Dank der wochenlangen Vorbereitung durch die Feuerwehr Großheirath und den Kreisbranddirektor Reinhard Hartung mit seinem Team funktionierte der 16. Erwachsenenleistungsmarsch in Großheirath wie ein Uhrwerk. Über 100 Gruppen aus 95 Feuerwehren, die aus Ober-, Mittel und Unterfranken nach Großheirath, kamen, um am Wettbewerb teilzunehmen. Außerdem waren 121 Schiedsrichter aus allen drei Regierungsbezirken dabei.
Weiterhin unterstützten rund 70 Helfer aus den umliegenden Feuerwehren die Schiedsrichter an den Stationen. Die Festhalle Angermüller war am Samstagmorgen gut mit den Feuerwehrleuten gefüllt. Wettbewerbsleiter und 1. Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes, Kreisbrandrat Hermann Schreck, stellte in seiner Begrüßungsrede fest, dass der Wettbewerb schon Tradition habe und man in zwei Jahren mit dem 18. Leistungsmarsch erwachsen werde.
Auf die 6,4 Kilometer lange Strecke
Bürgermeister Udo Siegel stellte die Gemeinde Großheirath vor und hoffte, dass für die Teilnehmer etwas Zeit bleibe, sich in der Gemeinde umzusehen und die Landschaft zu genießen. Eine Viertel Stunde früher als geplant gingen die ersten Gruppen auf die 6,4 Kilometer lange Strecke, die auf dem Fahrradweg bis nach Rossach, über die Schule und dem Neubaugebiet in Großheirath wieder zurück zum Start und Ziel führte. Auf dem Weg befanden sich zwölf Stationen, wo in voller Schutzausrüstung angetreten werden musste. Ansonsten gab es sofort von den Schiedsrichtern Strafpunkte.
Durch die schweren Feuerwehrschuhe lief sich mancher eine Blase, die direkt vor Ort versorgt wurde. Für größere Verletzungen waren die Sanitäter der Bayerischen Rot-Kreuz-Bereitschaft Itzgrund zur Stelle. Den ganzen langen Tag belebten die Einsatzkräfte und die Feuerwehrfahrzeuge die Straßen und Gassen von Großheirath und Teile von Rossach. Viele hatten ihre Bollerwägen dabei, wo so einige Utensilien verstaut wurden. An den Stationen wurde den Wehrleuten so einiges abverlangt. So stand unter anderem das Zielspritzen mit der Kübelspritze und das richtige Anlegen eines Brustbundes mit Spierenstich auf dem Wettbewerbsprogramm.
Zielwasser nötig
Eine weitere Station auf dem Parcours war der Zielwurf mit der Feuerwehrleine. Erst musste der Feuerwehrmann einen Leinenbeutel selbst stopfen und dann durch ein kleines Fenster werfen. Nur 20 Sekunden gab es für die verschiedenen Feuerwehrknoten. „Da trennt sich die Spreu vom Weizen“, sagte Kreisbrandmeister Christian Boßecker, als er mit seiner Gruppe beim B-Schlauch ausrollen an der Reihe war. Zuvor mussten die Teilnehmer ihre Schläuche selbst aufrollen. Ein bisschen Glück gehörte schon dazu, damit der Schlauch auf dem markierten Rasenteppich blieb. Theoretisches Wissen über gefährliche Stoffe und Gefahrgut bewiesen die Floriansjünger in der Turnhalle. Das richtige Kuppeln einer Saugleitung war an der Station im gemeindlichen Bauhof gefordert.
„Ihr seid alle Gewinner, so wie eure Gemeinden.“
Udo Siegel, Bürgermeister Großheirath
„Die genauen Abstände zu spannungsführenden Anlagen muss man wissen“, dies wurde an einer weiteren Station geprüft. Weitere Stationen waren noch die Vorbereitung eines B-Rohres und die richtige Zuordnung von Ausrüstungsgegenständen. Es war eigentlich schade, dass sich nur wenige Zuschauer an den Stationen einfanden und den Feuerwehrleuten über die Schulter schauten.
In regelmäßigen Abständen hatte die Wehr aus Großheirath auch Verpflegungsstände aufgebaut. Pünktlich konnte Hermann Schreck die Siegerehrung in der Festhalle vornehmen. Hierzu kam extra die Schirmherrin des Wettbewerbs, Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, nach Großheirath. In ihrem Grußwort stellte sie fest, dass die Wehren hoch spezialisiert seien und enorme Leistungen bei den Einsätzen und der Weiterbildung erbringen. In Oberfranken sind 38 000 Feuerwehrleute in 1200 Wehren aktiv.
Leistungsfähigkeit bewiesen
Kommandant Andreas Hümmer freute sich mit seinem Stellvertreter Jens Zetzmann über den gelungenen Wettbewerb. „Ihr seid alle Gewinner, so wie eure Gemeinden“, stellte Bürgermeister Udo Siegel fest. Landrat Michael Busch würdigte das Wissen und die guten Leistungen der Wehrmänner.
Wettbewerbsleiter Kreisbrandrat Hermann Schreck war es eine besondere Freude, die Schiedsrichter auszuzeichnen, die bereits zehn Mal am Wettbewerb teilnahmen: Harald Mayer, Klaus Hubert, Helmut Halboth (Landkreis Coburg) Matthias Hillner. „Die Sieger des Wettbewerbs in Ober- Mittel- und Unterfranken tragen später den Frankencup aus und sind dann die besten Feuerwehren in Oberfranken und erhalten die begehrte Trophäe“, wie Schreck betonte.
Lautstark bejubelt
Spannend machte der Wettbewerbsleiter die Siegerehrung. Oft lagen nur ganz wenige Punkte zwischen den Siegerplätzen. Lautstark wurden die Platzierungen vom 1 bis 86 und die neun Plätze der Gastwehren bejubelt.
Sieger
Die Sieger: 1. Platz Sparneck 1 (Landkreis Hof), 2. Platz Lichtenfels 1, 3. Platz Weismain 1 (Landkreis Lichtenfels, 4. Platz Wolfsloch (Landkreis Lichtenfels).