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BAD STAFFELSTEIN: Seniorenglück im Gottesgarten

BAD STAFFELSTEIN

Seniorenglück im Gottesgarten

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    Gute Aussichten: Senioren aus der ganzen Republik wählen Bad Staffelstein zu ihrem Alterswohnsitz.
    Gute Aussichten: Senioren aus der ganzen Republik wählen Bad Staffelstein zu ihrem Alterswohnsitz. Foto: Till Mayer

    Ein Vierteljahrhundert ließ sich Thomas Senft Zeit, dann machte er Nägel mit Köpfen. „Schon bei meinem ersten Urlaub in Bad Staffelstein hab ich das Städtchen in mein Herz geschlossen“, sagt der 58-Jährige. Jetzt griff er zu, vier Jahre bevor er in Rente gehen will. 75 Quadratmeter groß wird seine Eigentumswohnung sein. Völlig barrierefrei und im Herzen der Stadt. Noch befindet sich die Wohnanlage im Bau. „Aber ich freue mich schon jetzt darauf, dort einzuziehen“, erklärt er.

    Eigentlich wohnt der gebürtige Schwabe seit Jahrzehnten in Mainz, hat dort auch eine Eigentumswohnung. Aber mit den Jahren kristallisierte sich immer deutlicher heraus: Bad Staffelstein soll der Alterwohnsitz werden. „Eine gute ärztliche Versorgung, die Obermain Therme, eine wunderschöne Landschaft. Dann all die günstigen Gasthäuser auf den Dörfern rund um Bad Staffelstein. Das sind schon Pluspunkte“, sagt der 58-Jährige.

    „Auch die Versorgung mit Alten- und Pflegeheimen ist ausgesprochen gut.“

    Johann Baier, bald Wahl-Staffelsteiner

    Jahrelang hatte er ein Auge auf den örtlichen Immobilienmarkt. „Vielleicht hätte ich vor gut zehn Jahren zugreifen sollen, da waren die Preise in Bad Staffelstein noch deutlich günstiger. Auffallend ist, dass die Preise in Lichtenfels deutlich niedriger sind“, sagt der zukünftige Wahl-Bad Staffelsteiner. Trotzdem entschied er sich nicht für die Kreisstadt. „Sicherlich hat die Geschäftswelt in der Kreisstadt etwas zu bieten. Das werde ich nutzen. Aber Bad Staffelstein ist mir einfach ans Herz gewachsen“, erklärt er seine teurere Wahl.

    Statistiken gibt es laut der Stadt Bad Staffelstein keine, die auswärtige Senioren als Immobilienkäufer aufschlüsseln. Doch der Trend ist merkbar. „Wir freuen uns über jeden neuen Bürger, egal ob jung oder alt. Was deutlich ist, wir sind als Kur- und Badestadt sehr beliebt. Das erklärt auch die große Nachfrage nach seniorengerechtem Bauen“, erklärt Zweiter Bürgermeister Hans-Josef Stich. Alterswohnsitz Bad Staffelstein, dafür hat sich auch das Ehepaar Baier entschlossen. Ende 2017 tritt Hausmeister Johann Baier in den Ruhestand. Ein Käufer für die Wohnung in der Nähe von Straubing ist bereits gefunden. Dann ziehen die Baiers endgültig nach Bad Staffelstein. Bis dahin ist die Drei-Zimmerwohnung fertiggestellt. „Ich freu mich schon riesig“, sagt der 62-Jährige. Die Gründe für seinen Umzug ähneln denen von Thomas Senft. Aber Baier denkt noch mal einen Schritt weiter. „Auch die Versorgung mit Alten- und Pflegeheimen ist ausgesprochen gut. Und die ganze Stadt ist durch die Tallage leicht zu durchqueren, auch wenn es zu Fuß mal nicht mehr so gut geht“, fügt er hinzu.

    Thomas Senft und Ehepaar Baier sind keine Ausnahmen. Senioren aus der ganzen Bundesrepublik setzen auf Bad Staffelstein als Alterswohnsitz. Davon profitiert auch das Architekturbüro Joachim Schlund. Schlund bietet mit der Firma seiner Frau MKB schlüsselfertige Wohnparks an. Auswärtige Käufer: Sie stellen einen nicht unerheblichen Teil der Kundschaft dar. Gerade steht ein Wohnpark mit 23 Einheiten zum Verkauf. Bis auf vier Wohnungen ist alles verkauft: 40 Prozent der Abnehmer stammen nicht aus dem Landkreis Lichtenfels. Viele sind Senioren. Schlund setzt deswegen auf Barrierefreiheit seiner Projekte in Bad Staffelstein. So wie B & P Bauträger - die Firma errichtet beispielsweise gerade den Wohnpark Eremitenstraße. Die Firma Raab (Ebensfeld) bietet das Bauprojekt „In der Heimat wohnen“ an. Alles altersgerechte Baukonzepte.

    „Obermain Therme, Ärztedichte, Lebenshaltungskosten, aber auch die medizinischen Leistungen der Schön Klinik. Das alles sind gewichtige Pluspunkte für Bad Staffelstein. Dort sind die Immobilienpreise zwar höher als im Rest des Landkreises. Aber im Vergleich zu anderen Städten immer noch sehr attraktiv“, so Schlund. Er hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren rund 500 Wohneinheiten in Bad Staffelstein gebaut. Der Architekt kennt sich aus mit dem Immobilienmarkt.

    „Der Boom hat eigentlich mit der Finanzkrise 2007 so richtig begonnen. Niedrige Zinsen auf die Geldanlage, Eurokrise und die Sicherheit von Immobilien. Das hat viele überzeugt in Bad Staffelstein zu kaufen.“ Doch der Architekt befürchtet, dass sich der Markt langsam sättigt. „Ich denke, wer investieren wollte, weil die Zinsen am Boden sind, hat das getan. An der Nachfrage merke ich schon, der große Boom kommt langsam zum Ende.“

    „Da wurden vor über 30 Jahren die Weichen einfach völlig richtig gestellt.“

    Joachim Schlund, Architekt

    Dennoch werde Bad Staffelstein gerade in Zeiten des demographischen Wandels weiter von seinem Ruf als Bad und Gesundheitsstadt profitieren können, auch bei auswärtigen Kunden: „Da wurden vor über 30 Jahren die Weichen einfach völlig richtig gestellt.“

    Ob die nahe Kreisstadt Lichtenfels von der Gesundheitsstadt Bad Staffelstein nicht mehr profitieren kann? Oder andere Kommunen im Landkreis? Immobilienmakler Folker Zauritz aus Lichtenfels hat ein neues Bauprojekt: den Wohnpark in der Kronacher Straße. Fast die Hälfte der Eigentumswohnungen seien bereits verkauft, so Zauritz. „Allesamt an heimische Kunden. Aber Auswärtige sind natürlich willkommen. Auch Lichtenfels hat eine gute Infrastruktur, aber günstigere Preise“, meint er. Der Bad Staffelsteiner Architekt Schlund ist sich sicher: „Barrierefreies bauen hat einen Markt in der Korbstadt.“

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