Bei der traditionellen Frühjahrs-Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft konnte der Kreishandwerksmeister Mathias Söllner in der ehemaligen Synagoge 23 junge Handwerker freisprechen und zu Gesellen erklären. Außerdem wurden elf Altmeister mit dem goldenen Meisterbrief ausgezeichnet.
Der Kreishandwerksmeister Mathias Söllner beglückwünschte eingangs die frisch gebackenen Gesellen und wünschte ihnen eine erfolgreiche Zukunft. Mit dem Öffnen der Zunfttruhe durch Frank Wagner, Obermeister der Innung Sanitär- und Heizungstechnik, sprach Söllner dann nach alter Tradition die jungen Leute vom Zwang der Lehre los und frei und erklärte sie durch Handschlag und Aushändigung des Gesellenbriefes zu Gesellen. Mit dem alten Handwerkerspruch „Gott segne das ehrbare Handwerk“ beendete er die Zeremonie.
Der Vizepräsident der Handwerkskammer für Oberfranken, Matthias Grassmann, gratulierte ebenfalls herzlich zur bestandenen Prüfung. Die jungen Handwerker hätten nun das Ende eines wichtigen Streckenabschnitts auf ihrem beruflichen Lebensweg erreicht und würden über Fachkenntnisse, handwerkliches Können, ein hohes Maß an Flexibilität, Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und Durchhaltevermögen verfügen.
Berufsfelder im steten Wandel
Ihr erworbenes Wissen sei das Fundament, auf dem sie ihre berufliche Zukunft aufbauen könnten. Die Handwerkskammer halte das passende Fortbildungsangebot bereit, egal ob berufsspezifisch oder berufsübergreifend. Die Zauberworte müssen deshalb „lebenslanges Lernen“ heißen, da sich auch die Berufsfelder ständig weiterentwickeln und verändern würden.
Er rief die jungen Gesellen auf, sich den veränderten Arbeitswelten zu stellen und sich für neue Techniken und Methoden zu öffnen. Auf alle Herausforderungen im Berufsleben würde sie die Meisterprüfung bestens vorbereiten. Der Meisterbrief sei zudem der perfekte Start in eine Tätigkeit als selbstständiger Unternehmer und auch die Hochschulen seien für Meister uneingeschränkt geöffnet.
Matthias Grassmann würdigte auch die Altmeister, die für mindestens 30-jährige, ununterbrochene Selbstständigkeit mit dem goldenen Meisterbrief ausgezeichnet wurden.
Landrat Christian Meißner sah es als schöne Einrichtung an, dass freigesprochene Lehrlinge, Jungmeister und Altmeister gleichzeitig für ihre unterschiedlichen Leistungen geehrt würden. Er hob die ausgezeichnete wirtschaftliche Entwicklung im Landkreis hervor, was sich auch in der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten widerspiegele, die in den letzten sechs Jahren um 2000 Beschäftigte zugenommen habe. An diesem Erfolg habe auch die Politik ihren Anteil. Der Landkreis und die Gemeinden hätten in den vergangenen Jahren sehr viel Geld in die Hand genommen, um entsprechende Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wachstum zu schaffen.
Bürgermeister Andreas Hügerich lobte die frisch gebackenen Gesellen, dass sie vor drei oder dreieinhalb Jahren eine Lehre in einem zukunftsträchtigen Handwerksberuf begannen, die sie nun zielgerichtet mit Erfolg abgeschlossen hätten. Dabei hätten sie Menschen getroffen, die ihnen zur Seite standen, sie motivierten und ausgebildeten.
Es sei wichtig für die vielen Unternehmen im Landkreis, dass sie auf gut ausgebildete und engagierte junge Leute zurückgreifen könnten. Ebenso wie der Landrat stellte der Bürgermeister klar, dass man die Handwerker als tragende Säule sowohl in der Stadt als auch im Landkreis benötige.
Ein Hoch auf das Handwerk
Zum Abschluss der Veranstaltung ließ Mathias Söllner den Dreiklang Meister, Geselle und Lehrling sowie das deutsche Handwerk hochleben.
Im Rahmen der Freisprechungsfeier wurden auch elf Altmeister geehrt. Der HWK-Vizepräsident überreichte an alle für ihre mindestens 30-jährige selbstständige Tätigkeit den goldenen Meisterbrief. Er dankte den Ausgezeichneten dafür, dass sie Arbeitsplätze schufen, junge Menschen auf ihr Berufsleben vorbereiteten und für Familien eine Existenzgrundlage boten. Sie seien dadurch zu einem Vorbild für das Handwerk geworden. Von den Jungmeistern, die vorgestellt werden sollten, war nur der Betonbauer Lukas Klamert aus Weismain erschienen. Für die musikalische Umrahmung sorgten die Unterwallenstadter Blechbläser.
Auszeichnungen und Freisprechung Folgende Junghandwerker haben die Gesellenprüfung bestanden: Feinwerkmechaniker (Fachrichtung Werkzeugbau): Manuel Fiedler, Andreas Gagel, Tobias Grebner, Martin Hümmer, Daniel Saulich, Thomas Schnapp, Christian Schnapp (alle Werkzeugbau Siegfried Hofmann GmbH), Dominik Dietz, Maximilian Kraus, Simon Pavli, Felix Saal (alle Robert Hofmann GmbH). ), Julian Cichy, Sebastian Nein (beide Vogel & Heppner GmbH) und Pascal Kraus (Hochstadter Formenbau GmbH). Mechatroniker: Sebastian Sachs (Werkzeugbau Siegfried Hofmann GmbH), Patrick Stegner (Robert Hofmann GmbH). Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: Dorian Sikorski und Jürgen Stamm (beide Hummel Haustechnik), Benedikt Geldner (Heizungsbau Denzler), Sebastian Backert (Förtsch Haustechnik). Maler und Lackierer: Michael-Jannik Becker (Göhl-Reitwießner). Bäckereifachverkäuferin: Sabrina Wich-Knoten (Bäckerei Söllner). Bäcker: Lukas Kremer (Landbäckerei Kremer). Goldener Meisterbrief für Altmeister: Robert Brinschwitz (Maschinenbaumechanikermeister), Johann Dörnhöfer (Maurermeister), Georg Ellner (Müllermeister), Jürgen Feiner (Parkettlegermeister), Anton Geldner (Brauer- und Mälzermeister), Hans Hornung (Bäckermeister), Werner Petterich Elektroinstallateurmeister), Georg Schuh (Radio- und Fernsehtechnikermeister) sowie Isolde Schönfeld, Ulla Keidel, Lieselotte Adamczyk (alle Friseurmeisterinnen).