Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lichtenfels
Icon Pfeil nach unten

LICHTENFELS: Aufbruch zu neuen Ufern

LICHTENFELS

Aufbruch zu neuen Ufern

    • |
    • |
    Wandler zwischen den musikalischen Welten: Mit fetzigem Hardrock und rustikalem Bluesrock begeisterten Gitarrist und Sänger Nick van Delft (links) sowie Bassist Ruben Claro von der Gruppe „Zodiac“ im Lichtenfelser Stadtschloss 130 Fans.
    Wandler zwischen den musikalischen Welten: Mit fetzigem Hardrock und rustikalem Bluesrock begeisterten Gitarrist und Sänger Nick van Delft (links) sowie Bassist Ruben Claro von der Gruppe „Zodiac“ im Lichtenfelser Stadtschloss 130 Fans. Foto: Stephan Stöckel

    Die Pfadfinder und der Blues. Eine Liebe, die unzertrennlich schien. Doch die Beziehung hat Risse bekommen. Im positiven Sinne. Am Donnerstagabend wagten die ehrenamtlich agierenden Veranstalter, die seit Jahren von der Stadt Lichtenfels unterstützt werden, einen Aufbruch zu neuen Ufern: Mit der Band „Zodiac“ aus Münster gastierte eine erstklassige Hardrock-Band im Lichtenfelser Stadtschloss, die zwei Stunden lang ihr kreatives Licht zur Freude der 130 Besucher nicht unter den Scheffel stellte. Und der Blues? Er geriet zur Fußnote. Zu einer erstklassigen und weitschweifigen, die ebenfalls einen nachhaltigen Eindruck bei den Fans hinterließ.

    Schon optisch hob sich das Konzert von früheren Veranstaltungen ab. Statt im Sitzen genoss man überwiegend an Stehtischen die erstklassige Musik, die bei Kerzenschein und dezenter Beleuchtung dargeboten wurde. Gitarrist Stephan Gall, Bassist und Organist Ruben Claro, Schlagzeuger Janosch Rathmer sowie Sänger und Gitarrist Nick van Delft wurden zu Hypnotiseuren des Rock’n’Roll: Zwei Stunden lang erschufen die vier Akteure eine berauschende und hypnotische Musik zwischen melancholischer Introvertiertheit und aufbrausender Dynamik, die die Besucher vom ersten bis zum letzten Ton in Atem hielt.

    Erst sanft, dann glühend

    Aus diesem Holz geschnitzt war der Song „A Penny And A Dead Horse“, der ganz ruhig begann, um dann immer mehr an Fahrt zu gewinnen. Verziert wurde das Ganze mit psychedelischen Sound-Effekten, die an die frühen Pink Floyd erinnerten. Das Spiel mit den fließenden Übergängen und dem steten Ansteigen des Lautstärkepegels beherrschte die Gruppe nicht nur meisterhaft auf dem Rock-, sondern auch auf dem Bluessektor, wofür der „Rockbottom Blues“, ein besonders gelungenes Beispiel war. Anfangs wurden die Gitarrensaiten nur sanft gestreichelt, ehe sie am Ende zu glühen anfingen. Die Musiker liebten es nicht nur ausschweifend, sondern auch geradlinig und mit Ohrwürmern versehen, wie in der famosen Eigenkomposition „Underneath My Bed“ oder der mitreißenden Freddie King-Nummer „Going Down“. Eine gehörige Portion Nostalgie (Der Sound der 60-er und 70-er Jahre ließ grüßen!) tat ihr Übriges, die alten und jungen Fans bei Stange zu halten.

    „Wir spielen jetzt ein kleines Spiel“, forderte Bassist Ruben Claro die Hypnotisanden auf. Diese folgten willig. „Jeder, der eine Zeit hat, schreit laut!“, hallte es von der Bühne. Das Echo folgte in Form eines vielstimmigen „Yeahs“ auf dem Fuße. Und auch den Wunsch „Kommt bitte drei Schritte nach vorne“, erfüllten die Besucher ihren Idolen gerne.

    Als sich das Konzert dem Ende zuneigte, ließen die Musiker ein weiteres Mal eine Intro der Marke „Wolf im Schafspelz“ erklingen. Wer gedacht hatte, der wehmütige und spirituelle Charakter, den Rubens erstklassiges Orgelspiel zu Beginn des Songs „Coming Home“ ausstrahlte, würde sich zu einer Megaballade ausdehnen, musste sich eines Besseren belehren lassen. Statt kuschlig zu musizieren, ging am Ende so richtig der Punk ab. Der Titel des Liedes sprach übrigens Bände: Die Musiker kehrten mit zwei Songs auf die Bühne zurück, um sich ein weiteres Mal am Applaus des begeisterten Publikum zu laben, der bekanntlich das Brot des Künstlers ist.

    Info: Getreu dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“, haben die Pfadfinder zwei weitere Bands aus der Musikrichtung von „Zodiac“ verpflichtet. Am Donnerstag, 12. März, gibt es energiegeladenen Rock aus Australien mit der Gruppe „Vdelli“, bekannt von ihren legendären Konzerten in der Kulmbacher Kleinkunstkneipe „Desert Pinguin“. Am Samstag, 25. April, spielen die „Space Truckers“, die in diesem Jahr ein viel umjubeltes Konzert im „TECnet Zentrum“ in Burkersdorf gaben, die Hits der englischen Hardrocklegende „Deep Purple“ nach.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden