Im Zeichen des Oberfränkischen Gautrachtenfestes steht der Lichtenfelser Stadtteil Mistelfeld, wenn heuer das Jubiläum zum 90-jährigen Bestehen der Bezirkstrachtenkapelle des Gesang- und Musikvereins Mistelfeld gefeiert wird. Die Vorstände- und Delegierten des Trachtengauverbandes Oberfranken trafen sich jetzt in Mistelfeld. Der 1. Vorsitzende des Trachtenverbandes, Manfred Bär, begrüßte über 90 Vertreter aus 38 oberfränkischen Trachtenvereinen.
„Es wird sichtbar, dass es einige Vereine in naher oder mittlerer Zukunft nicht mehr geben wird, denn es wird keine Jugendarbeit mehr betrieben.“
Renate Koch, stellvertretende Landesvorsitzende Trachtengauverband Bayern
Die Leuchsentaler Blaskapelle begrüßte die Trachtler mit unterhaltsamen und flotten „fränkischen Weisen“ in der Gastwirtschaft Fischer. Helmut Fischer, Stellvertreter des Landrats, zeigte sich erfreut, dass in diesem Jahr wieder das Oberfränkische Gautrachtenfest in Mistelfeld stattfinden darf. Der Bürgermeister der Stadt Lichtenfels, Andreas Hügerich, sagte ebenfalls, es sei schön, dass nach zehn Jahren wieder ein Trachtenfest nach Mistelfeld vergeben wurde. „Die 924 Einwohner von Mistelfeld werden Euch bestimmt als gastfreundliches Dorf mit viel Gemeinschaftssinn in Erinnerung bleiben“, sagte Hügerich.
Vom 8. bis 11. September
Einen Einblick in das Programm des Oberfränkischen Gautrachtenfestes in Mistelfeld 2017 gab der erste Vorsitzende des Gesang- und Musikvereins Mistelfeld, Karlheinz Dorsch. Die Leuchsentaler Blaskapelle feiert ihr 90-jähriges Bestehen vom 8. bis 11. September 2017. Da die Musikkapelle auch Mitglied im Nordbayerischen Musikbund ist, sei dem Verein zudem das Kreismusikfest angetragen worden. Die Trachtenschau sowie die Trachtentänze, der farbenprächtige Festumzug der Trachtler und Musiker sowie der imposante Gemeinschaftschor werden die Höhepunkte des Festes sein.
Birgit Jauernig stellte die Arbeit der Trachtenmuseen in Oberfranken hervor. Alle zwei Jahre wird ein Trachtenmarkt stattfinden, in diesem Jahr am Wochenende 13. und 14 Mai im Bauernmuseum Bamberger Land in Frensdorf. Eine weitere Ausstellung sei im Herbst in Forchheim mit dem Thema Menschen in Tracht und die Vielfalt der fränkischen Tracht geplant.
Die stellvertretende Landesvorsitzende Renate Koch berichtete über die Trachtenbewegung: Es sei wichtig, diese zu erhalten und auch weiter zu betreiben. „Es wird sichtbar, dass es einige Vereine in naher oder mittlerer Zukunft nicht mehr geben wird, denn es wird keine Jugendarbeit mehr betrieben“, meinte Koch.
Auch im Süden Bayerns gebe es Probleme mit den Trachtenvereinen. Koch warb für einen Besuch des Trachtenkulturzentrums Holzhausen. Sie wies auch auf die Jugendgeschäftsstelle des Bayrischen Trachtenverbandes hin. Dort können Schulungen für die Jugendleiter gebucht werden, um die „Juleica“ zu erwerben und sich fortzubilden.
„Die Vielfalt der Region Oberfranken spiegelt sich in den unterschiedlichsten Trachten wider“, so Manfred Bär. Dank sprach er den Verantwortlichen für die vorbildliche Arbeit in der Trachtenbewegung aus, gemäß dem Wahlspruch „ Sitt und Tracht der Alten, wollen wir erhalten“. Seit dem Zusammenschluss der Trachtenverbände im Jahr 2002 sei die Mitgliederzahl nun bei 4500 Mitglieder in 38 Vereinen angekommen.
Der Verantwortliche für Veranstaltungen, Rudi Böhm aus Hummelthal, blickte auf zwei musikalische Veranstaltungen zurück. Bei einem Treffen der Verantwortlichen wurde eine Medienanalyse des BR angesprochen. Nur noch im Heimatsender sei die Volksmusik zu hören. Hier soll es noch eine Erweiterung der „Palette“ geben, damit noch weitere Gruppen und Vereine ihr „Können“ bayernweit zu Gehör bringen.
2019 wird in Haig das 50-jährige Jubiläum des Verbandes gefeiert. Das Gautrachtenfest findet 2018 in Neukenroth statt.