Zum Tode von Christian Rohrbacher
Am 4. April verstarb im Alter von erst 66 Jahren der weithin bekannte Unternehmer Christian Rohrbacher. Der gebürtige Lichtenfelser leitete über 30 Jahre lang als geschäftsführender Gesellschafter bis 2009 zusammen mit seiner Cousine Susann Meyer-Rohrbacher in der vierten Generation die renommierte familiengeführte Möbelspedition Kraus & Pabst, die zeitweise bis zu 400 Mitarbeiter beschäftigte und über einen gewaltigen Fuhrpark von 60 Möbel-Lastzügen verfügte.
Christian Rohrbacher war es auch, der den 1925 vom Kiesbaggerei-Unternehmer Matthäus Kraus gegründeten Betrieb durch technologische Innovationen entsprechend den Anforderungen des Informationszeitalters modernisierte, so dass er anlässlich des 75-jährigen Betriebsjubiläums im Jahr 2000 den Werdegang der Firma Kraus & Pabst folgendermaßen treffend beschreiben konnte: „Vom pferdebespannten Bahnmöbelwagen zur Internet-Distribution von Möbeln“. Alle deutschen Versandhäuser zählten einst zu den Kunden der Spedition, sei es in der Möbelauslieferung an Endverbraucher oder beim Einbauküchenservice. Das Logistikunternehmen lagerte zudem bis zu 4000 Klaviere in großen Lagerräumen in Seubelsdorf ein, um sie bei Bedarf in alle Richtungen in Europa zu transportieren. Christian Rohrbacher setzte sich aber nicht nur mit viel Herzblut für sein Unternehmen und seine Mitarbeiter ein, sondern er engagierte sich auch ehrenamtlich in verschiedenen Verbänden des Speditionsgewerbes.
So gehörte er 20 Jahre lang dem Präsidium des Bundesverbandes „Möbelspedition und Logistik“ an, davon zwölf Jahre als dessen Vorsitzender, war er Vorsitzender der Fachgruppe Möbel im Landesverband Bayerischer Spediteure, Mitglied des Vorstands der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Mitglied im Verkehrsausschuss der IHK für Oberfranken und Aufsichtsrat der Deutschen Möbeltransport AG.
Von Kindheit an war Christian Rohrbacher ein begeisterter Tennisspieler, was nicht verwunderte, lag doch sein Elternhaus direkt neben den Tennisplätzen des TC Lichtenfels am Schneyer Weg, die sich bekanntlich bis zum Neubau der heutigen Anlage 1985 auf den Grundstücken der Familie Rohrbacher befanden. Er übte nicht nur mit Enthusiasmus den Tennissport aus, sondern engagierte sich auch viele Jahre als Vorsitzender oder Vorstandsmitglied für den Verein. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des TC Lichtenfels im Jahr 2006, bei dem er als bester Kenner der Vereinsgeschichte die Festrede hielt, ernannte ihn der Verein auf Grund seiner großen Verdienste zum Ehrenmitglied und verlieh ihm der Bayerische Landessportverband die BLSV-Verdienstnadel. Mit dem Skifahren übte er eine weitere Sportart mit Leidenschaft aus, die ihn regelmäßig in die Skigebiete Südtirols führte. Christian Rohrbacher war ein ausgeprägter Familienmensch, seine Familie bedeutete ihm sehr viel. Eine herzliche Anteilnahme gilt deshalb seiner Frau und seinen drei Kindern.