Ganze 35 Jahre habe er gebraucht zu erkennen, was in seinem Leben sein wirklicher Auftrag ist, sagt Kurt Hörmann. Der Therapeut mit physiotherapeutischem und osteopathischem Hintergrund hat Ende vergangenen Jahres in Bad Staffelstein eine Praxis eröffnet. Das Wort Praxis mag Hörmann allerdings nicht, er spricht lieber von einem Institut. Seines widmet sich der „Gesundheit & Lebensenergie“. Sich selbst bezeichnet er als Selbstheilungscoach und Lernmentor.
Die „Adipositas Selbsthilfegruppe Lichtenfels“ hatte Hörmann zu einem ihrer monatlichen Treffen in die Ärztebibliothek des Klinikums eingeladen. Es geht um die Themen Gewicht und Gesundheit. „Es erwartet sie keine Super-PowerPoint-Präsentation“, erfahren die Anwesenden.
„Ich heile sie nicht, ich inspiriere sie.“
Kurt Hörmann, Selbstheilungscoach
Hörmanns Vortragskonzept passt auf ein DIN A4-Blatt, auf dem nur wenige Stichpunkte stehen. „Ich heile sie nicht, ich inspiriere sie“, erfahren seine Zuhörer. Heilung sei immer Selbstheilung. Dass die Schulmedizin oft an ihre Grenzen stößt, hat der Bad Staffelsteiner bereits in jungen Jahren erfahren. Ärzte sagten den damals 19-jährigen: „Bei ihrem Problem kann man nicht helfen.“ Durch eigene leidvolle Erfahrungen hat er schon früh Interesse an den Gesetzen des Unterbewusstseins und an echter Heilung entwickelt.
Heute möchte Hörmann sein Wissen weitergeben. Gesundheit beginnt im Kopf und entscheidet sich in der Zelle, sagt er. Ein Patentrezept, wie man schnell eine große Menge überflüssige Pfunde verliert, hat auch er nicht. Viel mehr möchte er Anregungen geben, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.
Beispiele, dass dies auch funktioniere hat der Referent einige parat. Wie das, des japanische Arztes Dr. Shioya (geb. 1902), von dem man nach seiner Geburt nicht glaubte, dass er überleben würde. Auch dessen Kindheit war von schweren Erkrankungen geprägt. Im Teenageralter begann Dr. Shioya mit einer speziellen Atmungstechnik seinen Körper besser mit Sauerstoff zu versorgen. Eine Technik, die er über die Jahre hinweg perfektionierte.
Mit 73 Jahren war Dr. Shioya der Einzige, der bei einer Himalaja Besteigung nicht höhenkrank wurde. Bei dessen Atemtechnik handelt es sich, vereinfacht ausgedrückt, um eine besondere Form der tiefen Bauchatmung, bei der das Ausatmen etwa doppelt so lange dauern sollte wie das Einatmen. Ein weiterer Schlüsselfaktor für ein gesundes Leben ist das Wasser.
Allerdings so einfach ist die Sache dann doch wieder nicht. „Wir trinken Dinge, die unserer Zellregulation nicht dienlich sind“, sagt Hörmann. Im Mutterleib wachse jeder Mensch in einem sehr basischen Milieu heran, denn das Fruchtwasser ist basisch. Deshalb sei der Mensch ein basisches Wesen. Dennoch trinken die meisten Menschen Dinge, die ihrer Zellregulation nicht dienlich sind.
Zudem gab der Selbstheilungscoach zu bedenken, dass nicht jedes Hungergefühl auch tatsächlich eines ist. Möglicherweise verlange der Körper nicht nach Nahrung, sondern nach Flüssigkeit. Hörmann will seinen Zuhören Mut machen. „Alles beginnt im Kopf“, sagt er. Man könne alles verändern, man müsse nur die innere Haltung verändern. Die einzige Voraussetzung sei, dass man dazu die Komfortzone verlässt.
Info: Die „Adipositas Selbsthilfegruppe Lichtenfels“ trifft sich jeden zweiten Dienstag im Monat in der Ärztebibliothek des Klinikums. Gruppenleiterin ist Denise Ehrhardt, Tel. 0175-5914080 (ab 19 Uhr), E-Mail: adipositas-shg-lif@gmx.de.