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LICHTENFELS: Selbstsicherheit statt Opferrolle

LICHTENFELS

Selbstsicherheit statt Opferrolle

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    Die Szene ist zum Glück nur gestellt: Selbstbehauptung und ein entschiedenes „Nein“ kann bei aufdringlichen oder gewaltbereiten Zeitgenossen oft schon sehr hilfreich sein. Neben Selbstverteidigungstechniken wird auch diesem Aspekt bei den Trainingsabenden Rechnung getragen.
    Die Szene ist zum Glück nur gestellt: Selbstbehauptung und ein entschiedenes „Nein“ kann bei aufdringlichen oder gewaltbereiten Zeitgenossen oft schon sehr hilfreich sein. Neben Selbstverteidigungstechniken wird auch diesem Aspekt bei den Trainingsabenden Rechnung getragen. Foto: red

    Unsere Welt ist nicht nur schlecht. Doch auch hierzulande, im weitgehend friedlichen Franken, ist niemand vor gewaltbereiten Menschen gefeit. Während Angst hier ein schlechter Ratgeber ist, bringt oft schon selbstbewusstes Auftreten solche üblen Zeitgenossen von ihrem Vorhaben ab. Diesen Ansatz verfolgt auch das vom Deutschen Ju-Jutsu-Verband initiierte und organisierte Präventionskonzept „Nicht mit mir“.

    Die Ju-Jutsu-Abteilungen des TSV Staffelstein und des TSV Küps, die Polizeiinspektionen Lichtenfels und Kronach sowie die Organisation „Weißer Ring“ setzen das Projekt nun auch in der Region um in Form von Trainingsabenden, die sich an Jugendliche ab 14 Jahren, aber auch an Erwachsene richtet.

    „Nicht mit mir“ vermittelt wichtige Inhalte und Verhaltensweisen, die dazu verhelfen, gefährliche Situationen zu erkennen und sich im Notfall zur Wehr setzen zu können. Die Trainer und Übungsleiter der Ju-Jutsu-Abteilung des TSV Staffelstein unter der Federführung von Abteilungsleiter Bernd Voigt sowie Alfred Busse und Heike Bittner von den Ju-Jutsuka des TSV Küps wirken mit an dem Konzept, das auf den drei Grundelementen Prävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung beruht.

    „Natürlich werden den Teilnehmern im Notfall wichtige Abwehrgriffe beigebracht, aber die Selbstverteidigung ist immer das letzte Mittel. Noch viel wichtiger ist die Körpersprache, um gewaltbereiten Angreifern zu signalisieren ?Hau ab, verschwinde‘“, betont Bernd Voigt.

    Deeskalationstraining, Abwehrtechniken, Einsatz der Stimme, selbstbewusste Körperhaltung, aber auch Aufklärung – all das sind Bestandteile der nachfolgend im Rahmen des Projektes gehaltenen Trainingsabende: In Küps in der Alten Schulsporthalle von 19.30 Uhr bis 21 Uhr am 13., 20. und 27. Oktober sowie 3. November (jeweils Montag), in Burgkunstadt im Sport-Club Aktiv von 19 Uhr bis 20.30 Uhr am 15., 22. und 29. Oktober und 5. November (je Mittwoch) und in der Bad Staffelsteiner Peter-J.-Moll-Halle von 20 Uhr bis 21.30 Uhr am 16., 23. und 30. Oktober und 6. November (je Donnerstag).

    Telefonische Anmeldung ist möglich bei folgenden Ansprechpartnern: Silvia Böhling (TSV Staffelstein), Tel. (09571) 1694013, Heike Bittner (TSV Küps), Tel. 0171/2027116 oder beim Sportclub Aktiv Burgkunstadt unter Tel. (09572) 6304. Die eigene Sicherheit beziehungsweise die von Sohn oder Tochter sollte einem der angesichts des organisatorischen Aufwands geringe Unkostenbeitrag von zehn Euro (Jugendliche) beziehungsweise 15 Euro (Erwachsene) wert sein.

    Die Veranstalter weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass jeder Teilnehmer die Möglichkeit hat, unter Vorlage seiner Anmeldequittung frei zu wählen, welche Projektabende in Bad Staffelstein, Burgkunstadt oder Küps er oder sie besuchen will. Zwar können Kurzentschlossene auch vor Ort an den ersten Trainingsabenden in Bad Staffelstein, Küps oder Burgkunstadt versuchen, mit etwas Glück einen Teilnehmerplatz zu ergattern. Aufgrund der nachvollziehbaren Begrenzung der Teilnehmerzahl sei den Interessenten aber empfohlen, sich ab sofort schon vorher rechtzeitig anzumelden.

    Auch die Polizei unterstützt das Projekt tatkräftig. So wird an den drei Veranstaltungsorten ein Polizist den jeweils letzten Abend mitgestalten. Gerne nehmen sich Polizeioberkommissar Ralph Hanschkow und Polizeikommissar Stefan Luthardt hierfür Zeit, geben den Teilnehmern dann wichtige Tipps.

    Dem „Weißen Ring“ als ebenso engagiert an dem Projekt „Nicht mit mir“ beteiligtem Fürsprecher von Kriminalitätsopfern und deren Angehörigen ist die Thematik sowieso ein Herzensanliegen. Hingewiesen darf an dieser Stelle auf die das gemeinsame Projekt abschließende Informationsveranstaltung des „Weißen Ringes“ am Freitag, 7. November um 19.30 Uhr in der Bad Staffelsteiner Peter-J.-Moll-Halle. An diesem Abend wird auch der 2012 entstandene Film „Seelennarben“ gezeigt, im dem sexueller Missbrauch, Vergewaltigung und häusliche Gewalt thematisiert werden, aber auch vorbeugende Maßnahmen, damit es erst gar nicht soweit kommt. „Unwissenheit und Schweigen schützt nur die Täter“, wirbt Peter Bürgin von der Außenstelle Kronach/Lichtenfels/Kulmbach des Weißen Ringes für einen offensiven Umgang mit dem Thema. Wegsehen und Weghören hilft niemandem weiter, im Gegenteil.

    Umso besser, wenn mittels des Projektes hier in der Region Ju-Jutsu-Vereine, Polizei und Weißer Ring an einem Strang ziehen. „Nicht mit mir“ ist Ausdruck der Bemühungen aller Beteiligten, das zum Zwecke der Förderung der Sicherheit lobenswerte vorhandene Netzwerk weiter zu stärken. So sind der Aktion ein guter Verlauf und zahlreiche Teilnehmer zu wünschen.

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