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LICHTENFELS: Korbwaren wieder im Kommen

LICHTENFELS

Korbwaren wieder im Kommen

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    Flechtkunst zum Anschauen: Neben praktischen Gegenständen wie Körben bietet Carsten Baier auch hübsche Dekoartikel an.
    Flechtkunst zum Anschauen: Neben praktischen Gegenständen wie Körben bietet Carsten Baier auch hübsche Dekoartikel an. Foto: Fotos: Anna Schaller
    Korbwaren und Fairtrade-Produkte: Mit seinem Sortiment will Carsten Baier für Abwechslung sorgen. Unterstützung bekommt er von Tochter Annika.
    Korbwaren und Fairtrade-Produkte: Mit seinem Sortiment will Carsten Baier für Abwechslung sorgen. Unterstützung bekommt er von Tochter Annika.

    Bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist Lichtenfels als Deutsche Korbstadt ein Zentrum des Korbhandels und weit über die Grenzen Frankens hinaus bekannt. Der jährliche Korbmarkt lockt tausende Besucher aus aller Welt an. Außerdem ist die einzige Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung in der Kreisstadt ansässig. Dort hat auch Carsten Baier sein Handwerk erlernt. Wie gut, das lässt sich seit Anfang Februar in seinem neuen Korbwarenladen „Fairflochten“ in der Coburger Straße bewundern.

    Der junge Korbflechter kommt ursprünglich aus Döbeln in Sachsen. Das Interesse an der Flechtkunst verschlug ihn im Jahre 2004 nach Lichtenfels, wo er seine dreijährige Ausbildung an der Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung begann. Eine Freundin hatte ein Jahr zuvor angefangen, hier das Korbflechter-Handwerk zu lernen. „Ich habe selbst noch etwas gesucht. Und das Thema Flechten hat mich gereizt“, erklärt Carsten Baier seine Beweggründe, nach Lichtenfels zu kommen.

    Kleiner Star im Vordergrund

    Die Entscheidung entpuppte sich als die richtige. „Es ist sehr abwechslungsreich. Und dadurch, dass ich mittlerweile selbstständig bin, habe ich ziemlich viel Freiraum in der Gestaltung meiner Arbeit“, erzählt Carsten Baier, der einige Zeit auch schon in einem Betrieb gearbeitet hat und somit die Unterschiede kennt. Für Abwechslung will er auch sorgen, indem er in seinem Laden „Fairflochten“ nicht ausschließlich Korbwaren anbietet. Der Namensbestandteil „Fair“ steht für ein wechselndes Sortiment an Fair-Trade-Produkten wie vegetarischen Brotaufstrichen, Schokoladen oder kleinen Spielen und Geschenken. Außerdem bietet Baier handgemachte Gürtel und andere Lederprodukte an. „Ich denke, das passt gut zusammen und lockt ein noch breiteres Publikum zu mir in den Laden“, begründet er sein Konzept.

    „Als reiner Korbmacher ist es heutzutage schwierig, das stimmt. Man muss versuchen, möglichst viele Bereiche abzudecken.“

    Carsten Baier zu seinem Konzept

    Tatkräftige Unterstützung bei der Führung seines neu eröffneten Geschäftes bekommt er von Tochter Annika, die zwar erst 16 Monate alt ist, aber schon richtig geschäftstüchtig. „Ich glaube, sie ist hier in Lichtenfels schon ein richtiger Star“, verkündet der stolze Vater, der schon zahlreiche Fotos seiner Tochter in der Presse bewundern konnte, lachend.

    Aus Rücksicht auf seine Tochter möchte Carsten Baier die Sache mit seinem Laden allerdings langsam angehen. „Die Kleine steht für mich ganz klar im Vordergrund“, erklärt der junge Familienvater. Wenn sie dabei ist, bleibe eher wenig Zeit für die Arbeit, doch das sei für ihn kein Problem. Selbstverständlich fordere ein Kind einen, das sei ihm von Anfang an klar gewesen. Mit der Unterstützung seiner Freundin sei er jedoch sicher, die junge Familie sowie den Laden managen zu können.

    Da Carsten Baier weiß, wie schwierig es ist, nur von Korbwaren zu leben, dient auch das feste Einkommen seiner Freundin momentan noch als Stütze und Starthilfe für den neuen Laden. Was die Zukunft der Flechtwerkgestaltung im Allgemeinen betrifft, ist er jedoch zuversichtlich.

    „Korbwaren sind wieder im Kommen, aber man muss breit gefächert denken“, lautet seine Einschätzung. „Als reiner Korbmacher ist es heutzutage schwierig, das stimmt“, gibt er zu. „Man muss versuchen, möglichst viele Bereiche abzudecken.“

    Das will er selbst beispielsweise durch Workshops verwirklichen, die er ab dem Sommer für Kinder anbieten möchte. Auch mit anderen Künstlern würde er gerne wieder mehr zusammenarbeiten. Oder sein Handwerk im Bereich des Landschaftsbaus einbringen.

    Zunächst soll allerdings erst einmal sein Korbwarenladen anlaufen und der Name „Fairflochten“ sich in Lichtenfels etablieren, betont Carsten Baier. Doch das sollte kein Problem werden. Bisher zumindest kann er sich nicht beklagen.

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