Am letzten Tag des Herbstferienprogrammes fand eine Aktion des Kreisjugendringes in der freien Natur statt: Eine muntere Gruppe Kinder ab sechs Jahren starteten bei schönstem Wetter zur Märchenwanderung am Herberg.
Die Aufgabe der Kinder war es, die Wegweiser für Grimm?s Märchen zu finden. Leider waren die Hinweisschilder für die erste Station zum Märchen „Der Froschkönig“ von Unbekannten entfernt worden, und so mussten die enttäuschten Kinder den Anweisungen der Betreuer Moni, Uschi und Lukas folgen. Über schmale Pfade und durch raschelndes Laub kam man am „Froschkönigteich“ an. Auf hügeligem Gelände wurde eine Decke ausgebreitet und die Kinder lauschten dem Märchen „Der Froschkönig“, das auch der „Eiserne Heinrich“ genannt wird, was die meisten gar nicht wussten.
Ein echter „Rapunzelturm“
Freudig plappernd ging es weiter, denn ab hier waren wieder alle Wegweiser zum „Rapunzelturm“ an ihrem angestammten Platz. Nach kurzem Marsch durch den herbstlichen Wald stand die Gruppe bald am Fuß des Aussichtsturms. Hier wurde Pause gemacht und die Mädels und Jungs bekamen zur Stärkung erst einmal einen „Rapunzelzopf“, den sich die kleine Schar schmecken ließ.
Beim Vorlesen des Märchens „Rapunzel“, konnten sich die Kinder ihre eigenen Vorstellungen dazu machen, wie die Geschichte am Turm vielleicht abgelaufen sein könnte. Gerne hätten die kleinen „Märchengeister“ den geheimnisvollen Turm am Herberg erobert, um zu sehen, wo Rapunzel eingesperrt war. So aber tauschten sie während der Pause ihre Vorschläge zum Erhalt des Aussichtsturmes untereinander aus und wünschten sich, dass aus dem Turm bald ein echter „Rapunzelturm“ wird.
Weiter ging es durch den bunten Laubwald zum nächsten „Märchenplatz“, dem geheimnisvollen Aufenthaltsort von Rumpelstilzchen. Die passenden Hinweisschilder entdeckten die Kinder schnell. Sie durften sie als Andenken mit nach Hause nehmen. Am Ende des Weges mussten sie erst einmal in den alten Steinbruch hinabsteigen, um ein in Stein gemeißeltes Kunstwerk zu bewundern. Wieder nach oben geklettert, lauschten die Kinder dem Märchen „Rumpelstilzchen“. Dank ihrer Fantasie konnten sie sich gut vorstellen, dass der Kobold am Herberg sein Zuhause hatte.
Wienerla statt Lebkuchen
Inzwischen waren die Kinder auch schon auf das „Hexenhäuschen“ gespannt, das sie entlang der nächsten Wegweiser schon nach kurzer Wanderung erreichten. Am „Hexenhaus“, der Hütte der „Werdenfelser“, freuten sich die Kinder auf die gute Stube, in der im Ofen schon ein Feuer knisterte. Statt Lebkuchen gab es Wienerla und Wurstbrot, aber nicht serviert von der Hexe, sondern von weiblichen Vereinsmitgliedern des Trachtenvereins. Auf Vorschlag der Gruppe lasen abwechselnd einige Kinder das Märchen von „Hänsel und Gretel“ selbst vor. Nachdem sich alle gemeinsam in das Hüttenbuch eingetragen hatten, durften sie den Spielplatz am „Roten Hügel“ erobern.
Schnell wurde es dunkel, und die Betreuer drängten zum Aufbruch. Die mitgebrachten Knicklichter und Taschenlampen wurden gebraucht, um die Wegweiser des letzten Märchens „Die drei Federn“, zu finden. Diese Lichtquellen und das helle Mondlicht, das durch die Bäume schien, wiesen den Teilnehmern den „federleichten“ Heimweg. Am Ausgangspunkt wurden die Mädels und Jungs wieder von den Eltern erwartet. Ein spannender Nachmittag im Wald und an der frischen Luft ging für die Kinder zu Ende, die den Papas und Mamas sofort vom Erlebten berichteten.
Bei diesem Ausflug konnten die Betreuer erleben, dass auch im Zeitalter von digitalen Medien Märchen für Kinder spannend sind und ihre Fantasie anregen.