Beim Namen Pasquale Passarelli verstehen die Jungen und Mädchen, die vorgestern am Ringen-Schnupperkurs des AC Lichtenfels teilnahmen, wahrscheinlich nur Bahnhof. Doch in Sachen Ehrgeiz standen die Kinder in der AC-Halle dem legendären Olympiasieger von 1984 in nichts nach und gewannen – inklusive hohem Spaßfaktor – einen Einblick in einen vielseitigen, den ganzen Körper beanspruchenden Sport.
Ringen, eine der ältesten Sportarten überhaupt, ist in der Korbstadt Kult. Die Beliebtheit rührt nicht von ungefähr, wie die 13 Jungen und zwei Mädchen beim am Vormittag startenden Schnupperkurs im Rahmen des Landkreis-Ferienprogramms erfahren durften. Altersgerecht brachten Daniel Luptowicz, Holger Reinhard und Christoph Meixner als alte „Ringerhasen“ den Kindern die Sportart nahe.
Von alten Hasen lernen
Nachdem am Vormittag zunächst Grundlagen und Fallübungen auf dem Programm standen - freilich wurde der Schnupperkurs schon hier mit Spielen aufgelockert -, wurden den Ringern von morgen oder übermorgen im weiteren Verlauf der kurzweiligen Ferienaktion die verschiedenen Techniken gezeigt, die im Wettkampfringen angewandt werden, um zum Punkterfolg zu kommen. So dienen auch der Beinangriff oder das sogenannte „Schultern“ dazu, den Gegner mit beiden Schultern auf die Matte zu bringen.
Verschiedene Technik
Vom achtjährigen Jannik bis zum 14-jährigen Nicolas setzten die jungen Teilnehmer die von den Ringer-Cracks zunächst demonstrierten Techniken. Die Kinder bewiesen eine hohe Auffassungsgabe, zeigten sich hier und da schon talentiert. Motiviert waren sie sowieso alle. Vielleicht war der eine oder andere ein wenig überrascht vom facettenreichen Charakter des Ringens, welches Körperbeherrschung, Kraft, Kondition und Technik erfordert. Im Schlussteil des Schnupperkurses durften die nach Körpergröße aufgeteilten Kinder auch untereinander einen „echten“ Ringkampf bestreiten, die drei Leiter der Ferienaktion fungierten als Kampfrichter. Vor und nach jedem Ringkampf gab man sich die Hand, so ist das Usus. Fairness steht schließlich an oberster Stelle im Ringersport.
Ganz nebenbei wirkt sich Ringen auf das Sozialverhalten aus. Und das war – obgleich es sich ja nur um einen Schnupperkurs handelte – auch an diesem Dienstag offenkundig.
Gewinnen nicht das Wichtigste
Gewinnen ist schön, aber nicht das Wichtigste. Auf der Basis eindeutiger Regeln bereitete es den Kindern Spaß, das Ringen kennenzulernen und sich zugleich körperlich „auszupowern“.
Alles andere als todernst ging es auch beim abschließenden Spiel „King of the ring“ zu, in dem das Gelernte auf spielerische Art umgesetzt wurde. „War schön, dass Ihr gekommen seid. Wir hoffen, Ihr hattet Spaß und habt etwas mitnehmen können“, meinte Holger Reinhard vom AC Lichtenfels – und blickte in strahlende Gesichter. Stolz wie Oskar nahmen die Kinder am Ende die überreichten Teilnehmerurkunden entgegen, jeder vom sieben- bis zum 14-Jährigen hatte sich diese auch verdient. Wenngleich sich die Ferienaktion über Vor- und Nachmittag hinzog, so mancher junge Passarelli hätte wohl am liebsten noch zwei Stunden angehängt.
Gut möglich also, dass der eine oder andere auf den Geschmack gekommen ist und beim Jugendtraining des AC Lichtenfels wieder auftaucht, um diesem schönen Sport von nun an regelmäßig zu frönen.
Trainingszeiten
Das Training der Schüler (sieben bis 14 Jahre) findet Montag und Mittwoch ab 17.30 Uhr sowie Freitag ab 18 Uhr statt, jeweils im Anschluss daran für die Jugendlichen ab 15 Jahre. Informationen zur Jugendabteilung „AC Eagles“ mit Telefonnummern zur Kontaktaufnahme finden Interessierte im Web unter www.ac-lichtenfels-jugend.de.