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LICHTENFELS: Über ein uraltes Handwerk

LICHTENFELS

Über ein uraltes Handwerk

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    Das alte Handwerk der Korbmacherei stand im Mittelpunkt des jüngsten Treffens bei der Ortsgruppe des VdK-Sozialverbands. Ursula Rühr aus Michelau gab mit einem Super-8-Film den Besuchern einen „Einblick in die Korbflechterei am Obermain“.

    Gedreht hatte den Film vor mehreren Jahrzehnten der vor einigen Jahren verstorbene Erwin Rühr, Gründungsmitglied des Michelauer Fotoclubs. „Das Korbmacherhandwerk ist vom Aussterben bedroht, lediglich in den kleinen Orten um die Kreisstadt Lichtenfels hat das Handwerk noch überlebt“, meinte seine Wittwe in ihrem Vortrag.

    Fischreusen hergestellt

    „Das ist wohl auch dem Deutschen Korbmuseum in Michelau und der Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung in Lichtenfels zu verdanken, der einzigen deutschlandweit.“

    Michelau gilt als „Wiege der Korbmacherei“, denn die Korbflechterei war hier einst stark vertreten, wie Ursula Rühr herausstellte. Die Korbflechterei sei eines der ältesten Handwerke der Menschheit, stellte die Referentin beim VdK heraus.

    Überall dort, wo Flechtwerkstoffe wuchsen, fanden sich Korbmacher, die dieses Material zu vielfältigen Gebrauchsgegenständen verflochten.

    Die Anfänge der Korbmacherei lagen in der „Schwarzkorbflechterei“, bei der die Weidenruten mit der Rinde verflochten wurden. Später wurden für die „geschlagenen Körbe“ die Weiden geschält. Ein großer Geschäftszweig waren einst im Kreis Lichtenfels die Fischreusen.

    Bis nach New York

    Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts galt als die Blütezeit der Korbindustrie. An den Samstagen zogen die Korbmacher mit ihren Wägen nach Lichtenfels, um den Großhändlern ihre Erzeugnisse anzuliefern, die die Körbe weltweit lieferten, bis nach New York, London, oder St. Petersburg.

    Im Zweiten Weltkrieg wurden massenhaft Geschoßkörbe für die Wehrmacht hergestellt.

    Zentraler Umschlagsplatz

    Den zweiten Teil ihres Filmes widmete Rühr der Kreisstadt Lichtenfels, dem Umschlagort für die Korbwaren. Lichtenfels wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts ein Zentrum des Korbhandels. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es sich den Titel Deutsche Korbstadt.

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