Die Frist zur Rauchmelder-Installation treibt die Verkaufszahlen der Geräte in die Höhe. Die meisten heimischen Händler vermuten zudem, dass es im Dezember nochmals zu einem deutlichen Anstieg bei der Nachfrage kommt.
Roger Mayer, der die Fachgeschäfte Elektro Mayer in Bad Staffelstein und EWH Eletro Waren in Hochstadt führt, ist der Meinung, dass etliche Menschen für das Thema immer noch nicht richtig sensibilisiert sind oder nicht wüssten, dass Rauchmelder zur Pflicht werden. Der geprüfte Rauchmelderfachmann verkauft und montiert Rauchmelder und vermutet, dass in bis zu 50 Prozent der privaten Wohnungen und Häuser noch keine dieser Warngeräte installiert sind. „Wer jetzt nichts unternimmt, handelt grob fahrlässig“, sagt er. Er appelliert auch an die Vermieter, die in der Pflicht sind.
„Wir haben uns gut eingedeckt“, sagt Thomas Bayer vom Elektronikfachmarkt Expert in Lichtenfels. Die Nachfrage der Kunden steige. Der Filialleiter meint, dass es trotz der noch zu erwartenden Last-Minute-Käufe gegen Ende des Jahres zu keinen Lieferengpässen für die Händler kommen wird.
„Manche schlafen auf der Couch ein. Dann ist der Rauchmelder im Wohnzimmer ebenso angebracht.“
Dirk Rosenbauer, Einzelhändler
Der Verkauf von Rauchmeldern verlaufe bei Media-Markt schon einige Monate gut, sagt Verkaufsleiter Norman Hartmann. Immer mehr gefragt seien so genannte „smart-home“-Lösungen, bei denen Brandmelder digital untereinander vernetzt und auf Mobilgeräten wie Smartphone oder Tablets kontrolliert werden können. Damit werde der Hausbesitzer oder Mieter auch dann informiert, wenn er nicht zuhause sei. Bei Media-Markt liege der Absatzanteil dieser vernetzbaren Rauchmelder bei bis zu 30 Prozent. Dies sei möglich geworden, weil solche Geräte inzwischen „bezahlbar“ seien, so Hartmann.
Enorm gestiegen ist der Brandmelder-Verkauf im OBI-Baumarkt in Lichtenfels. „Die Zahlen haben sich zwischen Januar bis jetzt im Vergleich zu 2016 verdoppelt bis verdreifacht“, sagt der stellvertretende Marktleiter, Helmut Knecht. Sein Unternehmen biete Produkte innerhalb einer großen Preisspanne an. Auch bei OBI hat man sich auf den programmierten Nachfragezuwachs eingestellt. Helmut Knecht betont, dass es bei Rauchmeldern nicht nur um das Geschäft geht, sondern um eine Verbesserung der persönlichen Sicherheit. Eigentlich sei es verwunderlich, dass die letztendliche Pflicht in Bayern so spät komme.
Dirk Rosenbauer von Elektro Rosenbauer in Michelau empfiehlt seinen Kunden digital vernetzte Funkrauchmelder mit Zehn-Jahres-Batterien. Sollte es zu einer Rauchentwicklung kommen, so schlage der nächste Rauchmelder an und informiere dann die anderen Funkrauchmelder im Haus oder in der Wohnung. So können Bewohner auch in den anderen Räumen den Alarm mitbekommen, sagt der Geschäftsmann. Die modernen Funkmelder seien über ein eigenes Funknetz verbunden. Rosenbauer empfiehlt zudem, Rauchmelder zuhause nicht nur dort zu installieren, wo es der Gesetzgeber vorschreibt, sondern großzügiger zu verfahren.
„Manche schlafen auf der Couch ein. Dann ist der Rauchmelder im Wohnzimmer ebenso angebracht“, sagt er.
Frank Fiedler, Inhaber und Geschäftsführer von Elektor Fiedler in Altenkunstadt, warnt davor, bei Rauchmeldern besonders preiswerte Produkte zu kaufen. Er vermutet, dass sich viele Menschen in Baumärkte oder in größeren Fachmärkten mit den Geräten eindecken.