut gehütet vom Schäfer. Dort suchen die Schnucken sich ihr Futter sogar selbst. Sie fressen zum Beispiel Heidekraut. Das ist eine kleine knorrige Pflanze, die viel in der Lüneburger Heide wächst.

    Wenn die Herde draußen ist, muss der Schäfer nicht so hart arbeiten. Im Stall ist seine Arbeit aber anstrengend. Etwa seit Januar werden Lämmer geboren. Nachts sah Uwe Storm im Stall ständig nach dem Rechten. Er bekam kaum Schlaf. Bei der Geburt der Lämmer kann er nicht viel helfen. Aber er schaut, ob alles gut gegangen ist.

    Manchmal verliert ein neugeborenes Lamm zum Beispiel seine Mutter, weil es so viele Tiere sind. Uwe Storm hilft dem Kleinen dann, seine Mutter oder eine Ersatzmutter zu finden. Dann kann es Milch trinken und stark werden. Später tobt es draußen mit den anderen um die Wette. dpa

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