Der Wertstoffhof in Schney ist vom Entsorgungsfachbetrieb Panzer & Kraus GmbH & Co. KG Lichtenfels an die Firma Concept Laser, Hofmann Innovation Group, verkauft worden. Das bestätigten, am vergangen Montag, beide Unternehmen unserer Zeitung.
Concept Laser plant in der großen Halle auf dem Gelände des Entsorgungsbetriebs zunächst eine Lagerhalle für Industrielaseranlagen zur Fertigung von Bauteilen aus Metallpulver nach dem Schichtbauverfahren. Gekauft habe sein Unternehmen auch, dass anschließende Gelände an der Michael-Och-Straße bis in Höhe des Netto-Marktes, gab Geschäftsführer und Firmengründer Frank Herzog auf Anfrage bekannt. Über ein Grundstück werde noch verhandelt.
Der Inhaber des Entsorgungsfachbetriebes, Rudolf Panzer, machte deutlich, dass der Wertstoffhof für die Bevölkerung noch zwei bis drei Jahre zur Verfügung stehe. Mit Unterstützung von Landrat Christian Meißner und Bürgermeister Andreas Hügerich suche er ein Grundstück in Schney, um dort einen neuen Wertstoffhof zu bauen. „Für die Bevölkerung rechts und links des Mains soll auch in Zukunft die Möglichkeit bestehen, ihre defekten Geräte und Wertstoffe ortsnah abzuliefern“, unterstrich Panzer. Dies sei auch im Sinne des Landrats. Es sei nicht geplant, den Wertstoffhof auf dem Firmengelände an der Krappenrother Straße zu erweitern. Weitere Einzelheiten seien noch offen.
„Tragend ist die Luft- und Raumfahrtbranche, die nun verstärkt auf generative Fertigungsstrategien setzt“, sagte Frank Herzog unserer Zeitung. Hauptkunde in diesem Genre sei die amerikanische Weltraumindustrie. „Drei Jahre nach dem Ende des Space-Shuttle-Programms greifen die USA wieder nach den Sternen und wir sind mit dabei“, freute sich der Geschäftsführer, der zurzeit zwischen den Kontinenten unterwegs ist.
Zwei große Privatfirmen sollen die Rückkehr zur bemannten Raumfahrt mit ihrem Knowhow unterstützen. „Wir liefern die Maschinen für die Herstellung von hochbelastbaren Teilen der Endstufe von Raketentriebwerken“, erläuterte er. Das Auftragsvolumen sei immens und Lagerkapazitäten müssten sofort geschaffen werden.
Hintergrund sei, dass die NASA ihre Weltraummissionen künftig wieder von amerikanischem Boden aus starten wolle. Die US-Raumfahrtbehörde hätten den Flugzeughersteller Boeing und das private Unternehmen SpaceX dafür ausgewählt, Astronauten in den kommenden Jahren zur internationalen Raumfahrtstation ISS zu befördern. Als Termin für den ersten Start in Cape Canaveral werde das Jahr 2017 angepeilt.
Der dynamischen Marktentwicklung und der äußerst positive Auftragslage begegne Concept Laser mit dem Ausbau der Fertigungskapazität. Im Juni wurde Richtfest einer neuen 3500 Quadratmeter großen Produktionshalle gefeiert, die jetzt zur Verfügung stehe, so der Geschäftsführer. Für die produzierten Maschinen brauche man Lagerkapazität. Die Luft- und Raumfahrtindustrie setze massiv auf generative Fertigungstechnologien. So könnten sehr zeitnah Prototypen und Versuchsträger gebaut werden und formenlos gefertigte Bauteile zeit- und kostenoptimiert bereitgestellt werden. „Genau das ist unser Ding“, so Herzog, der fast hellseherisch die Entwicklung auf der anderen Seite des großen Teichs voraussah.