Die Rauchschwaden am Nachthimmel waren noch in Stublang zu sehen: Einen Großeinsatz hat ein Brand einer privaten Hackschnitzelanlage am Dienstag kurz vor Mitternacht ausgelöst.
Das Heizkraftwerk eines Landferienhotels wurde von den Flammen komplett zerstört. Fast 190 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und Rettungsdienst verhinderten Schlimmeres. Zu schwerwiegenden Personenschäden kam es nicht.
Auch wenn die umliegenden Feuerwehren, die 23.36 Uhr alarmiert wurden, das Feuer schon nach zirka eineinhalb Stunden eingedämmt hatten, war Schwerstarbeit für die gut 160 Wehrleute angesagt. Mittels vier langer Schlauchstrecken und der Drehleiter aus Lichtenfels hatten sie von mehreren Seiten einen massiven Löschangriff aufgebaut; es dauerte bis 5 Uhr morgens, bis das am Ortsrand gelegene Gebäude vollständig gelöscht war. Die Atemschutzträger waren im Dauereinsatz, um den stark qualmenden Bau zu untersuchen.
„Als ich am Weißen Kreuz bei Oberlangheim die Himmel leuchten sah, habe ich sofort die Gefahrenstufe erhöht“, berichtete Kreisbrandrat Timm Vogler, der die Einsatzleitung hatte, von seiner Anfahrt. Unter anderem rückten die Wehren aus Michelau und Burgkunstadt aus, auch das Technische Hilfswerk mit schwerem Räumfahrzeug wurde hinzugezogen.
Anlage 2009 errichtet
Zwölf THW-Mitarbeiter aus Coburg und Bad Staffelstein waren vor Ort. Einer davon mit einem Radlader, der die rauchenden und zum Teil noch brennenden Hackschnitzel aus der Gefahrenzone beförderte.
Die Brandursache war am gestrigen Mittwoch unklar, der Kriminaldauerdienst aus Coburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Besitzer des niedergebrannten Gebäudes, Christian Dinkel vom Landferienhotel Augustin, wurde zunächst von der Polizei gefragt. „Ich war im schon im Bett und bin um halb zwölf informiert worden, dass die Anlage brennt“, gab Dinkel danach Auskunft.
In dem 20 auf 25 Meter Gebäude hatten sich neben dem Heizkessel auch 15 bis 20 Tonnen Hackschnitzel und Pressballen befunden, sagte der Besitzer dieser Redaktion. Von der Polizei bestätigt wurde seine Einschätzung, dass sich der Schaden vermutlich auf rund eine halbe Million Euro belaufen dürfte.
Die Hackschnitzelanlage wurde erst im Jahr 2009 errichtet. Sie dient als technische Versorgungsanlage für das Landferienhotel Augustin und des Landhotels „Sonnenblick“. Gelegen in der Uetzinger Straße, etwa 100 Meter oberhalb des „Sonnenblicks“. Dessen Gäste standen in der Nacht auf Mittwoch auf den Balkonen, um das Geschehen zu beobachten.
Der Rettungsdienst des Roten Kreuzes war mit 16 Helfern im Einsatz. Sie mussten keine Brandopfer versorgen, kümmerten sich lediglich um einen Kreislaufkollaps, den ein Feuerwehrmann vermutlich wegen Dehydrierung erlitten hatte.
Vogler: Meisterleistung der FFW
Timm Vogler sprach von einer „Meisterleistung, dass bei diesem Riesenaufgebot ansonsten keine Rettungskräfte zu Schaden kamen“. Er unterstrich die gute Zusammenarbeit sämtlicher Blaulichtorganisation und würdigte vor allem die Leistung der Wehrleute aus dem Bad Staffelsteiner Bereich: Sie waren vor der Alarmierung bei der ersten von drei Evakuierungsübungen in der Obermain-Therme, die um 21 Uhr begonnen hatte. Noch den gesamten Mittwoch über hielten Wehrleute aus Schwabthal und Bad Staffelstein Brandwache.