Friedrich Müller feierte am Montag im Kreis seiner Verwandten und Bekannten in der Gastwirtschaft Rauch sein 90-jähriges Wiegenfest.
Der gebürtige Lichtenfelser erlernte von 1941 bis 1944 das Maschinenbauerhandwerk bei der Coburger Firma Waldrich. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges kam er noch in Frankreich zum Kriegseinsatz und geriet in Gefangenschaft, aus der er erst 1947 entlassen wurde. Nach einer vorübergehenden Tätigkeit bei der Bundesbahn war er 42 Jahre bei der Maschinenfabrik Schröder in Bad Staffelstein beschäftigt, für die er als Monteur in ganz Europa herumkam.
Mit seiner aus Isling stammenden Frau, die er gleich nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft bei einer zufälligen Begegnung in der Lichtenfelser Innenstadt kennenlernte, schloss er im August 1952 den Bund fürs Leben. So konnte er mit ihr bereits 2012 die diamantene Hochzeit feiern. Leider verstarb sie vor zwei Jahren, während ihr der einzige Sohn bereits 1982 im Tod vorausging.
Friedrich Müller erinnert sich noch gerne an die jährlichen Urlaubsreisen mit seiner Frau. Über 40 Jahre lang steuerten die beiden immer das gleiche Urlaubsziel in Toblach im Südtiroler Pustertal an, um sich bei unzähligen Wandertouren an der wunderschönen Bergwelt der Dolomiten zu erfreuen. Jahrzehntelang erholten sie sich in ihrer Freizeit im Schrebergarten am Wasserturm und bauten Obst und Gemüse an.
Mit großer Leidenschaft und technischem Wissen widmete sich der Jubilar zeitlebens dem Bau von Modellflugzeugen, schließlich konnte er sich schon als Kind für dieses Hobby begeistern. Im Lauf der Zeit baute er unzählige Flugzeuge als Modelle nach, von denen er noch einen Teil zu Hause aufbewahrt. Auch mehrere Schiffsmodelle hat er geschaffen. Sein aktuelles Betätigungsfeld ist der Bau von Stirlingmotoren aus einfachen Werkstoffen.
Friedrich Müller freute sich besonders über die Glückwünsche seines engsten Verwandten, seines Cousins Siegfried Rübensaal, der in Lichtenfels zur Schule ging und jetzt in Lengdorf im Landkreis Erding lebt, wo er 24 Jahre lang nebenberuflicher Bürgermeister war. Natürlich ließ es sich der Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich nicht nehmen, neben seinen persönlichen Glückwünschen die Grüße der Stadt mit einem Geschenk zu überbringen. Auch das Obermain-Tagblatt gratuliert Friedrich Müller nachträglich recht herzlich zum Geburtstag.