Der Umbau des Tierheims machte in den vergangenen beiden Jahren große Fortschritte, liegt aber nun aus finanziellen Gründen auf Eis. „Wir haben momentan kein Geld mehr, um die Baumaßnahmen weiterzuführen“, machte Rolf Herter, 1. Vorsitzender des Tierschutzvereins, während der Hauptversammlung deutlich.
In seinem Rückblick ging Herter auf die Maßnahme im Tierheim ein, in dem ein Gebäudeteil in eine dringend benötigte Quarantänestation für Katzen umgebaut werden soll. Seitens des Vorstands seien Überlegungen im Gange, wie der weitere Ausbau erfolgen könnte, so der Vorsitzende.
Trainingsplatz für Hunde
Bei der Renovierung der Hundegehege wurden dem Tierheim vom Veterinäramt einige Auflagen gemacht. Beispielsweise sollen Materialien verwendet werden, die leichter zu reinigen und länger haltbar sind. Dringend notwendig sei auch eine Befestigung der stark frequentierten Laufwege entlang der Zäune.
Im vergangenen Geschäftsjahr wurde mit der Anlegung eines Trainingsplatzes für Hunde begonnen. Ebenso wurde eine Baumfällaktion notwendig, da ein Baum in eine der Hundeanlagen zu stürzen drohte. Dank großzügiger Sponsoren darf sich das Tierheim über ein neues Tierheimauto freuen.
Im Vorjahr ging auch eine zweckgebundene Spende ein, die für die Renovierung und den Neubau von Hundehütten verwendet werden soll. „Ein Teil der Spende wird auch den Katzen zugute kommen“, sagte Herter. Er dankte allen Mitarbeitern ebenso wie den vielen Ehrenamtlichen, die das Tierheim-Team immer tatkräftig unterstützen.
Die „Stubentiger“ stellten mit 134 Tieren die größte Gruppe der Fundtiere, die im vergangenen Jahr im Lichtenfelser Tierheim Aufnahme fanden, wie Herter herausstellte. Gefolgt von 52 Hunden, vier Kaninchen, zwei Schildkröten sowie je einem Meerschweinchen, einer Echse, einem Degu und einem Vogel. Viele Fundtiere wurden von ihren Besitzern wieder abgeholt, wie der Vorsitzende anmerkte.
Als sogenannte Tierübereignungen wurden wegen Todesfall, Umzug, Allergien oder aus sonstigen Gründen 41 Hunde, 40 Katzen, 23 Kaninchen, sechs Ratten, je zehn Vögel und Meerschweinchen sowie ein Hahn ins Lichtenfelser Tierheim gebracht. Im Gegenzug fanden 116 Katzen, 59 Hunde, drei Mäuse, 30 Kaninchen, zwei Hasen, 22 Vögel, zwei Schildkröten, zehn Meerschweinchen, zwölf Ratten, ein Degu und der Hahn wieder ein neues Zuhause.
„Wir haben momentan kein Geld mehr, um die Baumaßnahmen weiterzuführen.“
Vorsitzender Rolf Herter zum Umbau des Tierheims
An Pflegetieren wurden im vergangenen Jahr 110 Hunde mit einer Verweildauer von zwei bis 22 Tagen aufgenommen. Bei den 49 in Pflege gegebenen Katzen lag die Verweildauer zwischen acht und 16 Tagen. Ein Vogel verbrachte 16 Tage im Lichtenfelser Tierheim, ein Hängebauchschwein 36 Tage und zehn Meerschweinchen ganze acht Tage. Vorübergehend wurden noch neun Kaninchen, vier Schildkröten, zwei Ratten und drei Frettchen in die Obhut des Tierheims gegeben.
Tierschutz als Thema am Gymnasium
Aktuell werden neun Hunde, 22 Katzen, sechs Meerschweinchen, zwei Kaninchen und ein Chamäleon versorgt. Auf dem Tierfriedhof wurden im Geschäftsjahr 2014 insgesamt 17 Hunde und neun Katzen beerdigt.
Am Lichtenfelser Meranier-Gymnasium formiert sich ein Projekt-Seminar, das Informationen über den Tierschutz in den englischsprachigen Partnerstädten sammeln und mit der Situation im Landkreis Lichtenfels vergleichen möchte, informierte Oberstudienrätin Christine Peter. Die Ergebnisse sollen in einer abschließenden Ausstellung mit Präsentation vorgestellt werden.
Andreas Brucker vom Deutschen Tierschutzbund beklagte eine Zunahme von illegalen Welpen-Transporten. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 42 dieser Transporte mit über 800 Tieren gestoppt. Davon mussten über 500 Welpen allein von bayerischen Tierheimen aufgenommen werden.
„Keinen Knopf“ für Tierheime
Jedes dieser Tiere kostet den Tierheimen im Schnitt zwischen 1500 und 2000 Euro für Unterbringung, Pflege und die oft notwendige tierärztliche Versorgung. In Bayern wurden dafür über 765 000 Euro von den Tierschutzvereinen aufgebracht. Was Brucker dabei am meisten ärgert, ist, dass Bayern das einzige Bundesland sei, das „keinen Knopf“ für Tierheime ausgibt.
Wahlen
Der neue Vorstand: 1. Vorsitzender Rolf Herter, Stellvertreter Peter Farr, Kassenwartin Inge Bauer, Tierschutzbeauftragte Franziska Geißendorfer und Ramona Diller, Schriftführer Heinrich Götz, Jugendleiterin Birgit Hartmann, Kassenprüfer Dr. Florian Schille und Nathalie Gramonn.