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LICHTENFELS: Saathafer ist die Arzneipflanze 2017

LICHTENFELS

Saathafer ist die Arzneipflanze 2017

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    Elke Mahr stellte in einem Vortrag beim Kneipp-Verein die gesundheitsfördernde Wirkung des Hafers als Arzneipflanze des Jahres 2017 heraus. FOTO: Alfred Thieret
    Elke Mahr stellte in einem Vortrag beim Kneipp-Verein die gesundheitsfördernde Wirkung des Hafers als Arzneipflanze des Jahres 2017 heraus. FOTO: Alfred Thieret Foto: Alfred Thieret

    Bei der Hauptversammlung des Kneipp-Vereins in der Gaststätte „Wallachei“ stellte Elke Mahr im Rahmen eines Vortrages den Saathafer als Arzneipflanze des Jahres 2017 vor.

    Hafer sei bereits von den Germanen und Kelten angebaut worden und noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland eine wichtige Feldfrucht gewesen, habe aber mittlerweile gegenüber den anderen Getreidearten an Bedeutung verloren, stellte die Rednerin einleitend fest. Die meisten Menschen würden bei Hafer meist nur an Pferdefutter oder an Haferflocken fürs Frühstück denken. Das Getreide sei aber nicht nur gut, um sich den Magen zu füllen, es sei auch gesund.

    Der Saathafer (Avena sativa) gehöre wie Weizen, Roggen und Gerste zu den Süßgräsern, bilde aber im Gegensatz zu diesen seine Körner nicht in Ähren, sondern in vielfach verzweigten Rispen aus. Daher liefere Hafer weniger Ertrag und sei schwerer zu ernten, da sich die Spelzen nicht durch Dreschen, sondern nur durch besondere Mahlgänge entfernen ließen. Ernährungsphysiologisch betrachtet sei Hafer die hochwertigste Getreideart, die in Mitteleuropa angebaut wird. Die entspelzten, ungeschälten Haferkörner enthielten Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Auf Grund der veränderten Konsumgewohnheiten werde Hafer wieder vermehrt für die menschliche Ernährung verwendet.

    Mit der Wahl zur Arzneipflanze des Jahres sei aber auch die heilende Wirkung des Hafers besonders herausgestellt worden. Der Hafer liefere mit Haferstroh, Haferkraut und Haferkorn gleich drei Heilmittel. Das Einsatzspektrum reiche von Neurodermitis über Magen-Darm-Erkrankungen bis hin zur Vorbeugung von Arteriosklerose und Diabetes mellitus Typ 2.

    Haferstroh, Haferkraut, Haferkorn

    Das Haferstroh werde für Bäder verwendet, die bei Hautverletzungen und Juckreiz helfen sollen. Extrakte des Haferkrauts, das kurz vor der Vollblüte des grünen Hafers geerntet wird, werden bei Neurodermitis in Form von Hautpflegemitteln wie Cremes, Körpermilch und Badezusätzen eingesetzt. Die Frucht, das Haferkorn, enthalte neben einem hohen Gehalt an den Vitaminen B1 und B6 auch viele Ballaststoffe, wovon die Beta-Glucane etwa die Hälfte ausmachen. Diese Polysaccharide beeinflussen die Verdauung und den Stoffwechsel und wirken sich positiv auf den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel aus.

    Wohltuende Wirkung

    Elke Mahr verwies auch auf die wohltuende Wirkung von Hafertee, die schon Sebastian Kneipp erkannte. Man könne den Tee sowohl durch Aufgießen des Haferkrauts mit heißem Wasser als auch durch längeres Kochen der grünen Körner mit Wasser zubereiten. Das Getränk eigne sich als Stärkungsmittel bei Erschöpfungszuständen, stärke das Immunsystem und rege die Verdauung an. Den gleichen Effekt könne man mit einer Hafertinktur erzielen, indem man in einem verschließbaren Gefäß Haferstroh oder frische Haferkörner mit Alkohol übergießt und nach 14 Tagen abseiht. Die Referentin erinnerte auch noch an die wohlbekannte Haferschleimsuppe, die als probates Hausmittel bei Magen- und Darmproblemen Verwendung findet.

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