Zum ersten Mal übernehmen Nicht-Politiker die Schirmherrschaft für den Lichtenfelser Korbmarkt (siehe Obermain-Tagblatt vom vergangenen Mittwoch, 6. August). Das Comedy-Duo Volker Heißmann und Martin Rassau, bekannt als „Waltraud und Mariechen“, soll die unterhaltsame Seite des Korbmarktes aufzeigen. Und die Lichtenfelser sind im Großen und Ganzen positiv überrascht über die Auswahl und freuen sich auf den Auftritt der beiden fränkischen Komiker.
Irene Helmreich findet es witzig, dass Comedians nun die Schirmherren sind, und glaubt daran, dass viele Leute wegen „Waltraud und Mariechen“ den Korbmarkt besuchen werden. Sie selbst freut sich auf das gute Essen und hofft, dass es mehr Flechthandwerk zu sehen geben wird.
„Ihre Auftritte haben mir bisher nicht so gefallen“, erklärt Dr. Herbert Wohn. Deshalb findet es der ehemalige Veterinäramtschef am Lichtenfelser Landratsamt auch nicht gut, dass sie die Schirmherrschaft übernommen haben. Jedoch glaubt er auch nicht, dass sich der Korbmarkt dadurch verändern wird. So groß sei ihr Einfluss auch nicht, erläutert der regelmäßige Korbmarktbesucher und wünscht Lichtenfels, dass möglichst viele Gäste heuer kommen.
Petra Koschützki hingegen hätte lieber Komiker als Politiker. Sie freue sich vor allem darauf, auf dem Korbmarkt Freunde und Bekannte zu treffen.
Sandra Scherbel findet Heißmann und Rassau sehr sympathisch. Es sei lustig und klasse, dass sie die Schirmherrschaft übernommen hätten. Sie hofft, dass es dieses Jahr mehr Angebote für Kinder gibt, beispielsweise ein Spielmobil am Nachmittag. Sie selbst werde sich als „Helferin in der Nacht“ am Korbmarkt beteiligen und mit anpacken, um die Straßen nach dem Fest wieder aufzuräumen.
Vira Reisich ist ebenfalls regelmäßige Korbmarktgängerin. Hauptsächlich gefallen ihr die Flechtarbeiten und Korbmöbel. Allerdings findet sie es schade, dass seit zwei, drei Jahren immer weniger angeboten würde. Sie wünscht sich, dass sich durch das Komiker-Duo etwas daran ändert.
Um die Mittagszeit am gestrigen Donnerstag war auch Bürgermeister Andreas Hügerich in der Innenstadt unterwegs. Er erklärt, dass die Stadt weg von politischen Reden hin zur Unterhaltung möchten. Davon könne der ganze Korbmarkt profitieren. „Unser Hintergedanke war, mehr Besucher durch die bundesweit bekannten Komiker auf den Korbmarkt zu locken und die Veranstaltung zu einem Vergnügen für die Menschen zu machen“, verrät er unserer Zeitung. Heißmann und Rassau werden außerdem während des Korbmarktes die neue Königin krönen.
„Die Komiker sorgen für mal eine andere, lustigere Seite des Korbmarktes“, glaubt Elke Bittermann aus dem Laden EL Deko in der Innenstadt. Durch ihr Geschäft sei sie sowieso sehr in die Planungen des Korbmarkt integriert und beteilige sich auch jährlich am Verkaufsoffenen Sonntag. Sie wünsche sich jedoch, dass das Thema „Korb“ wieder mehr in den Vordergrund gestellt wird. Dieses sei in jüngster Zeit etwas untergegangen, auch weil weniger Händler kämen.
Carmen Barnickel steht „Waltraud und Mariechen“ ebenfalls positiv gegenüber. „Jetzt kommt mal frischer Wind in die Struktur und Organisation der Schirmherrschaft.“ Sie glaubt, dass mit Heißmann und Rassau mehr Menschen auf den Korbmarkt aufmerksam werden. Das zeige bereits die Diskussion darüber, ob die Komiker-Schirmherren gut oder schlecht seien.