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LICHTENFELS/COBURG: „Wir fahren ein hohes Niveau“

LICHTENFELS/COBURG

„Wir fahren ein hohes Niveau“

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    Die Absolventen der Landwirtschaftsschule mit Gratulanten: (v. li.) Rudi Steuer (Bezirksvorsitzender des Verbandes landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder in Bayern), Christian Böhmer, Michael Bienlein (BBV), Marcus Albert, Dr. Michael Karrer, Robert Zillig, Schulleiter Hans Vetter und stellvertretender Landrat Helmut Fischer.
    Die Absolventen der Landwirtschaftsschule mit Gratulanten: (v. li.) Rudi Steuer (Bezirksvorsitzender des Verbandes landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder in Bayern), Christian Böhmer, Michael Bienlein (BBV), Marcus Albert, Dr. Michael Karrer, Robert Zillig, Schulleiter Hans Vetter und stellvertretender Landrat Helmut Fischer. Foto: Andreas Welz

    Mit hervorragenden Ergebnissen schlossen die Lichtenfelser Absolventen der Landwirtschaftsschule Coburg ab. Bei der Schlussfeier am Freitag glänzte Christian Böhmer aus Bad Staffelstein mit einem Notendurchschnitt von 1,14. Marcus Albert aus Weidnitz (Burgkunstadt) erreichte die Note 1,5, gefolgt von Robert Zillig aus Ebensfeld mit 1,78.

    Nicht nur Festredner Dr. Michael Karrer, Ministerialrat im Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, war beeindruckt von den außergewöhnlichen Leistungen, sondern auch Schulleiter Hans Vetter und natürlich die Vertreter der Lichtenfelser Berufsorganisationen. Insgesamt zehn Studierende aus den Landkreisen Coburg, Forchheim und Bamberg erhielten ihre Abschlusszeugnisse.

    Hans Vetter hob die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften und Studierenden hervor. Die Schule vermittele anwendungsorientiertes Wissen und gehöre zu innovativsten Landwirtschaftsschulen in Bayern. „Wir fahre ein hohes Niveau!“ Dies sei auch bei den Meisterprüfungen erkennbar; aktuell stelle man wieder zwei Beste bayernweit. Der Stellvertreter des Lichtenfelser Landrats, Helmut Fischer, machte die hohen Anforderungen deutlich, die an die landwirtschaftlichen Betriebe gestellt würden. Betriebsinhaber hätten gewaltige Investitionen zu schultern, um ihre Höfe zukunftssicher zu machen. Respekt zollte er den Junglandwirten, die den Mut gefunden hätten, sich weiterzubilden. Robert Zillig moderierte die Veranstaltung mit Tätigkeitsberichten und den Geschenkübergaben an Lehrer und Ehrengäste.

    Die Situation auf den Höfen schilderte detailliert Marcus Albert anhand des elterlichen Hofes in Weidnitz, den er übernehmen möchte. Betriebsabläufe müssten optimiert werden, ehe erweitert oder vergrößert werde. Sein 140-Hektar-Michviehbetrieb sei auch von den Milchpreisen abhängig, die nicht unter 35 Cent pro Liter sinken dürften.

    Der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Michael Bienlein, kritisierte Auflagen durch das Mindestlohngesetz. Detaillierte Arbeitszeiten und Pausen, auch für Familienangehörige, müssten jetzt dokumentiert werden, was bei bäuerlichen Betrieben nicht einfach sei.

    Selbstbewusst und kritikfähig sein

    Dr. Michael Karrer, seit Oktober 2014 zuständig für das Referat Bildung und Schulwesen im Landwirtschaftsministerium, unterstrich, dass er die Zukunftsaufgaben der Bildung speziell in der Landwirtschaft sehe. Er empfahl den Absolventen, in die Persönlichkeitsbildung auch die Familie als Lebensqualität und Lebensziel einzubeziehen. „Seien Sie offen gegenüber Neuem, entwickeln Sie Selbstbewusstsein und Kritikfähigkeit auch gegenüber der Öffentlichkeit.“ Die Betriebsgröße sei kein Garant für den Erfolg.

    Wichtig seien auch Kreativität, das unternehmerische Geschick, die Offenheit für Veränderungen sowie die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen. „Wachsen heißt in der bayerischen Agrarpolitik nicht zwangsläufig größer, sondern besser werden“, so Dr. Karrer. Der Blick müsse auf die Gestaltung der Heimat, auf die Schonung der Ressourcen und auf einen lebens- und entwicklungsfähigen ländlichen Raum gerichtet werden.

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