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Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt: Susanne I. übergibt Krone

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Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt: Susanne I. übergibt Krone

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    Küsschen für Schirmherrn: Gerold Tandler flankiert von Susanne I. (li.) und der frisch gekrönten Christine I.
    Küsschen für Schirmherrn: Gerold Tandler flankiert von Susanne I. (li.) und der frisch gekrönten Christine I. Foto: Repro: Gabi Kriese

    Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt

    Es ist Schulanfang – nicht nur für die Kinder. Auch drei neue Schulleiter beginnen im Landkreis ihren Dienst: Hermann Grimme in der Altenkunstadter Hauptschule, Franz Schöpf an der Lichtenfelser Herzog-Otto-Schule und Werner Rissen in der Staffelsteiner Realschule.

    Am dritten September-Wochenende eröffnet in der Lichtenfelser Innenstadt der 11. Korbmarkt, flankiert von einem Nostalgie-Antik-Markt im Schützenhaus und von der Ausstellung „Zeitgemäßes deutsches Flechthandwerk“ in der Berufsschulturnhalle. Die dortigen 83 Exponate dokumentieren die Vielfalt und den Ideenreichtum der internationalen Korbmacher, die sich am 3. Wettbewerb um den „Preis der Deutschen Korbstadt“ beteiligt haben. Der mit insgesamt 21 000 Mark dotierte Preis geht in der Kategorie A (marktfähige Prototypen und Serienprodukte) an den Lichtenfelser Kurt Schütz mit Rattan-Polstermöbeln nach dem Entwurf von Jan Armgardt und in der Kategorie B (experimentelle Flechtarbeiten) an Gerhardt Grunert aus Bremen.

    Höhepunkt des Marktsamstags sind die Übergabe der Korbstadtköniginnen-Krone von Susanne I. an Christine I. und die Festansprache von Schirmherr Gerold Tandler. Für den bayerischen Finanzminister gibt's als Gastgeschenke die üblichen geflochtenen Korbstadt-Devotionalien und – zum Eintrag ins Goldene Buch der Stadt – eine Korbstadt-Krawatte.

    Aus der Noch-DDR

    Die parallel zum Korbmarkt anberaumte Jahreshauptversammlung des Bundesinnungsverbands des Deutschen Korbmacherhandwerks begrüßt erstmals auch Mitglieder aus der Noch-DDR und stellt ein neues Gütesiegel für Korbwaren vor: Vor einem stilisierten Flechthintergrund prangt der Schriftzug „Deutsches Flechthandwerk – geflochtene Wertarbeit aus Meisterhand“. Der Lichtenfelser Kurt Schütz wird mit großer Stimmenmehrheit als Bundesinnungsmeister bestätigt.

    Dolinen in den Schlagzeilen

    Mitte September geraten die Dolinen der Karstgebiete im Landkreis in die Schlagzeilen. Insbesondere eine in Weiden, die jedoch repräsentativ für etliche andere steht. In diese natürlichen, schüssel- oder trichterförmigen Vertiefungen mit bis zu 400 Metern Tiefe wurde offenbar von den Nutzern der jeweiligen Grundstücke seit Jahren und Jahrzehnten – nach dem „Aus den Augen, aus dem Sinn“-Prinzip – Müll aller Art eingefüllt. Und, wie sich nun beim Ausbaggern der Weidener Doline zeigt, auch Sperr- und Sondermüll. Nicht nur, dass wilde Müllentsorgung grundsätzlich verboten ist: Gerade in den sehr durchlässigen Schichten des Dolinen-Kalksteins können ausgewaschene Giftstoffe gefährlich schnell ins Grundwasser auslaufen. Sechs solcher verfüllter und gefährdeter Dolinen will der Landkreis nun sanieren lassen: für 36000 Mark. 17 weitere, die als „bedenklich“ eingestuft wurden, und 71 „nicht ganz unbedenkliche“ gibt es noch im Landkreis Lichtenfels. Lediglich sechs der 100 registrierten Dolinen hält das Wasserwirtschaftsamt für in Ordnung.

    Am 16. September stellt sich in der Staffelsteiner Stadtpfarrkirche Sankt Kilian der neue Kaplan vor: Georg Schneider ist gebürtiger Kronacher,

    hat in Bamberg und Innsbruck studiert. Zuletzt war er für ein Jahr Kaplan in Kulmbach. In Burgkunstadt sackt der gepflasterte Burgweg, der den oberen Teil der Stadt mit der Unterstadt zum Weihersbach verbindet, seit einiger Zeit seitlich immer mehr ab. Ein Foto dokumentiert diese Schräglage drastisch – mit mindestens 40 Grad Neigung. Der Stadtrat will Abhilfe schaffen, aber erst im neuen Jahr, da im aktuellen Haushalt die erforderlichen 41 000 Mark nicht vorgesehen waren.

    Am 21. September 1990 treten Oberfrankens beste Junglandwirte beim Wettpflügen auf der Karolinenhöhe bei Trieb gegeneinander an. Der Vertreter des Kreises Lichtenfels, Hans Popp aus Redwitz, landet mit nur einem Punkt Rückstand auf dem undankbaren vierten Platz in der Kategorie „Drehpflügen“. Die Sieger in den Wettbewerben „Beetpflügen“ und „Drehpflügen“ kommen aus den Kreisen Forchheim und Kulmbach.

    Widerstand gegen Schließung

    In Seubelsdorf formiert sich Widerstand gegen eine mögliche Schließung der Grundschule. Denn inzwischen sind Pläne der Stadt öffentlich geworden, die Grundschule am Markt zu schließen, weil die Stadt die Räumlichkeiten für Bauamt und Stadtarchiv nutzen möchte. Das würde den Schulsprengel komplett verändern, die Schüler der Marktplatzschule und der angegliederten Seubelsdorfer Schule müssten wohl zur Herzog-Otto-Schule an der Friedenslinde gehen. Dagegen ist nun eine Unterschriftensammlung im Gange.

    Am Erweiterungsbau des Lichtenfelser Finanzamts feiert man Richtfest. Der 6,5-Millionen-Mark-Bau verdoppelt die Nutzfläche des Bürokomplexes auf 1905 Quadratmeter. Der Keller ist im Übrigen doppelgeschossig – mit Tiefgarage und einem Schutzraum, der 299 Menschen fassen kann.

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