Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lichtenfels
Icon Pfeil nach unten

MÖNCHKRÖTTENDORF: Bei der Truppe musikalisch im Einsatz

MÖNCHKRÖTTENDORF

Bei der Truppe musikalisch im Einsatz

    • |
    • |
    Obligatorisch in der klassischen Musikausbildung: In seinem Studium lernt Sebastian Fischer in einem Nebenfach das Klavierspielen.
    Obligatorisch in der klassischen Musikausbildung: In seinem Studium lernt Sebastian Fischer in einem Nebenfach das Klavierspielen. Foto: Theresa Max

    Sebastian Fischer widmet sein Leben der Musik. Deshalb hat er das gemacht, was sich viele Menschen wünschen: Sebastian Fischer hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Er ist ein stattlicher, junger Mann, der extra seine Uniform angezogen hat und mit viel Leidenschaft von seiner Musikerausbildung erzählt.

    Sebastian Fischer absolviert im dritten Jahr ein Musikstudium beim Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in Düsseldorf. Aber auch privat spielt die Musik weiterhin eine große Rolle für den 23–Jährigen: Auch während seines Studiums engagiert sich Sebastian in seiner Heimat beim Islinger Musikverein.

    „Als ich das Bundeswehr–Orchester im Fernsehen gesehen habe, wusste ich sofort: So kann ich mein Hobby und meinen Beruf am besten vereinen.“

    Sebastian Fischer, Bundeswehrmusiker

    Den Weg zur Musik habe seine Mutter schon früh geebnet, sagt Sebastian. „Mit fünf Jahren hat sie mich in die musikalische Früherziehung geschickt. Dann habe er zunächst das Akkordeonspielen gelernt, so Sebastian.

    Sport habe ihn nie interessiert, das Einzige, was ihn schon immer gefesselt habe, sei die Musik gewesen. „Die Musik entwickelt sich immer weiter, sie bleibt nie stehen,“ sagt er, „als Künstler lernt man nie aus.“ Das habe den jungen Mann schon immer fasziniert.

    In seinem Studium bläst Sebastian im Hauptfach die Tuba, im Nebenfach spielt er Kontrabass und Klavier. „Im Laienbereich gibt es sehr wenige Tubisten“, erklärt er. „Meine Liebe zur Tuba habe ich auf einer Instrumentenausstellung entdeckt. Alle Kinder sind damals an die Musikinstrumente gestürmt – an die Tuba wollte niemand. Ich habe sie mir angesehen und war begeistert.“

    Mit 15 Jahren zum Musikverein

    Mit 15 Jahren ist er dem Islinger Musikverein beigetreten. Dank seines langjährigen Musiklehrers Hans Schimmel hat der Tubist so große musikalische Fortschritte gemacht. „Damals war das alles nur Hobby für mich, es hat einfach Spaß gemacht und ich war unter Freunden“, erzählt der 23-Jährige. Nach dem Abitur am musischen Gymnasium in Coburg war für Sebastian Fischer schnell klar, wohin sein Weg gehen sollte: Für die Bundeswehr habe er sich schon immer interessiert. „Als ich das Bundeswehr–Orchester im Fernsehen gesehen habe, wusste ich sofort: So kann ich mein Hobby und meinen Beruf am besten vereinen.“

    Truppenbetreuung

    Das vierjährige Musikstudium bei der Bundeswehr erfolgt in enger Kooperation mit der Robert–Schumann–Hochschule für Musik, deren Dozenten oftmals Mitglieder renommierter Orchester sind. „Musiktheorie, Satzlehre oder Musikwissenschaft sind zum Beispiel Fächer, in denen wir unterrichtet werden.“

    Das Studium zielt darauf ab, die Studenten zu Orchestermusikern auszubilden, die dann als Militärmusiker die Truppen repräsentieren. Der 23–Jährige erklärt, dass die Hauptaufgabe der Musiksoldaten die Truppenbetreuung und die Öffentlichkeitsarbeit sei.

    In Lichtenfels mit dem Kontrabass

    „Wir dienen der Unterhaltung der Truppen, halten musikalische Appelle oder Gelöbnisse ab und begleiten Trauerfeiern für gefallene Kameraden. Im Grunde sind wir dafür da, die Bundeswehr in der Öffentlichkeit zu repräsentieren.“ Er selbst bezeichnet die Musiksoldaten als Bindeglied zwischen den Streitkräften und der Bevölkerung.

    Teil des Ausbildungsprogramms ist die praktische Umsetzung des Gelernten: „Einmal im Jahr gehen wir auf Konzertreise und präsentieren die Inhalte unseres Studiums.“ Der Ausbildungsmusikkorps hält dann in ganz Deutschland große Konzerte ab, aber auch kleine Kammerkonzerte. In seiner Vielfalt bietet der Ausbildungsmusikkorps zum Beispiel eine Bigband oder Auftritte eines Bläserquintetts. Der Auftritt des sinfonischen Blasorchesters in Lichtenfels ist dann aber doch etwas Besonderes für den jungen Musiker. „In Lichtenfels spiele ich nicht mein Hauptinstrument, die Tuba, sondern den Kontrabass.“ Trotzdem freue er sich darauf, Freunden und Bekannten das zu zeigen, worum er sich das ganze Jahr bemüht. „Wir bieten ein breit gefächertes Programm, das große Vielfalt in Stil und Besetzung aufweist. Dazu gehören natürlich Militärmärsche, aber auch klassische Ouvertüren sowie Stücke aus der Pop- und Rockmusik.“

    „Die Musik entwickelt sich immer weiter, sie bleibt nie stehen.“

    Sebastian Fischer

    Lampenfieber gehöre bei jedem Auftritt dazu, gibt Sebastian zu. „Komischerweise bin ich bei größeren Auftritten weniger aufgeregt, als wenn ich ein Kammerkonzert spiele. Das liegt wohl an der intimen Atmosphäre vor einem kleinen Publikum.“

    An einen Auftritt erinnert sich der junge Musiker aber immer wieder gerne zurück: Am ersten Advent gibt der Ausbildungsmusikkorps regelmäßig ein Konzert in den Rheinterrassen.

    „Dort ist es wunderschön, eine Front im Saal ist komplett verglast und draußen fahren die Schiffe vorbei. In dieser besonderen Atmosphäre habe ich das Konzert eröffnen dürfen: Mit einem Solo auf dem Akkordeon: Liber Tango von Ástor Piazzolla.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden