Am Amtsgericht gibt es personelle und räumliche Veränderungen. Daniela Möhrlein und Stephan Jäger sind die neuen Richter. Die 32-jährige gebürtige Bambergerin Daniela Möhrlein begann nach ihrem 2. Staatsexamen in Nürnberg ihre Laufbahn im Jahr 2013 als Staatsanwältin bei der Staatsanwaltschaft Coburg. Bereits seit 1. November 2016 ist die Juristin in Lichtenfels für die Bearbeitung von Zivil- und Wohnungseigentumsverfahren zuständig.
Eine anspruchsvolle Tätigkeit, die sich auf viele Rechtsgebiete erstreckt: Daniela Möhrlein entscheidet über Mietstreitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten zwischen Wohnungseigentümern ebenso wie über Haftungsfragen nach Verkehrsunfällen, Forderungen von Handwerkern, Ärzten und Rechtsanwälten oder Schmerzensgeldansprüche aufgrund von Körperverletzungen soweit der Klagebetrag 5000 Euro nicht übersteigt. Gegen säumige Zahler in Zwangsvollstreckungsverfahren erlässt Daniela Möhrlein Haftbefehle zur Abgabe der Vermögensauskunft. Die überschaubare Größe des Amtsgerichts, die gute, fast familiäre Arbeitsatmosphäre und das abwechslungsreiche Aufgabengebiet waren der Grund für ihre Bewerbung um eine Richterstelle in Lichtenfels.
Auf Wunsch nach Lichtenfels
Stephan Jäger trat zum 16. Juni die Nachfolge von Richter Dr. Stefan Hoffmann an, der nach zwei Jahren am Obermain als Staatsanwalt in seine Heimatstadt Bayreuth versetzt wurde. Der in Bamberg aufgewachsene Stephan Jäger (31 Jahre) war ab 2013 zunächst als Staatsanwalt bei den Staatsanwaltschaften Coburg und Bamberg tätig. Seine Ernennung zum Richter am Amtsgericht Lichtenfels entsprach seinem eigenen Wunsch.
Der leidenschaftliche Radfahrer, der den täglichen Arbeitsweg von Bamberg nach Lichtenfels ab und an auch mit dem Zweirad bewältigt, ist von der herrlichen landschaftlichen Lage seines Arbeitsplatzes begeistert. Täglich genießt er im Vorbeifahren den Blick auf den Staffelberg, Vierzehnheiligen und Kloster Banz. Stephan Jäger bearbeitet am Amtsgericht Lichtenfels Strafrichter- und Ordnungswidrigkeitenverfahren bei denen maximal eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren droht.
Zu seinem „Tagesgeschäft“ gehören unter anderem Geschwindigkeits- und Parkverstöße aber auch Beleidigungen, Diebstähle und Körperverletzungsdelikte. Daneben entscheidet er über Gewaltschutzanträge, die zum Beispiel von Frauen nach Misshandlungen durch ihre Partner gestellt werden oder über die Rechtmäßigkeit der geschlossenen Unterbringung psychisch kranker Menschen im Bezirksklinikum Obermain.
Insgesamt sind derzeit am Amtsgericht Lichtenfels fünf Richter tätig, davon drei Frauen und zwei Männer.
Platz für Grundbuchamt
Neben den personellen Neuerungen gab es aber auch räumliche Veränderungen am Amtsgericht Lichtenfels: Im Mai wurde der neue Anbau bezogen. Die rund 300 Quadratmeter großen Räume beherbergen künftig das Grundbuchamt. Der Neubau wurde erforderlich, nachdem im Jahr 2013 Grundwasser in den Keller des 1903 errichteten historischen Gerichtsgebäudes eingedrungen war. Die feuchten Mauern ließen die weitere Aufbewahrung der Grundbuchakten im Keller nicht zu. In dem Anbau sind nun die bis zu 100 Jahre alten Papierakten in einem zeitgemäßen Archiv sicher verwahrt.
Darüber hinaus entstanden vier neue Büroräume. Sie werden von den Mitarbeitern der Geschäftsstelle des Grundbuchamtes und den Grundbuchrechtspflegern genutzt.