„Du bist nicht zu klein“, singen die Kinder der jetzigen 4d auf der Bühne. Begleitet von Gitarre, Flöte und Keyboard erfüllt der Chorgesang den Raum. Die Aula der Dr.-Roßbach-Grundschule ist komplett gefüllt mit Eltern, Lehrern und natürlich den Hauptpersonen: 61 ABC-Schützen sitzen mit ihren bunten Schultüten und schönen Frisuren in der ersten Reihe und beobachten mit großen neugierigen Augen das Treiben. Das Lied der älteren Kinder soll den neuen Erstklässlern Mut machen. Sie könnten alle Aufgaben bewältigen, die im neuen Lebensabschnitt auf sie zukommen werden.
Schulleiter Reinhard Gick-Prandell begrüßt in einer kurzen Ansprache die Erstklässler und deren Eltern. Vertreter der Sparkasse und der Raiffeisen Volksbank in Lichtenfels sind ebenfalls mit von der Partie und verschenken nützliche Dinge wie Sicherheitswesten, Trinkflaschen und Brotboxen. Danach wird es aufregend für die Kinder, denn die Klassenleitungen werden vorgestellt: Barbara Löffler übernimmt die 1a, Werner Keller die 1b und Günther Weidner ist nun die Klassenleitung der 1c. Schüchtern gruppieren sich die Kinder bei ihrem Lehrer und laufen zum ersten Mal in ihre Klassenzimmer. Noch dürfen die Eltern mitkommen und stolz Fotos ihrer Sprösslinge schießen. Lehrer Werner Keller erkennt sogar unter den Eltern noch einige ehemalige Schüler und Schülerinnen. „Vor 33 Jahren war ich auch hier in der Schule“, sagt eine Mutter lachend.
Erste Freundschaften
In ihren Klassenzimmern tauen die Abc-Schützen schnell auf. Erste Freundschaften mit dem Sitznachbarn werden geschlossen. „Ich freue mich auf die Schule“, erzählt Barbara aus der 1a und lächelt schüchtern. Ihre rosa Schultüte gefällt ihr sehr gut und sie ist gespannt auf deren Inhalt. Wie alle anderen muss sie bis zu Hause auf die Überraschung in der Schultüte warten.
Auch das Thema Sicherheit auf dem Schulweg wird angesprochen, denn die Dr.-Roßbach-Grundschule befindet sich an der viel befahrenen Kronacher Straße. Der Schulweg wird von ehrenamtlichen Helfern aus dem Gymnasium oder von freiwilligen Eltern oder Großeltern gesichert.
In diesem Jahr startet die Dr.-Roßbach-Grundschule zum ersten Mal seit vier Jahren wieder mit drei ersten Klassen. „Die Höchstgrenze für eine Klasse beträgt 28 Schüler“, erklärt Reinhard Gick-Prandell. Mit 61 Schulanfängern mussten sie die Kinder also auf drei Klassen aufteilen. Aber es sei schön, wenn die Klassen nicht so groß sind. Die persönliche Beziehung zwischen Klasse und Lehrer sei anders als bei einer größeren Klasse. Mit 47 Jungen zu 14 Mädchen liegen dieses Jahr die Buben bei den Erstklässlern deutlich vorne.
Ganz gespannt auf den ersten Schultag sind die 24 Erstklässler der Grundschule am Markt. Die „Großen“ der Grundschule haben für sie eine ganz besonders herzliche Begrüßung mit Gedichten und Liedern im Stadtschloss vorbereitet. Die Viertklässler sind die Paten der Neuen und werden sich besonders um ihr Wohlergehen kümmern.
Schulleiterin Gertrud Tischer gibt den Abc-Schützen und ihren Eltern gleich für den ersten Tag wichtige Hausaufgaben auf: Um ausgeschlafen zu sein, sollen die Schüler künftig immer um sieben Uhr ins Bett gehen, gut frühstücken und sich dem Wetter passend anziehen. Sie sollen ihre Schultasche in Ordnung halten und Hausaufgaben machen. Auf die nagelneuen Bücher, die es in diesem Jahr dem neuen Lehrplan entsprechend gibt, sollen sie besonders gut aufpassen, damit die Schüler im kommenden Jahr auch noch ihre Freude daran haben.
„Lobt eure Kinder!“
Rektorin Gertrud Tischers Hausaufgabe für die Eltern
„Lobt eure Kinder“, gab sie den Eltern mit auf den Weg. Und wenn sie ihre Kinder zur Selbstständigkeit erzögen, dann würden diese in Mathematik erfolgreicher. Dies sei wissenschaftlich erwiesen. Schließlich stellen sich die 24 Erstklässler in Zweierreihen auf und laufen fröhlich mit ihrer Lehrerin Sandra Hornfischer vom Stadtschloss zur Schule, um die erste Unterrichtsstunde zu erleben. In der Grundschule Seubelsdorf, die zur Lichtenfelser Grundschule am Markt gehört, ist die erste Klasse sehr groß: Für 27 Kinder beginnt hier ein neuer Lebensabschnitt. Nach dem Gottesdienst begrüßt Konrektorin Claudia Lieb die vielen Erstklässler und ihre Eltern mit herzlichen Worten. Im Schulhaus vergleichen die 14 Jungen und 13 Mädchen stolz ihre prächtigen Schultüten. Unübersehbar: Max ist ein Fußballfan. Glitzerdrachen und der Indianer Yakarai, Dinosaurier und Prinzessinnen schmücken die Zuckertüten. Dann beginnt Lehrerin Monika Beifuß mit dem Unterricht. Auf den hat sich Jomar am meisten gefreut.
An allen Grundschulen werden die Eltern von den Elternbeiräten mit Kaffee und Kuchen verwöhnt, um ihnen die Wartezeit zu verkürzen, wenn ihre Kinder erstmals alleine mit den Lehrkräften im Klassenzimmer sitzen. Die erste richtige Unterrichtsstunde beginnt und die Abc-Schützen erhalten Aufgaben wie „Schultüten ausmalen.“ Die Aufregung ist verflogen, der Schulalltag mit Mimi, dem Maskottchen, das die Kinder durch das erste Jahr begleitet, kann beginnen.