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BAD STAFFELSTEIN: Vorsichtiger Optimismus

BAD STAFFELSTEIN

Vorsichtiger Optimismus

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    Der vor einigen Jahren geprägte Satz, wonach jedes zweite in Deutschland produzierte Sofa aus Oberfranken kommt, gilt immer noch. Im ersten Halbjahr 2014 konnte die bayerische Polstermöbel-Industrie, die überwiegend in Oberfranken beheimatet ist, ein leichtes Umsatzplus verzeichnen.

    Wie Christian Dahm, für den Möbelbereich zuständiger Geschäftsführer des Verbandes der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung Bayerns, während eines Pressegespräches in Schwabthal bei Bad Staffelstein mitteilte, konnten die Unternehmen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Umsatz von 255 Millionen Euro erwirtschaften. Dies bedeute einen Zuwachs um knapp zwei Prozent.

    Nur bedingt zufrieden zeigte sich Dahm mit der Entwicklung des Inlandsumsatzes.

    Nach einem positiven ersten Quartal seien die Auftragseingänge von April bis Juni rückläufig gewesen. Verregnetes Wetter und die Fußball-Weltmeisterschaft seien zwei von mehreren Gründen, die die Kauflaune gedrückt hätten. „Außerdem hat sich gezeigt: Alleine die Rabattschlachten sind es nicht, die den Kunden ins Möbelhaus locken.“

    „In Oberfranken findet sich die geballte Polstermöbel-Kompetenz, konzentriert auf engstem Raum.“

    Christian Dahm, für Möbelbereich zuständiger Verbandsgeschäftsführer

    Mit einer Exportquote von 31,1 Prozent bedient die Möbelfertigung in Bayern überwiegend den heimischen Markt. Allerdings hat das Ausland in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen.

    Zu den Hauptabsatzmärkten gehören Österreich, die Schweiz, die Niederlande und Frankreich. Da sich die Auftragslage im Juni und August wieder gebessert hat, gab sich Dahm vorsichtig optimistisch. Für das Gesamtjahr 2014 erwarte die oberfränkische Polstermöbel-Industrie eine knappe Umsatzsteigerung.

    Derzeit fertigen mehr als 2600 Mitarbeiter in 21 Unternehmen in Bayern Polstermöbel. Fast alle Firmen finden sich am traditionellen Polstermöbelstandort Oberfranken. „Hier findet sich die geballte Polstermöbel-Kompetenz, konzentriert auf engstem Raum“, erklärte der Geschäftsführer, der die attraktive Infrastruktur auf kurzen Wegen und die hohe Innovationskraft der Region betonte.

    Als Beispiele für neue Trends nannte Christian Dahm designbetonte „Relaxer“, Garnituren für Best-Ager, größenangepasste Sessel, ergonomisch durchdachte Polstermöbel, funktionelle Schlafcouches und loungige Wohnlandschaften. Darüber hinaus seien die heimischen Hersteller in der Lage, auch individuelle Kundenwünsche flexibel zu erfüllen. Eine aktuelle Umfrage habe ergeben, dass 37 Prozent der Menschen, die in den kommenden zwölf Monaten einen Möbelkauf planen, in ihr Wohnzimmer investieren wollen. Deshalb bestehe die Hoffnung, dass das Sofa als „schönstes Möbelstück im Wohnzimmer“ mehr Umsatz bekomme.

    Um Möbelqualität „Made in Oberfranken“ noch besser vermarkten zu können, arbeitet der Verband daran, die Produkte klassifizierbar zu machen. Dabei orientiert sie die Polstermöbel-Industrie an anderen Branchen, verriet der für Holzverarbeitung zuständige Geschäftsführer Jochen Winning. Ähnlich wie bei den Energieverbrauchsklassen bei Autos, Kühlschränken oder Fernsehern sollen auf Basis der regelmäßigen Schadstoffprüfungen Emissionsklassen für Möbel eingeführt werden. Ebenfalls weltweit einmalig wäre Umweltproduktdeklarationen für Tische, Stühle, Polstermöbel und Co., wie sie bisher im Baugewerbe Standard seien.

    Ausbildungssorgen

    Ihre Ausbildungssorgen machten die Unternehmen aus dem Landkreis Lichtenfels deutlich. Es gebe immer weniger Leute, die Polsterer werden wollen. Insbesondere fehle es an den „Fachkräften von Morgen“, die Führungspositionen übernehmen könnten.

    Anlass für das Treffen ist der Start der Hausmessen der Hersteller. Von 28. September bis 1. Oktober lädt die oberfränkische Polstermöbel-Industrie in ihre Showrooms, um Designs, Trends und Innovationen zu präsentieren.

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