Die nordöstlich von Bamberg gelegene Sommerresidenz Marquardsburg, heute Schloss Seehof, geht auf ein Jagd- und Landhaus aus dem späten 15. Jahrhundert zurück. Die Bauarbeiten zu der heutigen Vierflügelanlage mit den markanten Ecktürmen, die sich an Schloss Johannisburg in Aschaffenburg orientiert, wurden 1687 unter dem Bamberger Fürstbischof Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg nach Plänen des aus Oberitalien stammenden Architekten Antonio Petrini begonnen.
Unter den Nachfolgern des Fürstbischofs wurde der Bau bis zum Ende des 18. Jahrhunderts vollendet und teilweise umgestaltet. So ließ Fürstbischof Johann Philipp Anton von Franckenstein den Weißen Saal im Westflügel neu ausstatten und berief dazu 1751 unter anderem den kurmainzischen Hofmaler Giuseppe Appiani nach Bamberg. Der Künstler, von dem auch die Deckenfresken der nahen Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen stammen, schuf ein virtuos gemaltes Deckengemälde, das einen Götterhimmel mit Allegorien der Jagd und anderer Vergnügungen in einer fürstbischöflichen Residenz darstellt. Heute sind nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen durch die Bayerische Schlösserverwaltung insgesamt neun der ehemaligen Prunkräume mit ihrer Ausstattung zu besichtigen.
Unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim (1757 — 1779), dessen Regierungszeit als die glänzendste Epoche in der Geschichte von Schloss Seehof gilt, wurde die große Kaskade mit einem Figurenprogramm und der doppelläufigen Treppenanlage errichtet. Seit 1995 ist sie nach aufwendiger Restaurierung mit ihren Wasserspielen wieder fast so erlebbar wie vor mehr als 200 Jahren. Der Barockgarten wurde Anfang des 18. Jahrhunderts unter Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn angelegt. Unter den Fürstbischöfen Franckenstein und Seinsheim wurde er mit mehr als 400 Sandsteinfiguren ausgestattet. Einige Originale der zum größten Teil nicht erhaltenen Skulpturen sind im Lapidarium in der westlichen Orangerie ausgestellt. Besonders sehenswert sind im Park zudem die über 300 Jahre alten Hainbuchenhecken und die 250 Jahre alten Lindensäle. Außerdem ist seit 2012 das originalgetreu wiederhergestellte Orangerieparterre mit 168 Pomeranzen- und Orangenbäumen zu bewundern. Die Fürstbischöfe widmeten sich in Seehof mit Leidenschaft der Kultivierung von teuren Zitruspflanzen, die seinerzeit als Statussymbole galten. Bis heute werden die exotischen Gewächse in der von Balthasar Neumann entworfenen Doppelorangerie kultiviert. Mehr exotische Pflanzen gibt es übrigens auch in Eichstätt im Bastionsgarten der Willibaldsburg zu bestaunen. Die dort angebauten Pflanzen stammen aus dem von Fürstbischof Johann Conrad von Gemmingen (reg. 1595 — 1612) angelegten „Hortus Eystettensis”. Das 1613 hierzu erschienene gleichnamige Kupferstichwerk stellte die Grundlage für den 1998 eröffneten Bastionsgarten dar.
Frage: Wie hieß der Bildhauer, der die große Kaskade im Schlosspark Seehof geschaffen hat?
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