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SCHNEY: Das Unternehmen neu aufgestellt

SCHNEY

Das Unternehmen neu aufgestellt

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    Firma umgebaut: Wilhelm Wasikowski.
    Firma umgebaut: Wilhelm Wasikowski. Foto: Roland Töpfer

    Lange, nervige Fahrt ins Büro? Da kann Wilhelm Wasikowski nur müde lächeln. Kurz über den Hof, schon ist er in seiner Firma Wasi Displays im Lichtenfelser Stadtteil Schney.

    Eine Firma, die umdenken, sich neu aufstellen musste. Lange Zeit konnte man als Lieferant von Gestellen für die Polstermöbelindustrie gut leben. Doch heute kommen viele Polstermöbel aus Polen. Wasikowski brach heimische Kundschaft weg – er brauchte ein neues Geschäftsmodell. Die Lösung: Präsentationssysteme aus Holz, Metall, Kunststoff. Warendisplays für den Point-of-Sale – dort, wo gekauft wird.

    40 Beschäftigte

    Mittlerweile macht Wasi Displays mit seinen 40 Beschäftigten mehr als die Hälfte des einstelligen Millionenumsatzes mit solchen Warenständern. Der Rest kommt noch von den Polstermöblern. Früher hatte Wasikowski fünf, sechs Kunden, alle im Umkreis. Heute braucht er „mindestens 100 Kunden“ und einen Vertrieb, „der aus mir und meiner Frau besteht“. Wasi liefert nach Deutschland, Österreich, die Schweiz. Viele neue Kontakte mussten geknüpft, viele Messen besucht werden. Zur Kundschaft zählen Verlage sowie Spielzeug- und Plüschtierhersteller wie Sigikid, Nici, Schmidt Spiele oder Teddy Hermann. Auch Fischer Ski in Österreich präsentiert seine Ware auf Wasi Displays.

    „Wir mussten uns komplett umstellen“, sagt der Geschäftsführende Gesellschafter Wasikowski. Die Warenständer werden in Schney gefertigt und bedruckt. Holz- und Metallverarbeitung und Digitaldruck – alles aus einer Hand. „Wir können alles selber machen, rein theoretisch sogar über Nacht.“

    Der Umbau der Firma war ein Kraftakt. „Das zehrt an den Nerven.“ So freut sich Wasikowski, der an diesem Freitag 60 Jahre alt wird, besonders, dass der ältere der beiden Söhne (25), der an der Fachschule Holz und Design in Garmisch zum Schreinermeister ausgebildet wird und sich für Betriebswirtschaft und Design fit macht, Ende des Jahres in den Betrieb kommen will.

    Fünf, sechs Jahre will Wasikowski noch „federführend“ das Geschäft betreiben. Vater und Sohn – das wird funktionieren? „Der kriegt mit mir keine Probleme. Wir haben ein sehr kameradschaftliches Verhältnis.“

    „Die Kreativabteilung ist meine Frau.“

    Wilhelm Wasikowski

    Für die nächsten Jahre hofft der Chef, das Niveau bei den Gestellen für Polstermöbel halten zu können. Große Zuwächse wird es hier nicht geben. Displays sollen wachsen. Wegen des boomenden Online-Geschäfts ist der klassische stationäre Handel gezwungen, mehr Geld in die Präsentation der Ware zu investieren, hofft Wasikowski. Und wenn es anders kommt, wenn das Internet den herkömmlichen Handel an die Wand drückt? „Das wäre der GAU.“

    Ehefrau Monika kümmert sich als Geschäftsführerin neben dem Vertrieb ums Design. „Die Kreativabteilung ist meine Frau.“ Die Displays müssen nicht nur gut ausschauen, sie müssen sich auch leicht aufbauen lassen und per Post lieferbar sein. Das spart Zeit und Kosten.

    Mit Kosten kennt sich Wasikowski aus. In Nürnberg hat er Betriebswirtschaft studiert und arbeitete dann schnell in der von seinem Vater 1953 gegründeten Firma mit. Der Vater, 80 Jahre alt, wohnt ebenfalls direkt neben dem Betrieb und geht noch jeden Tag durch die Firma.

    Ende April beginnt die neue Tennis-Saison. Der Mannschaftskapitän will bis dahin richtig fit sein. Die Lichtenfelser Tennis-Herren sind in die Bayernliga aufgestiegen. Das gilt es zu halten. „Da muss ich viel Energie reinstecken.“

    Viel Zeit für Privates bleibt Wasikowski, der auch Vizepräsident der IHK für Oberfranken ist, sonst nicht. Eines aber hat er sich fest vorgenommen: Jedes Jahr eine europäische Großstadt, jeweils vier, fünf Tage lang. Die erste Reise ging letzten Oktober nach Istanbul. Dieses Jahr könnte es Lissabon werden. Wenn der Sohn mal im Betrieb ist, könnten es vielleicht zwei Metropolen im Jahr werden. „Dann hab‘ ich mehr Luft,“ sagt er.

    Zur Person

    Wilhelm Wasikowsi ist Geschäftsführender Gesellschafter von Wasi Displays in Lichtenfels-Schney. Die Firma wurde 1953 von seinem Vater gegründet und produzierte zunächst Verpackungskisten, Wäschetruhen, Kinderwiegen, später Gestelle für Polstermöbel. Seit der Jahrtausendwende werden zusätzlich Warenträger (Displays) für die Präsentation von Produkten hergestellt, die mittlerweile mehr als die Hälfte des einstelligen Millionenumsatzes ausmachen. Wasikowski, geboren am 27. Februar 1954, hat in Nürnberg Betriebswirtschaft studiert und ist Vizepräsident der IHK für Oberfranken.

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