Mit vereinten Kräften Energie ressourcenschonend einzusetzen und Kosten zu senken – das sind die Ziele des fränkischen Energieeffizienz-Netzwerks. Aus den Landkreisen Lichtenfels und Coburg zählen die Metob Beschichtungen GmbH (Michelau), die Akkumulatorenfabrik Moll GmbH & Co. KG (Bad Staffelstein) und die Adolf Gottfried Tonwerke GmbH (Großheirath) zu den Netzwerkteilnehmern. Als Ziel haben die 14 Netzwerkpartner jetzt im Rosenthal-Werk am Rothbühl in Selb ihre gemeinsamen Energiesparziele beschlossen. In Zukunft soll der Energieverbrauch im Netzwerk um fünf Prozent gesenkt werden. Die Kohlendioxid-Einsparung (CO2) pro Jahr soll im Vergleich zum Start der Initiative bei sechs Prozent liegen. Das Energieeffizienz-Netzwerk Franken hat sich im vergangenen Jahr auf Initiative der Bayernwerk Natur GmbH und der E.ON Energie Deutschland gegründet.
Im Verbund „Franken vernetzt sich“ haben sich 14 regionale Unternehmen zusammengeschlossen, die von der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH in München begleitet im gegenseitigen Austausch ihre Energie- und Umweltbilanzen verbessern wollen. Bis 2019 wollen die Teilnehmer abgestimmte Maßnahmen umsetzen, so dass künftig auf das Netzwerk bezogen pro Jahr 2600 Tonnen CO2 gespart werden. Bei erfolgreicher Umsetzung sinken die Energiekosten in Summe aller Netzwerkpartner jährlich um insgesamt rund 900 000 Euro. Mit der eingesparten Energiemenge von elf Millionen Kilowattstunden könnten rechnerisch etwa 3000 Vier-Personen-Haushalte ihren Strombedarf ein Jahr lang decken.
900 000 Euro Einsparung
„Das Netzwerk bietet den Teilnehmern die Chance, individuelle Optimierungen zu identifizieren und die eigene Energieeffizienz zu steigern“, erklärte Peter Basche, Leiter Energiedienstleistungen der Bayernwerk Natur. So würden die Unternehmen nachhaltig mehr Unabhängigkeit vom Energiemarkt gewinnen, was langfristig den entscheidenden Vorteil im Wettbewerb bedeuten könne. Energieeffizienz sei ein entscheidendes Thema zum Gelingen der Energiewende in Bayern.
„Große Potenziale bestehen nicht nur im Anlagen-Neubau, sondern vor allem auch in der Erneuerung von Wärmekonzepten oder in der Optimierung bestehender Anlagen“, sagte Peter Basche. Erfahrungen zeigten, dass die Energiekosten auch bei modernen Anlagen und Gebäuden maßgeblich gesenkt werden könnten. Bayernwerk Natur ist Träger des Netzwerks und spezialisiert auf die Planung, den Bau und den Betrieb regenerativer Erzeugungsanlagen.
Bei einer Führung durch das Rosenthal Werk zeigten sich die Netzwerkpartner von den Maßnahmen beeindruckt. So installierte die Rosenthal GmbH vor vier Jahren ein Blockheizkraftwerk mit Absorber zur Kälteerzeugung für die Raumklimatisierung der Dekordruckerei. Eine Wärmerückgewinnungsanlage (Wärmerad), eine dezentrale Warmwasseraufbereitungsanlage sowie moderne LED-Beleuchtungselemente in der Dekordruckerei leisten einen wesentlichen Beitrag zur Umweltschonung.
„Mit diesen, aber auch den weiteren Maßnahmen in der Unternehmenszentrale, wie etwa dem Einsatz effizienterer Brennwerttechnik für die Raumbeheizung oder der Erneuerung von gut 200 Fenstern, ist es der Rosenthal GmbH gelungen, ihren Energieverbrauch nachhaltig zu senken“, erklärte Klaus Krause.
„Ein Blick hinter die Kulissen gibt Anregungen und zeigt, wo Einsparpotenzial besteht und wie es gehoben wird“, erklärte E.ON-Experte Jörg Meier.