Die Rettungs- und Intensivtransport-Hubschrauber der ADAC-Luftrettung mussten 2012 so viele Einsätze fliegen wie nie zuvor. Insgesamt rückten die „Gelben Engel“ der Lüfte 49 243 Mal aus, im Jahr 2011 waren es rund 47 000 Einsätze. Dies bedeutet einen Anstieg von vier Prozent. Dabei konnten insgesamt 44 940 Patienten versorgt werden. Diese Zahlen veröffentlichte die ADAC-Pressestelle in München Ende Januar 2013.
Einsatzursache Nummer eins waren mit rund 49 Prozent internistische Notfälle wie akute Herz- und Kreislauferkrankungen. An zweiter Stelle folgen Unfälle bei der Arbeit, in der Schule, in der Freizeit oder im häuslichen Umfeld mit 15,2 Prozent, gefolgt von neurologischen Notfällen mit 12,5 Prozent. Aber auch Verkehrsunfälle (10,1 Prozent) haben die ADAC-Luftretter in Atem gehalten.
Am häufigsten wurde im vergangenen Jahr „Christoph Europa 1“ in Aachen alarmiert. Er absolvierte 2 238 Einsätze. Danach folgten „Christoph 31“ in Berlin (2 175) und „Christoph 10“ in Wittlich (2 039). An siebter Stelle rangierte 2012 „Christoph 20“, der am Klinikum Bayreuth stationiert ist und unter anderem bei Notfällen im Landkreis Lichtenfels zum Einsatz kommt. Die ADAC-Luftrettung hat 35 Hubschrauberstationen.
Eine Ursache für die weitere Steigerung der Einsätze deutschlandweit ist laut ADAC-Pressemitteilung unter anderem die Veränderung der Notarztstrukturen in den Flächenbundesländern und eine verbesserte Leitstellentechnik in einigen Gebieten. Aufgrund des Notarztmangels in ländlichen Gebieten werde der ADAC-Hubschrauber immer öfter für Fälle eingesetzt, bei denen man die Notwendigkeit nicht vermuten würde, erläutert Martin Goller. Nur so könne die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist von 15 Minuten – so schnell muss der Notarzt vor Ort sein – dort eingehalten werden. Die Crew eines ADAC-Rettungshubschraubers besteht in der Regel aus einem Piloten, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten (HEMS-Crew-Member – HCM). Die Hubschrauber werden immer über die Notrufnummer 112 bei der Leitstelle angefordert. Der Leitstellendisponent entscheidet, ob ein Hubschrauber oder ein anderes Rettungsmittel eingesetzt wird.