Im März 2017 sind weniger Bewerber als im Vorjahr für eine betriebliche Ausbil-dung gemeldet. Das ist der niedrigste Stand seit über einem Jahrzehnt. 2007 gab es im Bezirk 5 803 gemeldete Jugendliche. Gleichzeitig ist die Anzahl gemeldeter Berufsausbildungsstellen leicht zurückgegangen. 4 176 Lehrstellen stehen 3 058 Bewerbern gegenüber. Im Landkreis Lichtenfels sind es 427 Bewerber auf 573 Plätze. Am Obermain stieg die Anzahl der Ausbildungsplätze im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent oder 59 Stellen. Zugleich sank die Anzahl der Bewerber um 79 auf 427. 206 junge Menschen haben sich bei Daten-Erhebung noch nicht für einen Ausbildungsplatz entschieden.
Trendwende vor vier Jahren
Rein statistisch entfallen im Agentur-Bezirk auf 100 gemeldete Bewerber 137 Ausbildungsstellen. Die Trendwende hin zu einem Bewerbermarkt begann vor vier Jahren. Damals gab es erstmals im Agenturbezirk mehr Ausbildungsplatzangebote als Bewerber. Seitdem veränderte sich die Relation kontinuierlich Jahr für Jahr zugunsten der Jugendlichen.
Schulentlassene aus Vorjahren mit nicht so guten Noten bekommen daher zunehmend die Chance auf eine Lehrstelle. Der Grund für die gesunkene Bewerberzahl liegt zum einen im Trend zu höheren Schulabschlüssen. Aber auch der Rückgang der Schulabgänger Zahlen spielt eine Rolle. In diesem Jahr gibt es im Agenturbezirk Bamberg-Coburg 335 weniger Schulabgänger als im letzten. Das sind ungefähr so viele, wie Kaltenbrunn im Itzgrund Einwohner hat. „Der leichte Stellenrückgang kommt daher, dass einige Ausbildungsbetriebe uns ihre Lehrstellen erst später melden. Bewerber springen bei frühzeitig abgeschlossenen Ausbildungsverträgen zunehmend ab, wenn sie eine für sie attraktivere weitere Alternative finden“, so das Resümee von Brigitte Glos, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg zur Halbjahresbilanz auf dem Ausbildungsstellenmarkt.
Die Anzahl der bei der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg gemeldeten Berufsausbildungsstellen ist um 235 (5,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr auf 4176 zurückgegangen. Jedoch ist dies der Höchststand, mit Ausnahme vom Vorjahreswert, mindestens seit dem Jahr 2000. Aktuell gibt es 2 412 freie Ausbildungsplätze, 23 mehr als in 2016. Im Landkreis Lichtenfels sind es stolze 305 Plätze.
Bei Berufsberatung gemeldet
Gleichzeitig haben sich 3058 Jugendliche bei der Berufsberatung gemeldet, die zum Start ins Berufsleben auf der Suche nach einer Ausbildung sind. Das sind 426 (-12,2 Prozent) weniger als Ende März 2016. Zum Abschluss der Halbjahresbilanz suchen im Agenturbezirk noch 1531 junge Menschen einen betrieblichen Ausbildungsplatz, 250 weniger (-14,0 Prozent) als vor einem Jahr.
„Für Schüler, die sich noch mit der Berufsberatung in Verbindung setzen wollen, ist der Zug noch nicht abgefahren. Wir haben derzeit ein sehr umfangreiches Angebot an interessanten Lehrstellen. Meine Berufsberater empfehlen, sich noch zielstrebiger um Praktika zu bemühen. Was man erlebt hat, kann man richtig beurteilen. Denn es ist gut zu wissen, was man will. Aber auch ein Praktikum, das einem nicht gefallen hat, bringt bei der Berufswahl weiter. Die Kontaktaufnahme zu den Berufsberatern ist entweder in der regelmäßigen Sprechstunde an der Schule oder auch per Mail möglich“, appelliert Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg an die angehenden Schulabgänger.
Info: rund um die Uhr e-Service: Bamberg-Coburg.Ausbildungsvermittlung@arbeitsagentur.de.