„Maßhalten“ kann sich im ökonomischen, philosophischen und medizinischen Sinne als eine große Tugend erweisen. Die metrische Bedeutung des Begriffs sollte sich jeder vor Augen führen, wenn er seine Mülltonne befüllt. Denn dabei gilt: Der Deckel muss zubleiben, ansonsten droht zumindest eine „Rote Karte“ oder die Tonne bleibt sogar einfach stehen.
Diese Erfahrung mussten anscheinend etliche Bürger machen. Besonders in den sozialen Netzwerken ließen sie ihrem Ärger freien Lauf. Manch einer hat sogar genau nachgemessen: „Beim Nachbarn war die Tonne so gefüllt, dass der Deckel 18 Zentimeter offenstand und sie wurde abgeholt. Bei mir war die Tonne nur zu 13 Zentimetern überfüllt und die wurde stehengelassen.“ Außerdem wird berichtet, dass Müllsäcke, welche über den Deckelrand der Tonne ragten, neben selbige gestellt wurden und auch nicht mitgenommen wurden.
Da dieses Prozedere bei manchem Bürger offensichtlich auf Unverständnis stößt, hat das OT beim Pressesprecher des Landratsamts, Helmut Kurz, nachgefragt, wann denn nun das Maß, beziehungsweise die Tonne voll ist.
Stichproben zur Kontrolle
Helmut Kurz erläutert, dass die Tonnen prinzipiell mit geschlossenem Deckel zur Leerung bereitgestellt werden müssen. Außerdem dürfen die Abfälle in die Behältnisse nicht eingestampft werden; brennende, glühende oder heiße Abfälle sowie sperrige Gegenstände, die Behältnisse, Sammelfahrzeuge oder Abfallentsorgungsanlagen beschädigen oder ungewöhnlich verschmutzen können, dürfen auch nicht hinein gegeben werden.
Stichprobenartig werde dies auch kontrolliert.
Bei nicht zulässiger Befüllung würden die Tonnen mit einem roten Aufkleber mit Hinweis versehen und stehen gelassen. Nur leicht überfüllte Tonnen werden im Regelfall vom Unternehmen geleert und danach ein Hinweiszettel an der Tonne hinterlassen, der daran erinnert, dass die Tonnen mit geschlossenem Deckel zur Abfuhr bereitzustellen sind.
Für größere Müllmengen bestehe die Möglichkeit in den Rathäusern oder im Landratsamt gebührenpflichtige Restmüllsäcke zu kaufen. Diese fassen 70 Liter und kosten 2,40 Euro pro Sack. Diese Säcke können bei der Leerung der Restmülltonnen bereitgestellt werden und werden von der Müllabfuhr mitgenommen. Alternativ bestehe auch die Möglichkeit den Müll direkt zur Müllumladestation in der Werkstraße 5 in Lichtenfels zu fahren.
Wer dort Hausmüll abliefern will, zahlt laut Auskunft des Mitarbeiters Frank Bachsteffel für einen Kofferraum voll Restmüll fünf Euro, wer mit dem Kombi oder einem Anhänger vorfährt zahlt zehn Euro (jeweils für maximal 100 Kilogramm). Darüber hinaus werden 13,30 Euro pro 100 Kilogramm fällig.
Für weitere Fragen steht das „Abfall-ABC“ zur Verfügung, das im Internet unter www.landkreis-lichtenfels.de, Rubrik Abfallwirtschaft zu finden ist. In den „Informationen zur Abfallentsorgung 2016“, die zum Jahreswechsel an alle Haushalte kostenlos verteilt wurden, stehen weitere Tipps. Bei Bedarf kann beim Landratsamt ein Exemplar angefordert werden. Außerdem stehen das Team der Abfallentsorgung des Landkreises unter Tel. (09571) 18249 oder die Firma Remondis unter Tel. (09261) 609018 gerne zur Verfügung. Die Mitarbeiter der Müllumladestation in der Werkstraße sind unter der Tel. (09571) 757222 zu erreichen.