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LICHTENFELS: Drastische Preiserhöhung

LICHTENFELS

Drastische Preiserhöhung

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    Alles unter Kontrolle: Die Mitarbeiter Martin Schoft (vorn) und Frank Bachsteffel bedienen die Presse und den Innengreifer.
    Alles unter Kontrolle: Die Mitarbeiter Martin Schoft (vorn) und Frank Bachsteffel bedienen die Presse und den Innengreifer.

    Der Zweckverband für Abfallwirtschaft in Nordwest-Oberfranken hat in seiner Sitzung am vergangenen Dienstag in Dörfles-Esbach eine drastische Preiserhöhung bei voluminösen Dämmmaterialien beschlossen, die in der Deponie Blumenrod angeliefert werden. Die Möglichkeiten der Verwertung sind bei diesen Materialien derzeit stark eingeschränkt und damit teuer, heißt es in der Begründung.

    Ab 1. November beträgt die Gebühr 261 Euro einschließlich 30 Euro Zuschlag für erhöhten Aufwand pro Tonne. Verwerter und vergleichbare Deponien verlangen 250 Euro pro Tonne und mehr. Bisher kostete die Tonne 77 Euro. Werkleiter des Zweckverbandes, Peter Baj, wies auf die Möglichkeit hin, die kritischen Dämmmaterialien einer Wiederverwertung zuzuführen. Entsprechende Unternehmen stünden dafür zur Verfügung.

    Kapazitäten sind begrenzt

    Aus deponietechnischen Gründen sei aber nur eine begrenzte Annahme möglich. Bei Einbau von größeren Mengen wäre die Standfestigkeit der Deponie gefährdet, erläuterte Sachgebietsleiter Klaus Bächer dem Obermain Tagblatt bei einer Besichtigung der Verbandsräte der Umladestation Seubelsdorf. Normale Inert-Abfälle würden mit einer Dichte von etwa 1,8 Tonnen pro Kubikmeter gerechnet und für 77 beziehungsweise bei erhöhtem Aufwand mit 107 Euro pro Tonne abgerechnet.

    Die Dichte von Mineralwolle betrage dagegen nur etwa ein Zehntel davon. Durch das Verdichten im Deponiebetrieb könne eine Dichte von etwa einem Drittel erreicht werden.

    Das Volumen zählt

    „Seit einiger Zeit werden vermehrt die sehr voluminösen Dämmmaterialien angeliefert. Aus deponietechnischen Gründen ist aber nur eine begrenzte Annahme möglich“, sagte Bächer. Bei Einbau von größeren Mengen wäre die Standfestigkeit der Deponie gefährdet. Daher werde die Entsorgungsgebühr dem tatsächlichen Volumenbedarf angepasst, erläuterte er den Beschluss.

    Die 20 Verbandsräte aus der Stadt und dem Landkreis Coburg, den Landkreisen Kronach und Lichtenfels besichtigten nach der Sitzung die Müllumladestation in Lichtenfels, die seit 1990 in Betrieb ist. Eine baugleiche befindet sich in Kronach. Von dort wird der Abfall per Eisenbahncontainer zum Müllheizkraftwerk nach Coburg-Neues gefahren. Der Müll aus Coburg wird direkt geliefert. Werkleiter Baj machte deutlich, dass der jährliche Durchsatz rund 25 000 Tonnen betrage. Die Kapazität sei mit 35 000 Tonnen erreicht.

    Daten und Fakten

    Es stehen 65 Mülltransportcontainer mit einem Volumen von je 48 Kubikmetern zur Verfügung. Rund 30 Fahrzeuge werden pro Tag von drei Mitarbeitern abgefertigt. Für den Transport stehen 14 Waggons zur Verfügung die je zwei Container mit 80 Tonnen Gesamtgewicht tragen. Der Speicherbunker beträgt 230 Kubikmeter. Die Müllpresse arbeite mit einem Druck von 220 bar. Die Container werden automatisch be- und entladen. Die Annahmegebühr beträgt 105 Euro pro Tonne. Seit 2014 entfällt der Transportzuschlag der Bahn.

    Das Müllheizkraftwerk Coburg wurde Ende 1988 in Betrieb genommen. 55 Mitarbeiter sorgen für einen Dauerbetrieb von 24 Stunden. Die beiden Verbrennungslinien haben eine Kapazität von je zehn Tonnen in der Stunde. Die Jahreskapazität beträgt 135 000 Tonnen. Die abgegebene Strommenge beträgt 40 000 Megawattstunden (MWh). Die abgegebene Fernwärmeleistung beträgt 90 000 MWh.

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