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KLOSTERLANGHEIM: „Cabaret“ vor alten Klostermauern

KLOSTERLANGHEIM

„Cabaret“ vor alten Klostermauern

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    Die Tänzerinnen des „Cit-Cat-Clubs“ zusammen mit dem Conférencier in voller Aktion.
    Die Tänzerinnen des „Cit-Cat-Clubs“ zusammen mit dem Conférencier in voller Aktion. Foto: FOTOs: Alfred Thieret

    Der Fränkische Theatersommer gastierte bereits im fünften Jahr auf Initiative und unter der Organisation des Vereins der Heimatfreunde Klosterlangheim mit seinem rührigen Vorsitzenden Tom Heinze und seinem Stellvertreter Hans Gehringer in dem historischen Lichtenfelser Stadtteil. Weit über 100 Besucher erlebten dabei in dem herrlichen Ambiente des Innenhofs des geschichtsträchtigen Klosterlangheimer Ökonomiehofs der Familie Gieger unter der Regie von Jan Burdinski die Premierenaufführung des bekannten Musicals „Cabaret“.

    Das Musical, das auf einen autobiografischen Roman zurückgeht und 1966 in New York uraufgeführt wurde und 1972 in der Filmversion mit Liza Minnelli große Erfolge feierte, spielt im Berlin der zu Ende gehenden „goldenen zwanziger Jahre“ und der Zeit des beginnenden Nationalsozialismus der 1930er Jahre, als Cliff Bradshaw, ein junger amerikanischer Schriftsteller in die deutsche Hauptstadt reist, um dort einen Roman zu schreiben.

    Angesagter Nachtclub

    Durch die Zufallsbekanntschaft mit Ernst Ludwig kommt er in der Pension von Fräulein Schneider unter. Über Ludwig lernt Cliff auch den angesagten Nachtclub „Cit-Cat-Club“ kennen, der zum zentralen Schauplatz des Stückes wird. Dem internationalen Publikum entsprechend begrüßt auch der Conférencier allabendlich seine Gäste mit „Willkommen! Bienvenue! Welcome!“

    Trotz Wirtschaftskrise und dem aufkeimenden Nationalismus werden im „Cit-Cat-Club“ rauschende Feste zelebriert, es wird getanzt und gefeiert und der Champagner fließt in Strömen, als gäbe es kein Morgen mehr. Der Berliner Club ist mit seinen hübschen und aufreizenden Tänzerinnen und seinen frechen bis frivolen Shows der Hit des Berliner Nachtlebens. Die Wirklichkeit wird verdrängt.

    „Life is a cabaret“ singt dann auch die kapriziöse Sängerin Sally Bowles als Star der Varieté-Show, in die sich Cliff verliebt und die bald zu ihm in sein Pensionszimmer zieht. Die lebenslustige Sally träumt von einer großen Karriere, muss aber ihre Entlassung hinnehmen.

    Mit dem Obsthändler Schultz findet ein anderer Pensionsbesucher sein Glück, indem er sich in die schon etwas reifere und zurückhaltende Pensionsbesitzerin verliebt.

    Mit der Verschärfung der politischen Situation wird das Glück der beiden Paare aber immer mehr vom stärker aufkommenden Nationalsozialismus überschattet, und die Liebenden werden vor tief greifende Entscheidungen gestellt, die schließlich zur Trennung führen.

    Nachdem kurz nach der wunderschönen Verlobungsfeier bekannt wird, dass Schultz ein Jude ist, fordert der Nationalsozialist Ludwig Fräulein Schneider auf, die Verlobung mit Schultz zu lösen. Obwohl sie sich so gut mit dem Obsthändler verstand, trennt sie sich aus Angst vor Repressionen im Hinblick auf ihr Gewerbe als Pensionsbetreiberin.

    Nach diesem Vorfall mit Herrn Ludwig will Cliff Deutschland verlassen und Sally mit nach Amerika nehmen, aber sie träumt weiter von einer großen Karriere als Nachtclub-Sängerin in Berlin und treibt sogar das gemeinsame Kind ab. Das Musical „Cabaret“ beinhaltet nicht eine Folge von eingängigen Revuenummern, sondern es ist auch gleichzeitig von einer tiefgründigen melancholischen Stimmung geprägt, die den Epochenwechsel zu der schlimmen Zeit des Nationalsozialismus symbolisiert. Alle Schauspieler des Fränkischen Theatersommers überzeugten mit hervorragenden schauspielerischen Leistungen, wobei besonders die vielen akrobatischen bis aufreizenden Tanzvorführungen der Show-Girls und die vorgetragenen Lieder von Sally (Stefanie Rüdell) wie „Mein Herr“, „Money, money makes the world go around“ oder „Maybe this time“ hervorzuheben sind. Das begeisterte Publikum belohnte das gesamte Ensemble mit viel Beifall.

    Kulinarisch verwöhnt

    In der Pause wurden die Besucher vom Veranstalter kulinarisch verwöhnt. Schließlich erfreute Jan Burdinski die Besucher mit der Nachricht, dass auch im nächsten Jahr wieder eine Theaterpremiere in Klosterlangheim stattfinden werde.

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