Eine böse Überraschung erlebte Ulrich Sünkel vom Stadtbauamt, als er am Montagnachmittag den Fortgang der Sanierungs- und Brandschutzarbeiten an der Dreifachturnhalle in Augenschein nahm. Bei der Öffnung einer Luke der Rauchanlage haben Arbeiter festgestellt, dass die Dämmung des Daches mit Wasser vollgesogen ist.
Inzwischen hat sich der Verdacht bestätigt, dass wohl das gesamte Dach, welches die Umkleidekabinen und den Zugang zur Turnhalle überdeckt, saniert werden muss. Es handelt sich dabei um eine Fläche von 1300 Quadratmetern. Von außen ist diese gar nicht als Dach zu erkennen, da die Fläche, die sich rechts neben dem Zugang zum Merania-Hallenbad befindet, mit Gras bewachsen ist, also unter einer Wiese liegt. Der Stadtrat wurde am Montag in nichtöffentlicher Sitzung informiert.
Ursache im Dunkeln
Laut Ulrich Sünkel ist das Wasser womöglich schon vor vielen Jahren in die Dämmung des Flachdachs aus Polyurethanschaum gedrungen. Eine genaue Ursache ist bis jetzt noch nicht abzusehen und bleibt womöglich immer im Dunkeln.
Die Dämmung sei jedenfalls vollkommen durchweicht, was normalerweise nicht so schnell vor sich gehe, sondern viele Jahre dauere. Die Platten, deren Gewicht in trockenem Zustand nur einige Gramm betrage, wiegen mittlerweile ein Vielfaches dessen. Laut Ulrich Sünkel liege der Dämmwert der Platten in diesem Zustand bei null.
Enormes Gewicht
Ganz abgesehen davon könnte das enorme Gewicht der Platten auch die Statik des Gebäudes beeinflussen. Und zu allem Übel befinden sich direkt unter dem Dach viele Kanäle für elektrische Versorgungsleitungen. Er schätzt, dass sich im schlimmsten Fall bis zu 100 Kubikmeter Wasser in der Dämmung angesammelt haben könnten. Eine komplette Sanierung des Daches sei somit unausweichlich. In ersten sondierenden Gesprächen mit dem Bürgermeister und dem Stadtrat sei nun diskutiert worden, wie die Fläche künftig gestaltet werden könnte. Die ersten Vorschläge reichten von einer reinen Flachdachfläche über ein solches, welches extensiv begrünt werden kann, bis hin zur Installation einer Photovoltaik-Anlage. Über die Kosten lasse sich in diesem frühen Stadium noch keine genaue Aussage treffen, sagt Ulrich Sünkel.
Im schlimmsten Fall könnten die bisher geplanten Kosten der Brandschutz- und Sanierungsmaßnahmen der Dreifachturnhalle mit rund einer Million Euro aber noch um rund 50 Prozent steigen.