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LICHTENFELS: Abfuhr für die Biotonne

LICHTENFELS

Abfuhr für die Biotonne

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    Diesen Anblick wird es im Landkreis bis auf Weiteres nicht geben: Für Biotonnen gibt es hier keine Mehrheit.
    Diesen Anblick wird es im Landkreis bis auf Weiteres nicht geben: Für Biotonnen gibt es hier keine Mehrheit. Foto: Red

    Wer seine privaten Küchen- und Speiseabfälle umweltfreundlich entsorgen will, soll im heimischen Landkreis ab 1. April kommenden Jahres eine neue kostenlose Alternative erhalten: Die hiesigen Wertstoffhöfe sollen ab diesem Datum eigene Sammelstellen anbieten, zu denen die Bürgerinnen und Bürger ihre Speiseabfälle bringen können. Nach reiflicher Überlegung hat sich die Verwaltung des Landkreises zum Thema Biomüll-Entsorgung für dieses so genannte „Bringsystem“ entschieden. Der Kreisausschuss gab am Montag eine entsprechende Empfehlung an den Kreistag.

    Hintergrund der jetzigen Entscheidung zur Änderung des Abfallkreislaufsystems im Landkreis ist die bereits seit Jahresanfang 2015 bestehende gesetzliche Verpflichtung für die Kommunen, Bioabfälle getrennt erfassen zu lassen, „soweit dies zur Erfüllung der gesetzlichen Verwertungspflichten erforderlich und wirtschaftlich zumutbar“ ist, wie der Gesetzgeber schreibt. Darauf wies im Kreisausschuss der Leiter der Abteilung Abfallwirtschaft im Landratsamt, Wolfgang Schneider, hin.

    Kronach und Coburg Vorreiter

    Im gesamten Gebiet des Zweckverbandes für Abfallwirtschaft (ZAW) wurden, wie bei uns, bis 2015 nur Grüngut- und Gartenabfälle getrennt erfasst und kompostiert. Inzwischen haben der Landkreis Kronach und die Stadt Coburg jenes Bringsystem für Bioabfälle eingeführt, das das Landratsamt und der Kreisausschuss nun auch am Obermain einrichten wollen.

    Es seien verschiedene Varianten zur getrennten Bioabfall-Entsorgung im Landkreis durchgespielt worden, sagte Landrat Christian Meißner. Am Ende sei es um die Wahl zwischen einer separaten Biotonne für alle Haushalte und das Angebot zum eigenständigen, freiwilligen Abliefern auf einem Wertstoffhof gegangen. Das vom Landratsamt in Auftrag gegebene Gutachten habe die Einführung von Biotonnen zwar am ökologisch effektivsten bewertet und vorgeschlagen. Diese Lösung sei aber mit einem Aufwand von 750 000 Euro im Jahr auch die teuerste. Dabei sei das zur Abholung nötige Sammelfahrzeug im Gutachten gar nicht berücksichtigt worden, was das Ganze nochmals verteuern würde, so Schneider. Das Bringsystem sei für unseren Landkreis die naheliegendste Lösung, wenn auch ökologisch nicht optimal. In unserer ländlichen Gegend gebe es bereits viel private Eigenkompostierung. Dadurch vermindere sich die Effektivität einer zusätzlichen Biotonne. Die Einführung des Bringsystems werde 15 000 Euro kosten, so Schneider weiter. Diese Summe habe der Nachbarlandkreis Kronach, vergleichbar mit dem heimischen, bei der Einführung angesetzt. Bei 15 000 Euro komme der heimische Landkreis aus „seiner gesetzlichen Verpflichtung nicht heraus“, so Schneider. Die dritte Lösung - alles so belassen wie jetzt - komme somit nicht in Frage. Der Gesetzgeber würde da nicht mitspielen.

    Der Landrat wies darauf hin, dass es 2016 eine bereits beschlossene und angekündigte „moderate Erhöhung“ der Müllgebühren geben werde, die angesichts zusätzlicher Investitionen in die neue getrennte Annahme von Speiseabfällen gerechtfertigt sei.

    Schneider meinte, dass das neue Angebot zur Entsorgung von Bio- und Speiseabfällen den Restmüllabfallabfall verringern könne. Andererseits könnten Speiseabfälle auch nach dem 1. April 2016, wie bisher, in den grauen Tonnen entsorgt werden.

    Bei der Entsorgung von Gartenabfällen und Grüngut wird sich nach den Worten Schneiders auch mit Bringsystem von Bioabfällen nichts ändern. Diese Abfälle können weiter getrennt zu den Wertstoffhöfen oder Grüngutsammelstellen gebracht werden (weitere Berichte vom Kreisausschuss folgen).

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