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LICHTENFELS/COBURG: Für TenneT bleibt P 44 beste Lösung

LICHTENFELS/COBURG

Für TenneT bleibt P 44 beste Lösung

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    In der Diskussion um die geplanten neuen Strombrücken von Nord nach Süd ist ein neues Kapitel aufgeschlagen worden. Der Netzwerkbetreiber TenneT hat der Bundesnetzagentur am Dienstag den 2. Entwurf für den Netzentwicklungsplan (NEP) 2030 übergeben. Darin sind weitere Alternativen für Trassenverläufe in Oberfranken enthalten, die sich an bestehenden Trassen orientieren. Bislang liegen der Bundesnetzagentur Vorschläge für die Trassen P 44 und P 44 mod vor. Erstere führt durch den nördlichen Landkreis Coburg, durch den Landkreis Hassberge und endet in Grafenrheinfeld (Unterfranken). Die P 44 mod hingegen würde durch den Landkreis Lichtenfels nach Grafenrheinfeld führen.

    Zwei weitere Alternativen untersucht

    TenneT hat nun zusätzlich zur P 44 mod eine Trasse von Altenfeld über Würgau nach Ludersheim (Landkreis Nürnberg) untersucht, die am Umspannwerk Redwitz vorbeiführen würde. Weiterhin hat der Betreiber eine mögliche Trasse über das südthüringische Remptendorf nach Mechlenreuth (Landkreis Hof) in die Varianten aufgenommen. Auch diese Trasse würde an Redwitz vorbeiführen.

    Das Ergebnis: Für TenneT ist die P 44 nach wie vor „elektrotechnisch die sinnvollste und geeignetste Variante“, wie TenneT-Pressesprecher Markus Lieberknecht dieser Redaktion auf Nachfrage mitteilte. Die beiden neuen Varianten seien Ergebnis aus der öffentlichen Beteiligung zu den ersten Entwürfen des NEP 2030, über die das OT mehrfach berichtet hat. Einen Monat lang hatte der Netzwerkbetreiber Stellungnahmen aufgenommen. „Insgesamt gingen 2133 Stellungnahmen ein“, so Lieberknecht. Vor allem die Alternative P 44 mod, die für Gegner der P 44 der Entlastung des Netzknotens Grafenrheinfeld dienen soll, sei bei der neuerlichen öffentlichen Befragung Thema gewesen. „In Oberfranken haben wir nun sämtliche Alternativen geprüft“, sagte Lieberknecht weiter. TenneT ist zu folgenden Vergleichsergebnissen gekommen:

    • Alle Alternativen sind Neubauten. Die Trasse P 44 wäre insgesamt und im bayerischen Abschnitt die kürzeste neue Trasse: Sie müsste in Bayern auf 81 Kilometer außerhalb von jetzigen Trassenbereichen errichtet werden. Die P 44 mod würde in Bayern einen Neubau von 122 Kilometer bedeuten, jedoch in vorhandenen Trassenräumen. 128 Kilometer lang wäre die neue Strecke nach Ludersheim und 86 Kilometer nach Mechlenreuth, beide in bestehenden Trassenbereichen.

    • Sämtliche Alternativen zur P 44 bringen keine Einsparpotenziale an so genannten Netzmaßnahmen.

    P 44 mod: Deutliche Nachteile

    Lieberknecht betont weiter, dass die neuen Alternativen im Vergleich zu den bisherigen Analysen des Netzwerkbetreibers keinerlei Verbesserungen gebracht haben. „Die Netzanalysen zeigen, dass die auf Bitten der Bundesnetzagentur zusätzlich untersuchten Alternativen deutliche Nachteile sowohl zu P44 als auch zu P44 mod aufweisen. Aus Sicht der Übertragungsnetzbetreiber stellen sie keine ernsthaft in Betracht kommenden Alternativen dar.“

    Die P44 mod sei dagegen zwar „eine grundsätzlich mögliche Alternative“ zu P44. Wegen ihrer Länge und wegen der zusätzlich absehbaren Überlastung auf im thüringischen Abschnitt Vieselbach – Mecklar ist sie aus Sicht von TenneT „mit deutlichen Nachteilen behaftet“, so Lieberknecht. Insoferne bleibe die P 44 als geeignetste Trasse für eine sichere Stromübertragung.

    Nun ist die Bundesnetzagentur wieder am Zug. Sie muss den zweiten Entwurf der Netzwerkbetreiber für den NEP 2030 prüfen und ihre Pläne dem Gesetzgeber zur Beratung vorlegen. Die Entscheidung über den Netzausbau fällt im Bundestag.

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