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LICHTENFELS/BAMBERG/KULMBACH: Acht Kandidaten sind nominiert

LICHTENFELS/BAMBERG/KULMBACH

Acht Kandidaten sind nominiert

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    In rund vier Monaten dürfen die Wählerinnen und Wähler darüber entscheiden, wer sie in den nächsten vier Jahren für ihren Wahlkreis im Bundestag vertreten soll. Im heimischen Wahlkreis 240 Kulmbach-Lichtenfels-Bamberg ist die inzwischen 30-jährige Emmi Zeulner aus Lichtenfels seit 2013 Bundestagsabgeordnete. Die junge Mutter tritt auch am 24. September wieder für die CSU an. Für ihre Wiederwahl muss sie sich gegen nicht weniger als sieben männliche Mitbewerber durchsetzen.

    Zeulner parteiintern konkurrenzlos

    Die CSU hat bereits Ende Juli vergangenen Jahres ihre Kandidatin ins Rennen geschickt. Sie sei „offen und schlagfertig“, sie habe ihre „Sache“ seit dem Einzug in den Deutschen Bundestag „unglaublich gut gemacht“, sagte der Kulmbacher Oberbürgermeister Henry Schramm bei der Nominierungsversammlung der CSU-Kreisverbände im Lichtenfelser Stadtschloss. Die Folge: Gegen die Lichtenfelserin trat 2016 – im Gegensatz zur Kür vier Jahre zuvor – kein parteiinterner Mitbewerber an. Zeulner erhielt knapp 99 Prozent aller 160 möglichen Delegiertenstimmen. Sie erinnerte bei ihrer Rede an die Einführung der Mütterrente in der Bundesrepublik, von der rund zehn Million Frauen profitieren, an das Milliardenprogramm des Bundes für den Breitbandausbau und an Straßenbauprojekte, speziell in ihrem Wahlkreis. Zeulner ist examinierte Krankenschwester und engagiert sich besonders in der Gesundheitspolitik. Sie ist Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages.

    Kompetenz aus Bayreuth für SPD

    Einen außerhalb des Wahlkreises wohnenden „Quereinstieger“ bietet die SPD zur Bundestagswahl als Direktkandidaten auf. Es ist Thomas Bauske, Bayreuther Stadtrat, Vorsitzender der SPD-Fraktion dort, Vorsitzender des AWO-Kreisverbandes Bayreuth-Stadt und Gymnasiallehrer. Bei seiner Nominierung bekam der Kandidat gleich ganz prominente Unterstützung. Die ehemalige Kulmbacher Oberbürgermeisterin und jetzige Landtagsabgeordnete Inge Aures will die „Wahlkampflokomotive“ für den Parteikollegen sein. Beifall erhielt Bauske bei der Nominierungsversammlung vor allem für seine Forderung nach einer leistungs- und anpassungsfähigen Rentenversicherung. „Wir brauchen Mut und Maßnahmen, die den Menschen die Angst vor dem Altern nehmen“, sagte er. Die Arbeitgeber dürften sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Soziale Gerechtigkeit sieht der SPD-Kandidat folglich auch als sein Kernthema, „daran möchte ich mich im Wahlkampf messen lassen“, sagt er.

    Unternehmer für die Grünen

    Der Unternehmer Markus Tutsch aus Kirchleus (Landkreis Kulmbach) will für die Bündnisgrünen in den Bundestag einziehen. Der 46-jährige Kandidat, verheiratet und Vater von fünf Kindern, hat sich in der freien Wirtschaft bewährt. Er ist Geschäftsführer der STS Textiles, ein mit Auszeichnungen versehenes umweltfreundliches Unternehmen mit rund 40 Mitarbeitern und Sitz im sächsischen Grünbach. Unter anderem werden dort Textilien entwickelt, die thermische Energie speichern.

    „Nachhaltig wirtschaften heißt erfolgreich wirtschaften“, sagt der Hobby-Archäologe Tutsch. Freihandelsabkommen wie TTIP oder Ceta lehnt er ab. Subventionierte Importe, etwa verbilligte Lebensmittel aus EU-Überproduktion, nehme vielen afrikanischen Ländern die Möglichkeit, eine eigene Wirtschaft aufzubauen. Tutsch ist zudem ein großer Freund der Energiewende, die er zu einem seiner Kernthemen gemacht hat.

    Wirtschaftsmann bei den „Freien“

    Am längsten von allen Parteien warteten die Freien Wähler mit der Nominierung ihres Direktkandidaten. Am Ende einigten sich die Delegierten auf den Unternehmer Klaus Georg Purucker aus Untersteinach (Landkreis Kulmbach). Es gab keine weiteren Kandidaten. Der 48-Jährige Diplomingenieur führt in seinem Heimatort ein eigenes Unternehmen für Metalltechnik. Purucker bezeichnet die „Freien“ als „echte Alternative für die Leute, die mit den großen Parteien unzufrieden sind“. Der Kandidat setzt sich zum Ziel, bei der Wahl am 24. September über die 5-Prozent-Hürde zu kommen.

    Angehender Psychologe für FDP

    Aus dem Landkreis Bamberg stammt der Direktkandidat der FDP. Es ist Stefan Wolf aus Gundelsheim. Der 25-Jährige ist angehender Psychologe und Bezirksvorsitzender der Jungen Liberalen in Oberfranken. Die FDP sei die einzige Partei, die den Bürger und das Individuum in den Mittelpunkt ihrer Politik stelle, meint Stefan Wolf. Wolf kritisiert das herrschende Gesundheitssystem mit Bedarfsplanung und Budgetierung. Es sei zu Zeiten einer drohenden Arztschwemme eingerichtet worden und verwalte nun einen Ärztemangel in den ländlichen Regionen. „Wir benötigen ein Gesundheitssystem das zum Wohle der Patienten ausgerichtet ist und nicht in dem vorgeschrieben wird, wie häufig ein Patient Krankengymnastik im Quartal bekommen darf“, sagt der FDP-Kandidat.

    Die „Linke“ stellt Eisenbahner

    Der gebürtige Coburger Stefan Franzke geht für die Partei „Die Linke“ ins Rennen. Der 48-Jährige sagt, er sei „Eisenbahner in Elternzeit und aktiver Musiker“. Er hat zwei Pflegekinder im Alter von 15 und 30 Monaten. Bis zum Eintritt in die Elternzeit war der jetzt in Rödental wohnende Kandidat im Betriebsrat der DB Netz AG Nürnberg. Großvater und Vater von Stefan Franzke waren kommunalpolitisch aktiv, allerdings für die CSU und die FDP. Stark geprägt haben ihn nach eigenen Worten Schicksale seiner Familie während Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg, als Familienmitglieder ums Leben gekommen seien. Er sei christlich geprägt und in der Kirchengemeinde Mönchröden sehr aktiv.

    Burgkunstadter für die ÖDP

    Wie schon 2103 tritt auch 2017 der Burgkunstadter Thomas Müller für Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) an. Müller ist von Beruf Apotheker. Er ist nach wie vor Bezirksvorsitzender seiner Partei und wurde zudem für die ÖDP als oberfränkischer Spitzenkandidat nominiert. Müller ist unzufrieden mit dem aktuellen Gesundheitssystem. Im Gesundheitswesen müsse wieder der Mensch im Mittelpunkt stehen, fordert er. Die zunehmende Kommerzialisierung gehe völlig an den Interessen der Patienten vorbei, sagt er. Der Burgkun-stadter kritisiert zudem Abschiebungen von Flüchtlingen aus Afghanistan, die in Deutschland bereits eine Lehre oder Arbeitsstelle angetreten haben. Solche Entscheidungen seien ein Affront gegen die Bürger, die sich ehrenamtlich um Flüchtlinge kümmern.

    AfD mit Unternehmensberater

    Der AfD-Kreisverband Kulmbach-Lichtenfels lässt Kreisvorsitzenden Georg Hock - wie schon 2013 – bei der Bundestagswahl als Direktkandidaten antreten. Der 66-Jährige ist laut Medienberichten in einer nichtöffentlichen Versammlung in Altenkunstadt nominiert worden. Hock will der SPD Platz 2 hinter Emmi Zeulner streitig machen. Für die AfD holte Hock vor vier Jahren 3,96 Prozent der Stimmen. Der studierte Betriebswirt und Unternehmensberater ist geschieden und Vater dreier erwachsener Kinder. Hock ist unter anderem gegen die derzeitige Asylpolitik, will stärkere Grenzkontrollen und Aufnahmelager an den deutschen Grenzen.

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