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LICHTENFELS: Emma angelt eine Ente

LICHTENFELS

Emma angelt eine Ente

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    Hoch hinaus geht es beim Trampolin-Springen.
    Hoch hinaus geht es beim Trampolin-Springen. Foto: Linus Müller

    Emma konzentriert sich. Sie trägt ein gelbes Sommerkleid, die Haare hat sie zum Pferdeschwanz zusammengebunden. Im Wasser vor ihr schwimmen dutzende Enten: blaue, grüne, gelbe, pinke. Auf den Köpfen der Tierchen prangen kleinen Reifen. Emma hält eine Angel in der Hand, vorsichtig führt sie den Haken in die Öse und zieht die Ente nach oben. „Mama, ich hab Eine!“, ruft sie. Und kurz darauf: „Noch Eine!“ Die geangelten Plastik-Enten sammelt die Vierjährige in einem bereitgestellten Korb. Hinter Emma steht ihre Mutter und lächelt. „Jetzt hast du schon vier!“, freut sie sich mit ihrer Tochter.

    Der Schützenfest-Dienstag ist traditionell der Familientag auf dem traditionellen Lichtenfelser Volksfest. Zwischen 13 und 20 Uhr locken alle Fahr- und Verkaufsgeschäfte mit günstigen Preisen. Der Fest-Veranstalter, die königlich privilegierte Scharfschützengesellschaft Lichtenfels, konnte sich auch dieses Jahr über viele Familien als Besucher freuen.

    Auf dem Tresen der Pfeilbude sitzt Alex im Schneidersitz. Auf seinem Rücken trägt er den Rucksack mit seinen Schulsachen, ein Drache ziert seine schwarze Kappe. Mit Daumen und Mittelfinger fixiert er einen Dartpfeil. Zack - schon wirft er ihn auf die mit Luftballons behängte Stoffwand. Peng. Alex verzieht keine Miene, sondern greift direkt zum nächsten Pfeil. Wieder platzt ein Luftballon.

    „Wir kommen jedes Jahr am Familientag hierher. Wenn man rechtzeitig kommt, ist der Platz noch schön leer, und die Kinder können herumtollen.“

    Ina Amon, Mutter

    Alex ist ebenso wie Emma mit seiner Mama hergelaufen: „Die Kinder können zusammen mit ihren Eltern kommen und spielen. Das ist das Gute hier“, freut sich diese. Am Ende hat Alex sieben Treffer gelandet und darf sich einen Preis aussuchen. Er lächelt, als ihm der Mann von der Pfeilbude das rote Plastikschwert überreicht. Dann zieht er mit seiner Mutter davon – zum nächsten Stand. Das Schwert hält er fest in seiner rechten Hand.

    Ein paar Meter weiter fliegt Hannah durch die Luft. Cora steht mit skeptischem Blick vor dem Trampolin und begutachtet die Flugkünste ihrer großen Schwester. Ina Amon, die Mutter der beiden Mädchen, blickt hinauf zu ihrer Tochter. „Wir kommen jedes Jahr am Familientag hierher. Wenn man rechtzeitig kommt, ist der Platz noch schön leer, und die Kinder können herumtollen“, sagt die Lichtenfelserin. Dann zieht Ina Amon wieder an Hannahs Gurt, sodass das Gummiseil der Trampolinanlage diese in Richtung Himmel wirft. Nur wenige Minuten später hüpft auch die kleine Cora auf dem Trampolin.

    Gegen halb drei füllt sich der Schützenfestplatz zunehmend. Tatsächlich strömen an diesem Dienstag hauptsächlich Familien auf das Gelände. Manches Kind marschiert dabei an den Händen seiner Eltern durch die bunte Welt des Schützenfestes: Von den Wänden der fröhlich dekorierten Losbuden blicken übergroße Kuschelbären, aus den Verkaufsständen weht der Duft von gebrannten Mandeln und Bratwürsten. Jahrmarktmusik dudelt unaufhörlich aus den Lautsprechern. Autoscooter und der sich überschlagende „Cyber Space“ sind an diesem Mittag nur wenig besucht, dafür punkten die kleineren Fahrgeschäfte und Attraktionen.

    Die fünfjährige Milla und ihr gleichalter Cousin Jonas beispielsweise begeistern sich für die durchsichtigen Riesenbälle, mit deren Hilfe sie auf dem Wasser laufen können. „Für das Karussell sind die beiden inzwischen zu groß“, sagt Renate Scholte schmunzelnd. Fast jedes Jahr besucht sie am Familientag mit ihren Enkeln das Schützenfest. An ihrer Seite steht ihr Mann Roland und fotografiert die spielenden Enkel. Als die beiden aus den Bällen steigen und zurück zu ihren Großeltern laufen, tragen sie ein breites Grinsen im Gesicht. Was ihnen bisher am besten gefallen hat? Milla deutet eilig auf die Bälle, dann richtet sie ihren Blick schon wieder zum Großvater. Sie möchte gleich weiter zum Karussell.

    Dort sitzen schon zwei Mädchen in einem blau und orange leuchtenden Sportwagen. Immer wenn die beiden mit wehenden Haaren an ihrer Mutter vorbeifahren, bleibt ihr Blick für einen Moment dort hängen. Dann schauen sie wieder geradeaus, die Hände fest am Lenkrad. Sie haben noch viel zu entdecken.

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