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LICHTENFELS: Von Reizkern und Röhrlingen

LICHTENFELS

Von Reizkern und Röhrlingen

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    Auf der Suche: Rund 30 Teilnehmer machten sich auf zu einer Exkursion mit Pilzexperten Wilhelm Härtl im Rahmen der OT-Akademie.
    Auf der Suche: Rund 30 Teilnehmer machten sich auf zu einer Exkursion mit Pilzexperten Wilhelm Härtl im Rahmen der OT-Akademie. Foto: Fotos: Ludwig Wiesmann

    „Da haben Sie einen Warenwert von gut 30 Euro in der Hand“, sagte Pilzexperte Wilhelm Härtl anerkennend zu einer Teilnehmerin der Pilzlehrwanderung des Obermain-Tagblatts, die einen stattlichen Steinpilz im Wald bei Seehof gefunden hatte.

    Fast 30 Interessierte machten sich bei idealer Witterung am Samstag auf in den Wald und folgten den detaillierten Ausführungen von Wilhelm Härtl, der auf über 40 Jahre Erfahrung als Pilzfachberater des Landkreises Lichtenfels zurückblicken konnte.

    Allerlei Wissenswertes war dabei zu erfahren, zum Beispiel, dass es etwa 5000 verschiedene Pilzarten gibt, von denen immerhin 500 essbar seien. Die Hälfte davon kommt jedoch zu selten vor, um als Speisepilz einsetzbar zu sein. Nur etwa 50 verschiedene seien für die Küche verwertbar, so der Pilzexperte.

    „Ein gesunder Wald hat auch eine gesunde Pilzflora“, so Wilhelm Härtl. Wald und Pilz gehen zum gegenseitigen Gedeihen eine Symbiose ein; das großflächige unterirdische Pilzgeflecht, das sogenannte Myzel, bildet – oft auch nur in wenigen Stunden – den Fruchtkörper aus, den Pilz. Dass es davon nicht nur genießbare gibt, weiß natürlich ein jeder. Doch dass manche Arten selbst nach 14 Tagen noch Niereninsuffizienz hervorrufen können, sorgte für einen Aha-Effekt bei den Teilnehmern.

    30 Prozent der Giftpilze, die über ein Zellgift verfügen, so etwa der Knollenblätterpilz, können zu schweren Leberschäden bis hin zum Tod führen. Einige Pilzarten verfügen über ein unglaubliches Lebensalter. Wilhelm Härtl berichtete von einem Hallimasch, den Forscher auf unglaubliche 2400 Jahre datierten.

    Während der dreistündigen Wanderung machten die Teilnehmer Bekanntschaft unter anderem mit dem „Milden Wachstäubling“, dem „falschen Pfifferling“, dem „Kahlen Krempling“, dem Rotfußröhrling, dem in großer Zahl vorkommenden Maronenröhrling, dem medizinisch nutzbaren Birkenzungenporling, dem purpurfarbenen Holzritterling, dem Fliegenpilz, dem Pfefferröhrling, dem orangefarbenen Fichten-Reizker, dem großartigen Steinpilz - von dem zwei stattliche Exemplare gefunden wurden -, dem Hallimasch, dem Großen Gelbfuß, der Fichten-Rotkappe und einem vorzüglichen Speisepilz namens „Semmelbrauner Schleimfuß“ und noch einige andere mehr.

    Am Ende der Veranstaltung war so mancher Korb gut gefüllt. OT-Marketingleiter Ludwig Wiesmann bedankte sich bei Wilhelm Härtl für die sehr profunde Pilzlehrwanderung.

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