Im Rahmen des Sommerferienprogramms der kommunalen Jugendarbeit des Landkreises fanden sich zwölf interessierte Jugendliche in der Turnhalle des TV Oberwallenstadt ein, um bei einem Schnupperkurs unter der Anleitung von Johannes Steinböck, Trainer und Leiter der Abteilung Taekwondo beim TVO, die koreanische Kampfsportart Taekwondo näher kennenzulernen. Taekwondo ist eine Kampfkunst zur waffenlosen Selbstverteidigung, wobei der Bezug zu dem asiatischen Land allgegenwärtig ist, schließlich haben alle Stellungen, Techniken und Kommandos koreanische Namen.
Auch die südkoreanische Flagge an der Wand durfte nicht fehlen. Steinböck machte die Jugendlichen in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass Korea – wie einst Deutschland – ein geteiltes Land sei und die Bevölkerung sich natürlich ebenfalls eine Wiedervereinigung wünsche.
Der Trainer erklärte zunächst, dass diese Sportart neben der Selbstverteidigung auch zur körperlichen Fitness diene und seine Schritt- und Technikfolgen einem Kampf gegen einen imaginären Gegner gleichen. Gefordert seien Eigenschaften wie Beweglichkeit, Schnelligkeit Koordinationsfähigkeit, Atmungskontrolle, aber auch Selbstdisziplin und Höflichkeit. Nur mit voller Konzentration könne man die komplexen Bewegungsabläufe meistern. Zunächst stand eine ausgiebige Aufwärmgymnastik auf dem Programm. Es sei wichtig, den gesamten Bewegungsapparat durch gezielte Übungen, insbesondere Dehnübungen der Muskeln, aufzuwärmen, da beim Taekwondo die meisten Muskeln und Bänder zum Einsatz kämen. Schließlich führte der Schwarzgurtträger die neun Buben und drei Mädchen in die Grundstellungen des Kampfsports ein und zeigte ihnen die Ausführung von Hand- und Fußtechniken unter Einsatz von Faust, Handkante, Ellbogen, Knie, Beine und Füße, die natürlich durch den traditionellen Kampfschrei „Kiap“ begleitet und unterstützt wurden.
Der „Kiap“ erhöht als besondere Form der Atemtechnik die Anspannung im Körper zum Zeitpunkt des Kontaktes mit dem Gegner, um der angewandten Technik mehr Kraft und Kontrolle zu verleihen.
Gute Kondition bewiesen
Die Jugendlichen bewiesen eine gute Kondition, sodass sie die Übungen, die schon eine gewisse Ausdauer und Sportlichkeit erforderten, problemlos meisterten und dabei auch sichtbar viel Spaß hatten. Sein Interesse am Taekwondo hat der achtjährige Niklas aus Oberlangheim schon bei einem VHS-Kurs im Frühjahr entdeckt. Deshalb erschien er bereits in dem traditionellen weißen Taekwondo-Anzug, dem Dobok, der aus einer Jacke, einer Hose und einem Gürtel besteht, und er durfte auch einige Übungen vorführen.