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LICHTENFELS: Nur keine Vogelscheuche zur Ehefrau

LICHTENFELS

Nur keine Vogelscheuche zur Ehefrau

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    Trotz der vielen Kissen und Decken hat Prinzessin Elvira (Emmi Beuschel) schlecht geschlafen.
    Trotz der vielen Kissen und Decken hat Prinzessin Elvira (Emmi Beuschel) schlecht geschlafen. Foto: Gerda Völk

    Johanna Krauß wollte im Märchen von der Prinzessin auf der Erbse unbedingt den König spielen. „Eine Männerrolle zu spielen, ist doch schön“, begründet die Schülerin der vierten Jahrgangsstufe an der Dr.-Roßbach-Grundschule ihren Wunsch. Allerdings stellt man sich unter einem König eher eine große und stattliche Persönlichkeit vor, weniger eine schmale, zarte Person. Nachdem sich aber kein Junge für die Rolle des Königs finden ließ, hat Johanna Krauß die Rolle dann doch bekommen. Für mehr Leibesumfang sorgt dann ein Kissen. Nun wurde das Märchen zum ersten Mal vor Publikum aufgeführt. In den Genuss kommen die Vorschulkinder von drei Kindergärten aus dem Stadtgebiet Lichtenfels.

    „Der Junge muss endlich heiraten“, finden König Kasimir (Johanna Krauß) und Königin Kunigunde (Penelope Keller). Allerdings hat Prinz Wendelin (Diego Denk) schon ganz konkrete Vorstellungen davon, welche Vorzüge seine zukünftige Braut mitbringen muss. Zart soll sie sein, eine hübsche, kluge und empfindsame Prinzessin. Jedenfalls anders als die Prinzessinnen, deren Bilder ihm vorgelegt werden. Die erste Prinzessin hat eine Nase wie eine Salatgurke. Die zweite Kandidatin schielt und hat Segelohren wie ein Henkeltopf und die dritte schließlich ist fett wie ein Nilpferd.

    Königsboten schwärmen aus

    Dass ihr Sohn eine Vogelscheuche zur Frau nimmt, können die Eltern nun wirklich nicht verlangen. Also schwärmen die Boten des Königshauses (Amelie Deininger, Lara Herold und Annabella Panzer) aus, um eine geeignete Prinzessin zu suchen. Dabei fragen sie auch die anwesenden Mädchen im Publikum, doch echte Prinzessinnen sind auch in Lichtenfels rar.

    Im Verlauf der Vorstellung stehen 23 Mädchen und Jungen der dritten und vierten Jahrgangsstufe auf der Bühne. Mehr als das Stück hergibt. Weshalb Pia Löffler, Konrektorin und Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Schulspiel, noch einige Rollen mit einbauten. Unter anderen auch die der Zimmer- und Hofdamen, die das Auswahlverfahren der Brautschau entsprechend kommentieren. In der Umsetzung hat sich Pia Löffler am modernen Bewegungstheater orientiert. Im Gegensatz zum eigentlichen Stück sind hier die Kostüme bewusst einfach gehalten, damit die wellenförmige Bewegung der Darsteller in den Vordergrund tritt. Den Text dazu haben sich Charlotte Fuhrmann, Maya Gärtner, Lena Gärtner, Melina Grünwald, Freya Lang und Alina Reichenbecher selbst erarbeitet.

    Wieder zurück zum Stück: Manch ein Bürger (Jessica Seel, Diana Wich, Annika Bendig) des Königreichs würde gerne den Prinzen seine eigene Ehefrau abtreten. Auch die weiteren Kandidatinnen erweisen sich als falsche Prinzessinnen. Eine fällt durch ihre derbe Sprache auf, die zweite durch schlechte Tischmanieren, und die dritte durch ihre Dummheit. Rollen, die Nele Walter, Kathrin Fischer und Luisa Rauch mit viel Gespür für die Figur meistern. Überhaupt verfügen die Darsteller in den Hauptrollen über Bühnenerfahrung.

    Kein Lampenfieber zu spüren

    Vom Lampenfieber ist bei der Generalprobe wenig zu spüren, dafür umso mehr von der Begeisterung am Theaterspielen. „Es macht Spaß, in eine andere Rolle zu schlüpfen“, sagt Penelope Keller, und Emmi Beuschel (die echte Prinzessin) freut sich schon auf die kommenden Vorführungen. Die Aufführung besticht neben der Spielfreude aller Darsteller auch durch ihr schönes Bühnenbild und die aufwendigen Kostüme. Die Vorführung bereichern die Musiker der Orff-Gruppe.

    Am Donnerstag, 23. Juni, wird das Stück die „Prinzessin auf der Erbse“ um 18 Uhr für die Eltern der ersten und zweiten Jahrgangsstufe und um 19.30 Uhr für die Eltern der dritten und vierten Jahrgangsstufe gezeigt. Gäste sind zu beiden Vorstellungen willkommen. Das Stück ist gut 40 Minuten lang.

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