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LICHTENFELS: Damit Liebe und Lachen bleiben

LICHTENFELS

Damit Liebe und Lachen bleiben

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    Wenn zwei heiraten wollen, brennen sie voller Liebe und träumen von einer glücklichen gemeinsamen Zukunft. Damit die gegenseitige Wertschätzung ein Leben lang hält, bereiten Josef Motschmann und Rosi Christoph seit 20 Jahren im katholischen Bildungswerk Lichtenfels/Coburg künftige Ehepaare auf ihren neuen Lebensabschnitt vor. Sie wissen, wovon sie reden: Der Schönbrunner Josef Motschmann ist seit 35 Jahren mit seiner Frau Fritzi und die Klosterlangheimerin Rosi Christoph ebenso lang mit ihrem Mann Bernhard verheiratet Gemeinsame Oasen schaffen Passend zum Valentinstag geben sie Tipps, wie Paare ihre Liebe frisch erhalten können,. ;Immer wieder Interesse zeigen aneinander, sich austauschen, aufpassen, dass der Alltag nicht überhand nimmt“, ist für Rosi Christoph wichtig. Und Motschmann weiß, dass Kleinigkeiten zu zweit zu Großartigkeiten werden können. Etwa das "Frühstück für zwei, die sich einig sind“ im Stadtcafé in Bad Staffelstein. Hier teilen sich die Verliebten ein Croissant und löffeln miteinander einen Joghurt. Gemeinsame Oasen schaffen sei gerade bei Menschen, die sich engagieren und deren gemeinsame Zeit beschränkt ist, wichtig. Für die Liebe muss man etwas tun. Und ab und zu einen wertvollen Tag miteinander "ausfliegen". Motschmann und Christoph ist klar, dass dies gerade in jungen Familien nicht immer einfach ist."Sucht euch Unterstützung, damit ihr eure Partnerschaft leben könnt." Eltern, Freunde, zuverlässige Menschen, für die es bereichernd ist, ab und zu auf die Kinder aufzupassen. "Es ist eine Illusion, zu denken, man braucht keinen." Überforderung führe oft zu Aggressionen in der Partnerschaft. Wenn verletzende Worte gefallen sind, lassen sie sich schwer zurücknehmen. "Das A und O ist eine gelungene Kommunikation", unterstreicht Motschmann. Miteinander reden, auch über Träume, in denen Tagesreste, Wünsche und Ängste verarbeitet werden. "Wir erzählen sie uns und überlegen, was hier eine Rolle spielt" verrät er. Konstruktiv reden nicht nur in guten, sondern gerade in schlechten Zeiten. Streitkultur müssten viele erst lernen. "Auch wenn ich den Partner kritisiere, muss er sein Gesicht wahren können und noch Respekt spüren." Es ist eine große Kunst, sich in den anderen hineinzudenken und Verständnis zu haben:"Wenn ich ihn ernst nehme und er sich angenommen fühlt, kann ich auch mit Humor Brisanz aus schwierigen Situationen nehmen" so Christoph. Und Motschmann spricht vom ";liebenswerten Sich-lustig-machen" über den "eigenen Badschä" den schließlich jeder irgendwo habe, und über die Schrulligkeiten des Partners. Was kein billiges "über den anderen Lachen" werden darf. In den Ehevorbereitungen gibt es Briefkuverts mit 15 Zetteln, auf denen Werte stehen. Jeder Heiratswillige sucht sich daraus die drei, die ihm am Wichtigsten sind. Etwa liebevoll und zärtlich zueinander sein. "Nähe und Zärtlichkeit kann, muss aber nicht übergehen in Sexualität";, unterstreicht Motschmann. Immer mehr junge Paare seien "medienverseucht" und denken, sie müssten nachspielen, was sie im Internet gesehen haben. Vieles werde heute aufgestülpt, das dürfe nicht für bare Münze genommen werden. Die eigene Intimsphäre soll sich kein Paar nehmen lassen - und keiner muss perfekt sein. Sexualität verändere sich im Laufe der Jahre, das sei ganz normal. Darüber müssen beide reden. Der eine soll wissen, was dem anderen guttut. Wärme und Geborgenheit Die Haut ist das größte Sinnesorgan, fühlt Wärme und Geborgenheit. "enn ich morgens aufwache und noch eine halbe Stunde meine Frau neben mir spüre, trägt mich das durch den Tag" sagt der Schönbrunner. Eine gute Ehe ist ein gelungenes Wechselspiel von Freiheit und Nähe. Jeder darf eigene Freunde haben und sollte nicht stets Rechenschaft ablegen müssen. Einer allein kann dem Partner nie alles bieten, andere Menschen bereichern das Leben. Motschmann: "Wenn ich von einer Wochenendveranstaltung zurückkomme, freue ich mich auf meine Frau, die mir das gegönnt hat". Wenn einer trotz aller Liebe einen Fehler gemacht hat, denn ,nobody is perfect', dann ist ein christlicher Wert gefragt: das Verzeihen. Die Voraussetzung: Der Verursacher des Übels muss, was nicht jedem leicht fällt, sich entschuldigen. Dann kann der andere vergeben und danach den Vorfall nicht immer wieder aufzuwärmen. "Eine Woche lang miteinander ,gloddsn' hilft keinem"sagt Motschmann. Stecken beide in einem größeren Schlamassel, ist Begleitung hilfreich. "Es ist keine Schande, Therapeuten aufzusuchen, und zwar rechtzeitig" appelliert Rosi Christoph. Beide Kirchen bieten Hilfe-stellung an, Ehe-, Schuldner-, Sucht- oder Erziehungsberatung. Man müsse sich nicht schämen für das Gefühl, nicht weiter zu wissen. Sie sieht es als Aufgabe für gute Freunde, wenn sie ein Defizit erkennen, auf diese Beratungsangebote hinzuweisen. Über das Internet sei es heute kein Problem, dann die richtigen Ansprechpartner zu finden. „Freunde können das Netzwerk sein, das einen liebevoll auffängt, wenn es Probleme gibt.“

    Josef Motschmann, lange Jahre Eheberater und Telefonseelsorger, hat eine Bewegung in der Gesellschaft wahrgenommen, die ihn freut: Bei älteren Paaren kommen zur Beratung die Frauen, bei jungen zunehmend beide. Um die Liebe und das Lachen über die Jahre zu erhalten, sind Rituale wichtig. Etwa den Sonntagabend füreinander freizuhalten. Die praktischen Sachen der kommende Woche planen, Termine abstimmen, sich eine gemeinsame Zeit nehmen. Mit dem Gefühl als Ziel, die Woche im Griff zu haben, Konflikte zu vermeiden. Oder am Freitag das Wochenende zu besprechen. Dann die Zeit genießen, anstatt zu streiten, weil unausgesprochene Erwartungen nicht erfüllt werden.

    Wenn gemeinsame Gespräche dann noch in einer wohltuenden Umgebung stattfinden, der Fernseher ausgeschaltet und stattdessen eine Kerze auf dem Tisch angezündet wird, dann sollte Abenden voller Liebe und miteinander Lachen nichts mehr im Weg stehen.

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