Der heiße Sommer 2015 hat den Campingplatz der Stadt Lichtenfels einen Gästezuwachs beschert. Genaue Zahlen kann Platzwart Karl Gröschel allerdings noch nicht nennen, da die Saison noch nicht zu Ende ist. Die Gäste kommen aus aller Herren Länder. Sogar Koreaner haben auf ihrer Rundreise durch Deutschland schon den Main-Campingplatz besucht.
Seit sieben Jahren ist Karl Gröschel der Platzwart der Anlage. Damals befanden sich unter den Gästen vor allem ältere Leute und kaum Familien. Das habe sich inzwischen geändert. Heute befinden sich auch viele Familien unter den Campern. „Camping ist eine Lebenseinstellung, das muss man schon als Kind erfahren“, findet Gröschel. Was ihn besonders freut, ist wenn die Leute jedes Jahr wieder kommen.
Zahlreiche Andenken in seinem Büro künden von der Zufriedenheit der Camper. Neben zahlreichen Kinderzeichnungen hat Gröschel auch einen Bumerang aus Neuseeland geschenkt bekommen und ein rotes Pferd aus Schweden. Selbst die Itz-Kids haben sich bei ihm mit einer Kaffeetasse bedankt.
Probleme haben die Hitze und die Trockenheit des Sommers kaum bereitet. Allerdings musste die Nutzung von Feuerkörben komplett verboten werden. „Das Risiko, dass etwas passiert, war einfach zu hoch“, sagt Gröschel. Womöglich hätte ein Funkenflug das trockene Gras entzündet.
Sehr freundlich und hilfsbereit
Aus Zutphen in den Niederlanden sind Ko und Sien Klasen heuer bereits zum zweiten Mal an den Obermain gekommen. Bekannte haben sie auf die Anlage in Lichtenfels aufmerksam gemacht. „Die haben erzählt, was es für ein schöner Platz ist“, erinnert sich Ko Klasen. Eine Meinung, der sich die beiden Niederländer nur anschließen können. Außerdem sei der Campingwart sehr freundlich und hilfsbereit, sagen sie.
„Du fährst her, machst den Reisverschluss auf und bist zu Hause.“ Auf diesen kurzen Nenner bringt Peter Sandner aus Hof seine Begeisterung für den Campingplatz. Für den braun gebrannten Mann und überzeugten Dauercamper ist es heuer bereits die 20. Saison. An den Obermain zieht es ihn, weil die Region durchschnittlich drei bis vier Grad wärmer ist als die Gegend im Landkreis Hof.
Die Anlage ist für den Hofer im Laufe der Jahre zu einer zweiten Heimat geworden. Mit anderen Dauercampern verbindet ihn eine langjährige Freundschaft. Kommt dann jemand nicht mehr (beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen), „dann hat man schon zu knapsen“, sagt Peter Sandner. Wettermäßig hat er in den vergangenen 20 Jahren schon viel erlebt.
Vor Hochwasser geflohen
Von Sturm über Hagel, Hochwasser und Hitze war alles dabei. Und in manchen Jahren müsste er seine Zelte sogar vorübergehend abbrechen. Wie am 1. Juni vor zwei Jahren, als er seinen Wohnwagen und all sein Hab und Gut vor einem Hochwasser in Sicherheit bringen musste. Ärgert er sich darüber? „Nein, es betrifft ja alle“, erklärt Peter Sandner.
Die Ruhe, die herrliche Natur und die Geselligkeit sind das, was Gudrun und Karl Grimm aus Kirchehrenbach auf dem Campingplatz in Lichtenfels so schätzen. Seit 2012 zählen auch sie zu den Dauercampern. „Hier passt einfach alles“, finden die Kirchehrenbacher. Mit der Zuteilung ihres Platzes mit Blick auf den Main und die Natur hat sich für beide ein Traum erfüllt. Frühmorgens können sie vom Wohnwagen aus den Sonnenaufgang hautnah erleben und beim Sonnenuntergang die Spiegelungen auf dem Wasser.
Dann ist da noch die Geselligkeit. „Am Abend sitzt man zusammen, macht eine Flasche Wein auf und redet“, schwärmt Gudrun Grimm. Was ihnen noch gefällt, ist die lockere und ungezwungene Atmosphäre, mit der kein Hotelaufenthalt mithalten kann. Lobende Worte gibt es für Platzwart Karl Gröschel, der wie ein ruhender Pol der Anlage wirke.
Geheimtipp
In Coburg scheint der Campingplatz der Stadt Lichtenfels fast so etwas wie ein Geheimtipp zu sein. „Die wenigsten wissen, dass hier ein Campingplatz ist“, meint Fabian Helmreich. Die Eltern des 24-jährigen Coburgers hatten vor einigen Jahren einen Stellplatz für ihren Wohnwagen gesucht, der bislang im Garten stand. Durch Zufall haben sie vom Main-Campingplatz in Lichtenfels erfahren. Die Anlage gefällt auch Fabian Helmreich. „Der Badesee und der Main sind sehr schön zum Baden“, sagt er.