Der Solarboom in Deutschland geht weiter. Innerhalb von zehn Jahren ist der Solarstrom in Deutschland von faktisch null auf fünf Prozent Anteil an der nationalen Stromproduktion angewachsen. Auch im Landkreis Lichtenfels werden neue Anlagen gebaut. Neuestes Projekt nach dem Solarpark in Seehof ist die geplante Errichtung einer 12000 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage neben den Sportstätten am Eichenweg in Lichtenfels. Der Inhaber der Firma Sonnwerk aus Lichtenfels, Thomas Walther, hatte eine Bauvoranfrage gestellt, die der Bauausschuss am vergangenen Dienstag im Rahmen einer Ortsbesichtigung grundsätzlich befürwortete. Voraussetzung für den Bau der Anlage ist der Grunderwerb von der Stadt, aber auch von anderen anliegenden Grundstückseigentümern.
Bürgermeisterin Dr. Bianca Fischer machte eine endgültige Entscheidung von dem Ergebnis der Grundstücksverhandlungen mit den Anliegern abhängig. Antragsteller Walther will die Stadtverwaltung vor der nächsten Stadtratssitzung im Juni darüber informieren. Die Bürgermeisterin bat den Antragsteller zudem, auch andere Alternativen zu prüfen. Kritische Stimmen im Bauausschuss wiesen auf die mögliche Erweiterung des Sportgeländes hin. Andere konnten sich dort ein neues Baugebiet vorstellen.
Wie beim Ortstermin deutlich wurde, gibt es das duale System aus staatlicher Förderung und niedrigen Marktpreisen in der Solarbranche noch. Wer jetzt einsteige, könne sich die Vergütung auf 20 Jahre sichern, hieß es. Mit dem Erreichen der Marktfähigkeit kommt das Energieeinspeisungsgesetz an seine Grenzen. Das geförderte Solarvolumen liegt bei 52 Megawatt, die spätestens 2015 erreicht werden. Ohne Gegenstimmen wurde indessen der Firma Panzer aus Lichtenfels eine Geländeauffüllung an der Krappenrother Straße genehmigt. Zurückgestellt wurden die Bauanträge der Firma Westfalia, Modersohn GmbH zur Errichtung von beleuchteten Werbetafeln an der Coburger Straße und in der Kirchgasse. Bürgermeisterin Dr. Bianca Fischer möchte sich mit den Bauaussschuss zunächst ein Bild vor Ort machen. Auf dem Plan sei die Wirkung der Werbetafel schwer einzuschätzen. Harald Schramm, Bündnis 90/Die Grünen, war gegen die auffällige Werbung in der Innenstadt.