Es gibt sie noch – sprudelnde Quellen, wo sauberes, trinkbares Wasser ohne Brunnen und ohne Pumpe von selbst aus dem Boden tritt und man nichts dafür bezahlen muss, wenn man einen erfrischenden Trunk genießen möchte.
Spurensuche nach kostbarem Nass
Zwei Klassen der Schneyer Grundschule begaben sich bei einer Exkursion im Bucher Forst mit dem Bund Naturschutz auf Spurensuche nach dem kostbaren Nass. Teilweise ausgetrocknete Bach- und Grabenläufe begleiteten den anfangs staubigen Forstweg, trockenes Moos und kaum Pilze unter den Bäumen im Wald ließen erkennen, dass es in den vergangenen Wochen fast nicht geregnet hatte.
Unter dem schattigen Blätterdach des Mischwaldes ließ Wanderführer Christian Lotz von den Stadtwerken Lichtenfels wissen, dass die Region am Obermain mit nur 700 Litern jährlichen Niederschlag pro Quadratmeter zu den trockenen Gebieten Bayerns zähle. Im Dialog mit den Schülern erklärte er die wichtigsten Baumarten, die hervorragende Speicherwirkung des Waldbodens für das Regenwasser und die Weiterleitung entlang wasserundurchlässiger Schichten, wie etwa des Lehms.
Eine solche Bodenformation erreichte die Wandergruppe auf dem gut ausgeschilderten Pfad, der zu einem anmutigen Rastplatz im Talgrund des Schifferbrunnens führt, wo das mineralhaltige Wasser gleich aus drei Quellen sprudelt und somit den Ursprung eines kleinen Bachs bildet. Das Kleinklima war hier deutlich angenehmer und lud zum Verweilen ein.
„Hier wird die Natur tatsächlich mit allen Sinnen spürbar“
Astrid Wußmann, Lehrerin
Lehrerin Astrid Wußmann meinte: „Hier wird die Natur tatsächlich mit allen Sinnen spürbar.“ Ihre Kollegin Monika Schertel war begeistert und sagte: „Die Kinder müssten viel öfter in den Wald!“. Und Lehramtsanwärterin Sarah Wurm ergänzte: „Wir können so unsere Umgebung besser kennen und schätzen lernen“.
Nachdem etliche Jugendliche das Wasser probiert und neugierig das umliegende Gelände mit einer Erdkröte und Laubfröschen inspiziert hatten, überraschten Mitarbeiter des Stadtbauhofes die Gruppe mit einer kleinen Brotzeit, die von der Stadt Lichtenfels spendiert und gerne angenommen wurde.
Christian Lotz, der auch als Rohrnetzmeister für das weit verzweigte Wasserleitungsnetz des gesamten Stadtgebiets verantwortlich ist, erklärte die Bedeutung sauberen Trinkwassers, das keineswegs selbstverständlich sei und meinte: „Die Trinkwasserverordnung ist strenger als die Mineralwasserverordnung. Das Trinkwasser ist außerdem umweltfreundlicher, da es keiner langen Transportwege und Verpackungsmaterialien bedarf.“
Vom Regenguss überrascht
BN-Kreisvorsitzender Anton Reinhardt warb zum Abschluss der kleinen Wanderung für die Teilnahme an dem Wissensquiz „Wasser – woher kommst du?“, bei dem die Jugendlichen ein Leporello (praktisches Faltbüchlein) gewinnen können. Als ob der Himmel ein Einsehen mit der nach Wasser lechzenden Natur hatte, kam es auf dem Rückweg zu einem heftigen Regenguss, von dem die Wandergruppe überrascht wurde.