Die Woche vor 25 Jahren im Obermain-Tagblatt
Susanne Backert aus Neuensee ist amtierende „Miss Bayern“ und wird es auch bleiben. Obwohl am 2. November 1991 in Maineck die 19-jährige Birgit Schmidt aus Regensburg zur „Miss Bayern“ gekrönt wird. Sie tragen nun beide den Miss-Titel. Der Grund dafür ist ebenso bekannte wie ermüdend: Verschiedene Veranstalter und Organisationen reichen den nicht geschützten „Miss“-Titel aus. Die frisch gewählte Birgit wird von der „Miss Germany“-Company gekrönt, während die Wahl von Susanne im März vom „Mannequin-Studio International – Miss Bayern Studios“ veranstaltet wurde. Kuriosum am Rande: Die frühere Korbstadtkönigin Susanne I. (Amtszeit: 1988 bis 90) war ausgerechnet in Regensburg zu Bayerns schönster Frau gewählt worden. Und ausgerechnet aus Regensburg stammt nun die Konkurrenz-Miss, deren Wahl ausgerechnet im Heimat-Landkreis Backerts anberaumt war.
200 000 Mark Schaden entstehen beim Schwelbrand in der Staubfilteranlage der Seubelsdorfer Möbelfirma Gisi. Vermutlich ist das Feuer durch Funken beim Sägen entstanden. Das Feuer wird schnell unter Kontrolle gebracht. Die Räumarbeiten jedoch dauern Stunden, da der Spänebunker komplett leer geräumt werden muss.
Die bundesweit agierende, an der Universität Karlsruhe angesiedelte „Akademische Software-Initiative“ (ASK) zeichnet den 28-jährigen Diplom-Kaufmann Michael Kroll aus Lichtenfels als „Bundessieger“ für seine Software „Immoleas“ aus. Das Programm berechnet über einen Planungszeitraum von 20 Jahren einen ausführlichen Alternativenvergleich im Immobilienbereich zwischen einer Eigeninvestition und einer Investition mit Leasing. Kroll ist nach Bankkaufmanns-Lehre und BWL-Studium wissenchenschaftlicher Mitarbeiter am BWL- und Managementinformatik-Lehrstuhl der Uni Bamberg.
Im Landkreis treibt ein Sexualtäter mit einer merkwürdigen „Masche“ sein niederträchtiges Unwesen. Er ruft angeblich im Namen des Lichtenfelser Gesundheitsamts Frauen an und überzeugt sie von der Notwendigkeit einer Untersuchung bei ihnen zuhause. Kommt es tatsächlich zu diesem „Hausbesuch“, agiert er überzeugend professionell und untersucht die entkleideten Frauen am ganzen Körper. Damit scheint das Verlangen des etwa 50 Jahre alten, blonden Mannes mit gepflegter Erscheinung gestillt zu sein, und er geht wieder. Die Kripo ermittelt fieberhaft und sucht weitere Opfer, die womöglich aus Scham schweigen oder noch gar nicht wissen, dass sie einem falschen Arzt auf den Leim gegangen sind.
Die Michelauer Schützengesellschaft hat eine schlechte Nachricht zu verdauen: Die rund 110 000 Mark Bundes-Fördermittel „für Sportstättenbau im Zonenrandgebiet“, die in den Bau des neuen Schießhauses (Gesamtkosten: 800 000 Mark) fließen sollten, kommen nicht, weil das Förderprogramm gestrichen wurde. Der Verein beklagt ein akutes Finanzierungsloch von 125 000 Mark. Doch das Schießhaus muss her, 1995 laufen die Nutzungsrechte für die Anlage im Gasthof Spitzenpfeil aus.
Sie ist asphaltiert, und die Rothmannsthaler sind stolz und froh: Die 640 Meter lange und 3,80 Meter breite Verbindungsstraße nach Mährenhüll (Lkr. Bamberg) wird offiziell eröffnet, auch wenn sie eigentlich schon seit August fertig und befahrbar war. Die letzten Arbeiten sind nun vollendet. Beginnen sollen nun gleich im Anschluss die Arbeiten für die Erneuerung der Straße Rothmannsthal-Eichig, kündigt Bürgermeister Dr. Günther Hauptmann an.
Vom Ausbau der Lif 22 profitiert das alte Kriegerdenkmal bei Kaspauer: Das Gelände um die Anlage wird üppig mit Humus aufgefüllt und begradigt, so dass die gemauerten Einfassungen ebenso neu angelegt werden und künftig deutlich besser gepflegt werden können. Das Denkmal selbst war seit seiner Weihe 1924 noch nie restauriert worden und dementsprechend verwittert. Manch unleserliche Namen auf der Tafel für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs konnten nur mithilfe älterer Einwohner wieder korrekt wiedergegeben werden. Nachdem Landkreis und Stadt die Pflege des Ehrenmals nicht übernehmen wollten, tut dies seit 1989 der Kapellenbauverein Kaspauer.
Gerhard Sonntag (Ebensfeld) schnitzt für die Oberbrunner Kirchengemeinde Sankt Laurentius einen neuen Christuskorpus aus Eichenholz. Er ersetzt den durch Alter und Witterung stark beschädigten Christus am Oberbrunner Friedhofskreuz. Pfarrer Michael Güthlein weiht das Kreuz im Rahmen eines kleinen Festakts. Vor neuerlicher Verwitterung ist der Korpus nun durch ein Kupferdach geschützt, das von Kunstschmiedemeister Hans Wagner-Baumeister gefertigt wurde. Ein weiteres Kreuz darf in neuem Glanz erstrahlen – und an neuem Ort: das vor 30 Jahren errichtete, eiserne Feldkreuz am Oberwallenstadter Überlandwerk. Es wurde angesichts seines unansehnlichen Zustands und Standorts aus dem Erdreich gehoben, komplett restauriert und hinter der Gastwirtschaft Wichert wieder aufgestellt. Es steht nun auf dem Grundstück der Familie Reinhardt, in deren Besitz es auch übergeht.