Rund 190 Bogenschützen aus Franken, Thüringen und darüber hinaus beteiligten sich am siebten 3D-Bogenturnier der Bogenabteilung der Königlich privilegierten Scharfschützengesellschaft. Damit wird gleichsam die jahrtausendealte Jagdform mit Pfeil und Bogen nachempfunden, denn bei dieser Sportart wird auf einem Parcours im Wald eine Jagd simuliert und auf Tierattrappen geschossen.
Das wellige Gelände rund um den Herberg eignet sich wie kaum ein anderes Waldstück ideal für diesen attraktiven Wettbewerb. 30 Schaumstofftiere waren im Wald verteilt, auf die die in 30 Gruppen zu maximal sieben Schützen aufgeteilten Teilnehmer nach und nach schießen mussten. Der Pfeil sollte in das „Kill“ des stilisierten Tieres platziert werden, also in den Bereich, wo das Herz liegen würde.
Mitten ins „Kill“
Für diesen Volltreffer gibt es die meisten Punkte. Wird nur der Körper getroffen, bekommt man weniger Punkte. Geweihe, Hörner und Hufen zählen nicht zum Tierkörper. Falls der Schütze weder das „Kill“ noch den Körper trifft, steht ihm noch ein zweiter und nötigenfalls dritter Schuss zur Verfügung, wofür er aber bei einem Treffer weniger Punkte erhält.
„Man ist beim Bogenschießen viel an der frischen Luft, hat Bewegung und trifft viele gleichgesinnte Leute.“
Roland Marr Teilnehmer
Die Verhältnisse werden dabei möglichst eng an das jagdliche Vorbild angelehnt. Der Schütze muss durch Astgabeln hindurch, Hänge hinauf oder in Täler hinab versuchen, das Ziel zu treffen. Die unterschiedlichsten Tiere begegnen hierbei in den verschiedensten Situationen den Schützen. So steht plötzlich unterhalb eines Hanges ein aufgerichteter Bär in seiner ganzen Größe vor ihm, erkennt er ein Wildschwein im Dickicht, erblickt er einen Steinbock im Steinbruch oder einen Reiher und einen Biber an einem Teich.
Viele „Wiederholungstäter“
Dass der Wettbewerb am Herberg sehr gut angenommen wird, zeigt die Tatsache, dass viele Bogenschützen regenmäßig zu dem Turnier kommen. Auch Roland Marr aus Rossach beteiligte sich schon des Öfteren an der Veranstaltung und lobte den schön gelegenen Parcours. „Man ist beim Bogenschießen viel an der frischen Luft, hat Bewegung und trifft viele gleichgesinnte Leute“, mit diesen Worten beschrieb er die Vorteile seiner Sportart, von der er so begeistert ist, dass er sogar seinen Urlaub in Österreich mit einem Bogenturnier verbindet.
Die meisten Teilnehmer, die sich im Übrigen sehr positiv über den Parcours äußerten, waren sehr versierte Schützen, die ausgezeichnete Schießleistungen vollbrachten. Da auch das Wetter mitspielte und somit optimale Bedingungen herrschten, hätte der Turnierorganisator Günter Schuhmann rundum zufrieden sein können, wenn man nicht kurz vor Wettbewerbsbeginn feststellen hätte müssen, dass vier Tierattrappen entwendet worden waren, die kurzfristig ersetzt werden mussten.
Die Ergebnisse BHR-Schießen mit dem Recurve-Bogen (an dem die meisten Schützen teilnahmen): Damen: 1. Rebecca Albert (BH Redneck), 2. Katrin Gaßmann (SV Creidlitz), 3. Helga Rhein (Haßberge); Männer: 1. Konrad Rudloff (SG Wichtshausen), 2. Martin Jänker (SV Böttigheim), 3. Vinzenz Buckreus (BF Stockheim); Jugend: 1. Kai Siegel (SG Hildburghausen), 2. Jonas Mack (Mengersgereuth), 3. Alex Geppert (BS Abenberg); Schüler: 1. Matthias Gernert (Haßberge), 2. Benjamin Paule (BH Oberlangenstadt), 3. Julian Kehr (SG Hildburghausen); Langbogen: Damen: 1. Carola Helmreich (BH Rossach); Herren: 1. Sven Hensel (Austrien Free Archer), Jugend: 1. Julian Schmidt (BF Stockheim); Primitivbogen: Damen: 1. Belinda Budrovcan (Marienberg); Herren: 1. Thomas Reiner (BEV); All open: Herren: 1. Sebastian Krank (Oberlangenstadt).