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LICHTENFELS: Ein Professor für Lichtenfels

LICHTENFELS

Ein Professor für Lichtenfels

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    Seit 1. Oktober neuer Notar in Lichtenfels: Professor Thomas Reich.
    Seit 1. Oktober neuer Notar in Lichtenfels: Professor Thomas Reich. Foto: Privat

    Seine Biografie ist, wie sein Beruf, alles andere als gewöhnlich. Professor Thomas Reich hat gleichzeitig ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Fernuniversität Hagen und der Rechtswissenschaften an der Universität in Würzburg absolviert. Er hat als Notarassessor, Notar, Jurist, Wirtschaftsrechtler und FH-Professor in verschiedenen deutschen Bundesländern gearbeitet. Dreienhalb Jahre war der gebürtige Frankfurter als Rechtsanwalt in der Steuerabteilung der viertgrößten Wirtschaftskanzlei der Welt unter anderem auch in New York im Einsatz. In Würzburg hat er an der University of Applied Science (Hochschule für angewandte Wissenschaften) als Professor für Steuerrecht, Wirtschaftsprivatrecht und Rechnungswesen unterrichtet. Bis zum 30. September dieses Jahres war der 49-Jährige Notar in Ludwigsstadt bei Kronach.

    Mit diesem 1. Oktober wechselt Thomas Reich an einen neuen Arbeitsort: nach Lichtenfels. Er tritt als neuer Notar in der Kreisstadt die Nachfolge von Florian Kroier an, der auf eine Notariatsstelle in Nürnberg gewechselt ist.

    „Ein Notar ist verpflichtet, unparteiisch zu beraten und rechtlich weniger erfahrene Beteiligte vor Übervorteilung zu schützen.“

    Professor Thomas Reich, Notar in Lichtenfels

    Thomas Reich ist wohl einer der wenigen Notare in Bayern, die mit einem Professorentitel ausgestattet sind. Und es wird auch nur wenige seiner Zunft geben, die vor Vollendung des 50. Lebensjahres so viele Veröffentlichungen in Zeitschriften und Büchern sowie Vorträge nachweisen können.

    „Die Region Oberfranken gefällt mir“, sagt der an Arbeitsstellen weitgereiste neue Notar in Lichtenfels im Gespräch mit dieser Redaktion. Dass er mit Justitia beruflich gerne einen Bund fürs Leben eingehen möchte, habe er schon sehr früh gewusst. Die Entscheidung, Notar zu werden, fiel nach mehreren beruflichen Stationen, wo er den Alltag in Anwalts- und Steuerberaterkanzleien sowie in Notariaten kennengelernt hatte. 2002 war er mit einem hervorragenden Ergebnis zum examinierten Steuerberater ernannt und auch gleich in den Prüfungsausschuss der Oberfinanzdirektion in Nürnberg berufen worden. Die Arbeit als Notar erschien dem Juristen schließlich aber als die interessanteste von allen. „Hochinteressant“ nennt er sie. Und wichtig für eine gerechte Gesellschaft.

    „Notare haben eine überaus ausgleichende Funktion in der Gesellschaft und sie garantieren Rechtssicherheit“, sagt Reich. „Im Gegensatz zu einem Anwalt, der Parteiinteressen durchsetzen muss, ist ein Notar verpflichtet, unparteiisch zu beraten und rechtlich weniger erfahrene Beteiligte vor Übervorteilung zu schützen.“

    Thomas Reich kennt Franken inzwischen sehr gut. Seine Frau, die er in Würzburg kennengelernt hat, hat promoviert und arbeitet im unterfränkischen Volkach, ebenfalls als Notarin. Private Gründe waren ganz entscheidend dafür, dass sich der 49-Jährige Familienvater zweier Kinder für die freigewordene Stelle in der Deutschen Korbstadt beworben hat. Die Familie wohnt in Wiesentheid in Unterfranken. Reich will ihr möglichst nahe sein. Als er – vom Rheinland kommend – 2010 das Notariat in Ludwigsstadt übernahm, schrumpfte die räumliche Distanz zum heimischen Wohnort zwar enorm, betrug aber immer noch rund eineinhalb Stunden einfache Fahrt.

    „Barrieren beseitigen“

    Mit dem Arbeitsantritt in Lichtenfels werde sich die Fahrtzeit um eine halbe Stunde verkürzen, sagt er und betont: „Der direkte Autobahnanschluss hier ist äußerst positiv“. Freiwerdende Notariatsstellen in Nürnberg und Würzburg, die ihm ebenfalls angeboten worden seien, habe er abgelehnt. Sie hätten die Fahrzeit nicht verkürzt. Nach rund fünf Jahren Zugehörigkeit fühle er sich in Oberfranken „sehr wohl“, betont Reich. Er habe sich im Raum Kronach einen Freundeskreis aufgebaut, den er zum Obermain hin erweitern wolle. Im Lions-Club in Kronach sei er ebenfalls aktiv. In Ludwigsstadt hatte sich der Professor in seinem Notariatsbüro in der Sparkasse schön eingerichtet. „Eine behagliche Atmosphäre beseitigt Barrieren“, meint der Notar. In Lichtenfels kann er die Räume in der Kronacher Straße übernehmen, in denen auch sein Vorgänger arbeitete.

    Besonders freue er sich, dass ihm zwei langjährige Mitarbeiter aus seiner Ludwigsstadter Kanzlei nach Lichtenfels folgen. Wegen des besonderen Vertrauensverhältnisses, das in seinem Team herrschen müsse, begrüße er die Entscheidung sehr. Außerdem freue er sich über den damit verbundenen Vertrauensbeweis: „Da kann ich wohl kein schlechter Chef gewesen sein“, meint Reich.

    Zur Person

    Geboren am 18. April 1966 in Frankfurt am Main. Schulzeit in Goslar. 1985: Abitur.

    Studium: 1986-1991: Rechtswissenschaft an der Uni Würzburg und wirtschaftswissenschaftliches Grundstudium an der Fernuniversität in Hagen. 1991-1994: Rechtsreferendar im Bezirk des Oberlandesgerichts Bamberg. 1994: Zweites juristisches Staatsexamen.

    Juristische Tätigkeit/Berufserfahrung (Auswahl): 1994-1997: Rechtsanwalt in der Steuerabteilung des Frankfurter Büros der heutigen Wirtschaftskanzlei Clifford Chance.

    1997-2002: Notarassessor und Verwalter eines Notariats. 2002-2010: Hochschullehrer für Steuerrecht, Wirtschaftsprivatrecht und Rechnungswesen an der betriebswirtschaftlichen Fakultät der Hochschule für ange-wandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. 1. September 2007-31. Juli 2008: Hauptamtlicher Notar im Bereich der Rheinischen Notarkammer (Amtssitz: Erkelenz). 1. Mai 2010-30. September 2015: Hauptamtlicher Notar im Bereich der Landesnotarkammer Bayern (Amtssitz: Ludwigsstadt). Ab 1. Oktober 2015: Amtssitz in Lichtenfels.

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